An Rafael van der Vaart dürften sie beim HSV sehr gern zurückdenken. Der erste seiner zwei Aufenthalte in Hamburg endete zwar mit einem unschönen Wechseltheater, ansonsten steht der Niederländer aber für deutlich bessere Zeiten.
Während der ersten drei Jahre, die van der Vaart beim HSV verbracht hat, spielten die Rothosen immer international, 2006 sogar in der Champions League. 2008 verabschiedete er sich gen Spanien, vier Jahre später kehrte er zurück. Zweimal mussten die Hanseaten in der Folge in die Relegation, beide Male aber blieben sie erstklassig.
Damals galt der HSV noch als unabsteigbar, den Status verlor der Klub 2018 aber schließlich. Seither müht er sich von Jahr zu Jahr, ins Oberhaus zurückzukehren – bisher ohne Erfolg.
Van der Vaart wiederum war beim Abstieg schon längst wieder weg, drei Jahre zuvor hatte er den Verein ein zweites Mal gen Spanien verlassen. 2018 beendete er seine aktive Karriere, versuchte sich in der Folge als Trainer. Eine erneute Rückkehr zum HSV kam dabei noch nicht zustande, seinen Ex-Klub hat er trotzdem nicht aus den Augen verloren.
So hat der 41-Jährige aktuell auch das Aufstiegsrennen in der 2. Bundesliga genauestens im Blick. Im Gespräch mit der "Bild" schätzte er dabei die Hamburger Chancen auf eine Rückkehr ins Oberhaus ein.
"Ich denke, mit St. Pauli und Kiel sind die ersten beiden Aufstiegsplätze schon vergeben", schließt er zumindest einen direkten Aufstieg aus. Es bleibt aber immerhin noch die Relegation: "Düsseldorf, der HSV und Hannover können sich meiner Meinung nach berechtigte Hoffnungen machen, am Ende die Ausscheidungsspiele gegen den 16. der Bundesliga zu bestreiten."
Die Fortuna belegt momentan mit 49 Zählern den dritten Rang, die Rothosen liegen einen Punkt dahinter. Hannover 96 folgt mit 44 Zählern auf dem fünften Platz. Es ist also noch durchaus eng.
Für Spannung sorgt laut van der Vaart aber nicht nur die Tabellenkonstellation, sondern auch der Spielplan. "Alle drei Kontrahenten um Platz 3 müssen in den letzten sechs Partien jeweils parallel daheim oder auswärts antreten", merkte er an.
Für den HSV spreche dabei aber ein gewisser Erfahrungsschatz: "Mein Ex-Verein hat schon mal aus schier auswegloser Situation 2022 mit fünf Siegen in Folge am Ende der Saison den Relegationsplatz ergattert. Und auch in der vergangenen Spielzeit hat es ja erneut mit Platz 3 geklappt."
Van der Vaart ist sich demnach sicher, dass "die Jungs, die in den vergangenen zwei Jahren das Wort in der Kabine und auf dem Platz geführt haben und auch unter totalem Stress zweimal Dritter geworden sind, auch diesmal den Laden zusammenhalten werden".
Der Niederländer rechnet also damit, dass der HSV das dritte Jahr in Folge in die Relegation geht. Dort würde nach aktuellem Stand der 1. FSV Mainz 05 warten. Möglich erscheint aber auch, dass es der VfL Bochum wird. Oder der 1. FC Köln, also der Ex-Klub von HSV-Trainer Steffen Baumgart.