Der HSV hat sich am Sonntag, einen Tag nach dem enttäuschenden 2:2 gegen den FC Schalke 04, von Trainer Steffen Baumgart getrennt, sucht seither einen neuen Übungsleiter. Merlin Polzin, zuvor Assistenztrainer, bereitet die Mannschaft aktuell auf das anstehende Auswärtsspiel in Karlsruhe vor.
Eine langfristige Lösung aber scheint der 34-Jährige nicht zu sein, stattdessen wird eine ganze Reihe an möglichen neuen Cheftrainern gehandelt. Dazu gehören große Namen wie Ruud van Nistelrooy oder Niko Kovač, Zweitligaexperten wie Friedhelm Funkel oder Lukas Kwasniok, aber auch Bruno Labbadia, der bereits zweimal in Hamburg Cheftrainer war.
Die Liste ließe sich noch weiter fortführen, gerade letzterer wird aufgrund seiner guten Beziehung zu HSV-Sportvorstand Stefan Kuntz aber immer wieder als Kandidat ins Feld geführt. Ganz zur Belustigung von Toni Kroos.
Die DFB-Legende, seit dem Sommer im Ruhestand, hat sich im Podcast "Einfach Mal Luppen" nun nämlich zur Trainersuche des Hamburger SV geäußert. "Was ich mich gefragt habe: Wo ist Bruno Labbadia?", kam Toni Kroos auf die Vakanz auf der Hamburger Trainerbank zu sprechen.
Bruder Felix wies ihn darauf hin, dass Labbadia tatsächlich wieder in der Hansestadt gehandelt wird. "Das Problem ist, dass du dann vor Weihnachten nochmal einen neuen Trainer bräuchtest", antwortete Toni süffisant und konnte sein Lachen anschließend nicht zurückhalten.
Tatsächlich hatte sich der Trainer während seiner ersten beiden Amtszeiten beim HSV doch etwas länger gehalten: Die erste Zusammenarbeit dauerte fast zehn Monate an, die zweite sogar 17. Bei seinem letzten Klub, dem VfB Stuttgart, war Labbadia allerdings nur noch drei Monate im Amt.
Ein Kandidat, der öffentlich bisher weitaus weniger stark diskutiert wurde, sagt Toni Kroos unterdessen deutlich mehr zu: Friedhelm Funkel. Den hat der 34-Jährige erst vor Kurzem getroffen, weshalb er dem HSV eine klare Empfehlung ausspricht:
Dass in Hamburg überhaupt der Trainerstuhl frei geworden ist, findet Toni Kroos "schade für Baumi". Zu Baumgart, wie der Weltmeister ebenfalls einst in Rostock aktiv, hat Kroos einen guten Draht.
Gleichwohl kann er der Trennung auch etwas Gutes abgewinnen. "Ich spüre eine kleine Erleichterung, dass ich gegen meinen eigentlichen Willen nicht mehr für den HSV sein muss", sagte er. "Ich kann meine wahren Gefühle für den HSV wieder offener ausleben. Ich möchte, wenn es geht, dass der HSV sehr viele Spiele verliert."
Der 34-Jährige hatte in der Vergangenheit keinen Hehl daraus gemacht, keinerlei Sympathien für den Hamburger Traditionsverein zu hegen. Wohl auch deshalb, weil er als Jugendlicher Fan von Nordrivale Werder Bremen war.
Allzu ernst wollte Toni Kroos seine Einordnungen rund um die HSV-Trainersuche aber auch nicht verstanden wissen. "Ich kann überhaupt nicht beurteilen, ob die Entlassung richtig ist oder nicht", stellte er mit Blick auf die Baumgart-Entlassung klar. "Ich habe den HSV auch unter Baumi nicht spielen sehen."
Mit einem Lachen schloss Toni Kroos daher das Thema: "Das sind rein emotionale Aussagen, dass es das mit dem Scheinfrieden wieder war. Vielleicht hat man aber auch von HSV-Seite aus gespürt, dass es keine echte Liebe ist."