Der 1. FC Köln hat in der Saison einen schwierigen Start in der 2. Bundesliga erlebt. Nach dem Abstieg aus der Bundesliga kämpft das Team darum, in der neuen Liga Fuß zu fassen und hat eigentlich den Anspruch, direkt wieder aufzusteigen.
Trotz einiger Siege, wie dem 5:0 gegen Eintracht Braunschweig, blieben die Ergebnisse insgesamt jedoch durchwachsen. Infolge mehrerer Niederlagen gegen nominell schwächere Gegner und einer wackligen Defensive wurde der Druck in den vergangenen Wochen größer – nicht nur für Trainer Gerhard Struber, der seit dieser Saison im Amt ist, sondern vor allem für Sportchef Christian Keller.
Seitdem Keller beim Effzeh angestellt ist, rutschte das Team von einem Europa-League-Rang bis ins Mittelmaß der 2. Bundesliga. Nun droht er, den Verein und die Mannschaft mit einem weiteren Fehler zu schwächen: Die Vertragsverhandlungen mit dem wohl besten FC-Spieler stocken.
Zuletzt ging es für die Kölner wieder etwas bergauf. Trainer Struber stellte in zwei Partien – gegen Erstligisten Holstein Kiel im DFB-Pokal sowie am vergangenen Zweitligaspieltag gegen Hertha BSC – entgegen der Vorgabe von Boss Keller auf eine defensivere Spielweise um. Prompt gewannen die Rheinländer in beiden Spielen.
Großen Anteil hatte daran auch Stürmer Tim Lemperle, der in beiden Partien traf. Generell ist er in der bisherigen Saison die Kölner Lebensversicherung, lieferte in elf Spielen bisher fünf Tore und vier Vorlagen.
Doch wie der "Kicker" berichtet, verschlafen die Verantwortlichen um Christian Keller und Lizenzspielerleiter Thomas Kessler aktuell ausgerechnet die Verlängerung des Vertrags ihres besten Torjägers.
Demnach hat Köln bisher "keine wirklich ernsthaften Anstalten unternommen", um den im Sommer auslaufenden Vertrag Lemperles zu verlängern.
Und das, obwohl der 22-jährige Stürmer in den vergangenen Wochen bereits mit einigen Bundesliga-Klubs in Verbindung gebracht wurde. Interesse an einer Verpflichtung sollen mehrere Bundesligisten haben, laut Informationen des "Express" etwa die TSG Hoffenheim.
Bei einem Blick auf die Zahlen ist das nur allzu verständlich: Laut "Kicker"-Statistiken hat er die meisten Schüsse aller Zweitliga-Spieler, 36 an der Zahl. Auch bei den Sprintwerten ist er unter den Top Ten, zudem hat er bisher 23 Torschuss-Vorlagen geliefert.
Lemperle ist daher beim FC Köln derzeit der Dreh- und Angelpunkt und zudem wichtig für das laufintensive Spiel, das auch von den Stürmern viel Arbeit gegen den Ball erfordert. Würde er den Verein tatsächlich ablösefrei verlassen, dürfte die Luft für die sportliche Führung um Keller, dessen Rauswurf von den Fans bereits lautstark gefordert wurde, noch dünner werden.