HSV war sich vor Entscheidung für Merlin Polzin mit Konkurrenz-Trainer einig

Von der Interims- zur Dauerlösung: HSV-Cheftrainer Merlin Polzin.Bild: dpa / Axel Heimken

HSV war sich vor Entscheidung für Merlin Polzin mit anderem Trainer einig

Jan Schultz

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Fast genau einen Monat nach der Trennung von Steffen Baumgart hat sich der HSV entschieden, wie es mittelfristig auf der Trainerbank weitergehen soll. Merlin Polzin, seit dem Aus des Ex-Coaches die Interimslösung, ist der neue Cheftrainer. Die Hanseaten statteten ihn am Sonntag in dieser Rolle mit einem Vertrag bis zum Saisonende aus.

"In den knapp vier Wochen gemeinsamer Trainingsarbeit ist eine deutliche Entwicklung erkennbar, auf die wir in 2025 aufsetzen und aufbauen wollen", sagte Stefan Kuntz: "Merlin und sein Team genießen nicht nur in der Mannschaft, sondern auch bei uns Verantwortlichen volles Vertrauen. Das sind eindeutige Argumente, den eingeschlagenen Weg fortzusetzen."

Polzin freut sich über HSV-Beförderung

Tags zuvor hatte die Mannschaft mächtig Werbung für Polzin betrieben, als sie Greuther Fürth bei einem überzeugenden Auftritt mit 5:0 aus dem Stadion geschossen hatte. Aus vier Ligaspielen hat der 34-Jährige damit acht Punkte geholt.

"Die Arbeit mit dem Team und dem Staff macht mir unheimlich viel Spaß, das habe ich immer betont. Jetzt gilt es, die Spielidee, die von mutigem und zielstrebigem Offensivfußball und gemeinschaftlichem Verteidigen geprägt ist, weiter zu vertiefen", sagte der beförderte Polzin selbst.

Ob er als Chef an der Seitenlinie würde verbleiben dürfen, war bis zuletzt offen. Kuntz hatte kein Geheimnis daraus gemacht, den Markt weiter zu sondieren. Anfangs wurde vor allem Bruno Labbadia gehandelt, aber auch Raphael Wicky, Henrik Rydström oder Danny Röhl waren Kandidaten.

HSV: Kuntz war sich wohl mit Paderborns Kwasniok einig

Immer wieder ist auch der Name Lukas Kwasniok gefallen, der Trainer des SC Paderborn soll sogar einst schon unter Kuntz-Vorgänger Jonas Boldt Thema beim HSV gewesen sein. Die Rothosen aber entschieden sich seinerzeit für Baumgart. Und auch diesmal wieder fanden Kwasniok und der Hamburger SV nicht zusammen. Das soll aber nicht an der fehlenden Bereitschaft gescheitert sein.

Trägt auch im Winter kurzärmlig: Paderborn-Trainer Lukas Kwasniok.Bild: dpa / David Inderlied

Denn wie die "Bild" berichtet, hatte Kuntz in den vergangenen Tagen seinen Kontakt zum Paderborn-Coach intensiviert. Beide seien sich grundsätzlich einig gewesen. Der SC Paderborn aber habe dem Trainer die Freigabe verweigert, das wiederum berichtet auch der "Kicker".

Womöglich hat aus Kwasniok am Samstag also auch etwas Enttäuschung gesprochen, als er nach der 1:2-Niederlage mit seinem SCP gegen Karlsruhe zu einem "Rundumschlag", wie er selbst sagte, ausgeholt hat. Der 43-Jährige sprach über fehlende Qualität in seinem Kader, zählte im Speziellen seine Torhüter an und forderte Transfers.

HSV verzichtet im Winter wohl auf Transfers

Während in Paderborn zu Weihnachten der Baum brennt, herrscht in Hamburg besinnliche Stimmung. Dabei haben beide Vereine an den ersten 17 Spieltagen 28 Punkte gesammelt. Des deutlich besseren Torverhältnisses wegen steht der HSV aber auf dem dritten Rang, der SCP auf dem sechsten.

Und an Transfers scheint in Hamburg nun auch niemand mehr zu denken. Galt das Wintertransferfenster zuletzt noch als Option, um den Kader im Januar noch einmal zu verstärken, so hat der HSV laut "Kicker" davon jetzt Abstand genommen.

Demnach hätte die gemeinsame Analyse von Polzin und dem Management ergeben, dass der aktuelle Kader stark genug ist, um aufzusteigen. Für Matheo Raab, der sich die Hand gebrochen hat, soll also kein neuer Torhüter kommen. Und auch im Sturm will der HSV demnach trotz Robert Glatzels langem Ausfall nicht nachrüsten.