Ein Ziel hat Merlin Polzin mit dem HSV in dieser Saison noch. "Keiner trainiert, um Zweiter zu werden. Wir wollen das Ganze als Erster beenden", sagte er mit Blick auf das abschließende Saisonspiel in Fürth am Sonntag.
Doch spätestens dann muss der volle Fokus auf die neue Saison als Bundesligist gelegt werden. Denn personell steht der HSV im Sommer vor einem Umbruch, damit es nicht direkt wieder in die zweite Liga zurückgeht.
"Wir brauchen eine Mannschaft, die nicht gegen den Abstieg spielt, sondern gleich in der Lage ist, in der Liga zu bestehen", forderte auch Klubikone Horst Hrubesch.
Und so steht für Sportvorstand Stefan Kuntz und Trainer Merlin Polzin noch ein arbeitsreicher Sommer bevor. Und die größte Frage ist beim HSV immer noch nicht geklärt: Wie geht es mit Davie Selke weiter?
Der Publikumsliebling hat mit seinen bisher 22 Saisontoren einen enormen Anteil am HSV-Aufstieg. Doch die Verhandlungen um seine Zukunft ziehen sich seit dem Winter. Selke will eigentlich bleiben, doch noch immer gibt es keine Einigung.
"Wir setzen uns hin, wenn der Trubel etwas weniger geworden ist. Ich haue für den Verein alles raus. Es bedeutet mir viel, was die Leute mir zurückgeben", sagte er nach dem Aufstieg.
Laut "Bild" soll der 30-Jährige finanziell bessere Angebote aus der Bundesliga und dem Ausland vorliegen haben. Wie Sky berichtet, könnte er im Sommer sogar ablösefrei gehen. Selke erwarte einen "erstligareifen Vertrag" vom HSV.
Ins Ausland könnte es auch Leistungsträger Ludovit Reis ziehen. Der 24-Jährige war in den vergangenen Wochen in Topform und soll das Interesse vom FC Brügge auf sich gezogen haben. Der belgische Klub wird im kommenden Jahr wahrscheinlich in der Champions League spielen.
Bereits im Oktober 2024 erklärte er, dass man als junger Spieler immer nach dem Maximum strebe und man über jedes Angebot nachdenken müsse. "Aber ich verlasse den HSV nicht für irgendeinen anderen Verein. Es kommt auf das Gefühl an – und auf die Familie", fügte er im Gespräch mit der "Hamburger Morgenpost" hinzu.
Noch läuft sein Vertrag bis 2026, aber es wäre die letzte Möglichkeit, mit einem Transfer Geld zu verdienen. Auch der Vertrag von Ransford Königsdörffer (14 Saisontore) läuft im Sommer 2026 aus.
Laut "Kicker" haben die Leih-Spieler Marco Richter und Adedire Mebude keine Zukunft bei den Rothosen, bei Adam Karabec sei die Kaufoption in Höhe von 4,2 Millionen Euro fällig. Der 21-Jährige war in dieser Saison selten konstant genug, daher sollen die Bosse laut "Bild" versuchen, den Preis bei seinem eigentlichen Klub Sparta Prag zu drücken.
Was weitere Neuzugänge betrifft, hält man sich in Hamburg noch bedeckt. Sportvorstand Stefan Kuntz und Sportdirektor Claus Costa haben dem Aufsichtsrat bereits vor dem feststehenden Aufstieg ihre Transferpläne für die kommende Bundesliga-Saison präsentiert.
"Die Liste war sehr umfangreich. Es gibt bekannte Namen, aber auch neue", sagte Aufsichtsratschef Michael Papenfuß laut "Hamburger Morgenpost". Gerade bei den erfahrenen Spielern achte man darauf, dass sie die Bundesliga oder andere europäische Topligen kennen.
Klar ist, dass der Klub vor allem in der Abwehr personell nachlegen muss. Dort sind lediglich Linksverteidiger Miro Muheim und Daniel Elfadli (eigentlich Mittelfeldspieler) gesetzt.