
Warten auf den ersten Dreier: Hertha-Trainer Stefan Leitl (l.) und Toni Leistner.Bild: IMAGO/Contrast
Zweite Bundesliga
Nach nur vier Spielen steht die Zukunft von Hertha-Trainer Stefan Leitl schon "auf der Kippe". Der Verein versucht, die wachsende Unruhe zu dämpfen – darunter auch Kapitän Toni Leistner.
11.09.2025, 14:1311.09.2025, 14:13
Fabian Drescher versuchte, die Probleme kleiner zu reden, als sie sind. Der Präsident von Hertha BSC wurde auf der Pressekonferenz zur Vorstellung des neuen Geschäftsführers Peter Görlich nach dem schwachen Saisonstart gefragt. "Wir sollten die Kirche im Dorf lassen!", entgegnete er.
Natürlich habe er sich mehr erhofft, räumte Drescher ein, aber man befinde sich erst am vierten Spieltag. "Noch sind 90 Punkte zu vergeben. Wir sind weit davon entfernt, jetzt in Panik zu verfallen."
In Berlin haben die ersten Wochen der Zweitliga-Saison für Unmut gesorgt. Zwei Punkte aus vier Spielen, dazu der 17. Tabellenplatz: Hertha BSC ist ein weiteres Mal im Krisenmodus angekommen.
Hertha BSC: Zukunft von Stefan Leitl steht "auf der Kippe"
Trotz anfänglicher Euphorie und Aufstiegsambitionen sind die Herthaner früh unter Druck geraten – ebenso Trainer Stefan Leitl. Seine Zukunft stehe bereits "auf der Kippe", wie "Sport Bild" vor der Länderspielpause berichtete. Es wird gemunkelt, Leitl müsse bei weiter ausbleibenden Punkten bald seinen Platz räumen – ausgerechnet jetzt.
Denn Hertha trifft am Samstag auf Tabellenführer Hannover 96. Jenen Klub, den Leitl im Dezember 2024 nach zweieinhalb Jahren verlassen musste. Die Niedersachsen begründeten damals seine Freistellung mit fehlender Konstanz. Das gleiche Schicksal könnte ihn nun in Berlin ereilen.
Hertha-Kapitän Leistner verteidigt Leitl vor Hannover-Spiel
Innerhalb der Mannschaft scheint man davon nichts wissen zu wollen. Kapitän Toni Leistner stellte sich demonstrativ vor den Trainer. "Das Team steht absolut hinter Stefan und dem Trainerteam. Es wäre vermessen, nach vier Spieltagen den Trainer infrage zu stellen – vor allem, wenn man bedenkt, wie viele Spieler fehlen", sagte er im Interview mit RTL/ntv und "sport.de".
Leistner räumte ein, die Leistungen seien ungenügend gewesen. Aber er verwies auch auf positive Ansätze. "Wir haben schlecht gespielt, ja, aber wir haben auch gezeigt, dass wir guten Fußball spielen können – mit Stefan als Trainer."
Das Ziel Aufstieg sei keineswegs verloren. "Wir haben erst vier Spiele gespielt, es sind noch 30 offen. Wir können noch 90 Punkte holen. Es ist Zeit, den ersten Dreier einzufahren."
Von einem "Topteam" könne man aktuell nicht sprechen, gesteht Leistner. Doch in dieser Liga könne jeder jeden schlagen. "Wir wollen weiter nach oben und fahren nach Hannover, um auf Sieg zu spielen. Wir sind immer noch Hertha BSC, und das wollen wir zeigen."
Besonders die jüngste Heimpleite gegen die SV Elversberg hatte die Stimmung in der Kabine gedrückt. Leistner sprach von einer schweren Woche. "Wir hatten einiges, beziehungsweise vieles, aufzuarbeiten – das haben wir, glaube ich, auch ganz gut gemacht. Diese Woche hat man schon gemerkt, dass die Euphorie auf das nächste Spiel wiederkommt."
Die Mannschaft arbeite hart, intensiv, und genau das sei nun wichtig. Das Spiel gegen Hannover könne, so Leistner, "genau das Richtige sein".
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