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1. FC Köln: Lukas Kwasniok plant bereits Abschied von der Seitenlinie

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Möchte mit dem 1. FC Köln für "Furore" sorgen: Lukas Kwasniok.Bild: IMAGO/Mika Volkmann
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1. FC Köln: Trainer Lukas Kwasniok plant schon Abschied von der Seitenlinie

Lukas Kwasniok denkt trotz Traumstart in Köln bereits ans Aufhören. Der 44-Jährige will sich in einigen Jahren aus der ersten Reihe verabschieden – und begründet das mit seinem Privatleben.
10.09.2025, 14:2210.09.2025, 14:22
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Lukas Kwasniok hat Köln im Handumdrehen auf seine Seite gezogen. Zwei Siege in der Liga, das Weiterkommen im Pokal, dazu eine unverwechselbare Präsenz am Spielfeldrand: Der neue Trainer des 1. FC Köln ist binnen weniger Wochen zu einer Figur geworden, über die gesprochen wird.

Mal, weil er im Trikot an der Seitenlinie steht, oder seinen Co-Trainer Frank Kaspari auf die Schultern nimmt. "Er stand vor mir, er ist ein Lulatsch", sagte Kwasniok nach seiner gelungenen Heimpremiere als FC-Coach über den kuriosen Jubel.

Kwasniok lässt seinen Worten Taten folgen. Zu seinem Amtsantritt beim 1. FC Köln kündigte er an, für "Furore" sorgen zu wollen. Ein Versprechen, das er nun einlöst – nicht nur auf dem Platz.

"Nicht an vorderster Front": Lukas Kwasniok plant Rückzug

In einem Interview mit der "Sport Bild" erklärte Kwasniok, dass seine Zeit im Rampenlicht absehbar begrenzt sei. "In sechs, acht Jahren verabschiede ich mich aus der ersten Reihe", sagte er und stellte klar, dass er sein Leben nicht ausschließlich dem Fußball widmen wolle.

Der Grund: Kwasniok möchte in Zukunft den Fokus auf sein Privatleben richten. "Ich habe meiner Frau sehr viel zu verdanken. Aber in den vergangenen 20 Jahren haben wir wenig Zeit miteinander verbracht."

Der Weg des Trainers führte ihn von den Anfängen als Jugendcoach beim Karlsruher SC 2014 über Stationen in Jena, Saarbrücken und Paderborn schließlich nach Köln. Ein unaufhaltsamer Aufstieg, doch einer ohne viel Freizeit.

"Wir waren vor drei Jahren zum ersten Mal zu zweit im Urlaub, weil es vorher die Möglichkeit nicht gegeben hat. Anfangs finanziell, dann wegen meiner Trainertätigkeit", berichtete Kwasniok. Irgendwann, so sein erklärtes Ziel, solle es auch ein Leben abseits der Seitenlinie geben: "Nicht erst mit 70, sondern lieber mit 50."

Den Fußball will er freilich nicht hinter sich lassen. "Der Fußball ist mein Leben. In irgendeiner Form werde ich dem erhalten bleiben. Das kann wieder im NLZ (Nachwuchsleistungszentrum, Anm. d. Red.) sein, im Ausland oder in beratender Funktion", erklärte er. Klar sei für ihn nur: "Aber nicht an vorderster Front."

Lukas Kwasniok über Selbstironie und einem Hamster im Büro

Seine Bilanz als Kölner Cheftrainer liest sich zum Auftakt eindrucksvoll. Dem 4:1 gegen Freiburg folgte ein 1:0-Erfolg beim FSV Mainz 05. Schon in der ersten Runde des DFB-Pokals hatte sich der Klub durchgesetzt, 2:1 gegen Jahn Regensburg.

Die Euphorie in der Stadt kennt man, sie gehört zum rheinischen Fußball wie Karneval und Kölsch. Dass die Fans nach zwei Spieltagen bereits "Deutscher Meister wird nur der FC Köln" singen, quittiert der Coach mit einem Lächeln.

"Das ist doch super. Das ist Selbstironie, das ist Köln. Man muss nicht alles so ernst nehmen, sondern sollte über sich selbst lachen können."

Eine Prise Selbstironie zieht sich wie ein roter Faden durch Kwasnioks Auftreten. Sich selbst nicht zu ernst nehmen, das tat er auch seinerzeit in Paderborn. Damals habe ihn ein Hamster täglich begleitet – kein Scherz, sondern, wie er betonte, ein echter Glücksbringer.

"Sein Name war Fabius", sagte Kwasniok. Das Tier sei ein Geschenk seiner Frau und Tochter gewesen. "Wir alle haben uns um ihn gekümmert, besonders unser Analyst."

1. FC Köln: Trainer Lukas Kwasniok plant schon Abschied von der Seitenlinie
Lukas Kwasniok denkt trotz Traumstart in Köln bereits ans Aufhören. Der 44-Jährige will sich in einigen Jahren aus der ersten Reihe verabschieden – und begründet das mit seinem Privatleben.
Lukas Kwasniok hat Köln im Handumdrehen auf seine Seite gezogen. Zwei Siege in der Liga, das Weiterkommen im Pokal, dazu eine unverwechselbare Präsenz am Spielfeldrand: Der neue Trainer des 1. FC Köln ist binnen weniger Wochen zu einer Figur geworden, über die gesprochen wird.
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