Rhaenyra muss im Staffelfinale von "House of the Dragon" mehrere Schicksalsschläge verkraften.Bild: HBO
Analyse
Achtung, es folgen Spoiler zur neuen Folge von "House of the Dragon". Wer die Episode mit dem Originaltitel "The Black Green" noch nicht gesehen hat, sollte also vorsichtig sein.
Wie es zu erwarten war, endet die erste Staffel von "House of the Dragon" mit einem Knall – genauer gesagt mit einem tragischen Figurentod. Rhaenyra erfährt endlich vom Tod ihres Vaters, bringt daraufhin ein totes Kind zur Welt... und das Schlimmste für sie kommt erst noch. Ihr Sohn Lucerys fällt dem Drachen Vhagar zum Opfer.
Seine Todesszene weicht an einer spannenden Stelle von der literarischen Vorlage ab, wodurch die Serie sogar komplexer wird als George R.R. Martins Roman.
Tragischer Drachenkampf in "House of the Dragon"
Viele Fans freuen sich über Drachen-Action in der Serie, und davon bot das Finale nun wirklich nicht zu wenig. Eigentlich wird Lucerys nur entsandt, um Verbündete für Rhaenyra im Kampf um den Thron anzuwerben, doch die vermeintlich harmlose Mission bei Borros Baratheon bezahlt er mit seinem Leben.
Unerwartet trifft Luke vor Ort auf Aemond aus dem grünen Team. Geht es nach Letztgenanntem, haben die beiden noch eine Rechnung aus Kindertagen offen und so fordert Aemond Lucerys auf, dieser solle sich selbst ein Auge ausstechen. Dieser betont, er sei nicht zum Kämpfen gekommen, doch Aemond gibt nicht nach und verfolgt Rhaenyras Sohn auf seinem riesigen Drachen Vhagar – der fünfmal so groß ist wie Lukes Gefährte Arrax.
Gegen den riesigen Drachen Vhagar hat Lucerys keine Chance.Bild: HBO
"House of the Dragon" weicht geschickt von der Vorlage ab
Zunächst wird Vhagar von Arrax' Feuer erwischt, was den XXL-Drachen vollkommen ausrasten lässt. Schließlich tötet er seinen Konkurrenten und Lucerys dazu. Dies hatte Aemond nicht beabsichtigt. Er kann nur entsetzt zuschauen, wie sein Schuppentier außer Kontrolle gerät.
Die Szene entwickelt sich etwas anders als in der den Büchern, denn in der Vorlage deutet alles darauf hin, dass Lukes Ermordung seitens Aemond beabsichtigt ist. Im Roman wird Alicents Sohn vor dem Drachen-Showdown zusätzlich von einer Tochter Borros' provoziert, was ihn noch wütender macht.
In "House of the Dragon" wird plötzlich ein Drache zum Bösewicht.Bild: HBO
Die Serie erweist sich somit als ambivalenter, denn da Aemond hier die Eskalation bereut, ist er eben kein klischeehafter Bösewicht, der Rache um jeden Preis will. Mit Daemon Targaryen verfahren die "House of the Dragon"-Autoren im Vergleich zur Vorlage ganz ähnlich. Auch ihm werden immer wieder sehr menschliche Momente zugeschrieben.
Dass es aus der Sicht Aemonds von vornherein leichtfertig und riskant war, Lucerys auf einem viel größeren Drachen zu jagen, steht natürlich auf einem anderen Blatt. Zumindest grobe Fahrlässigkeit muss er sich auch in der TV-Adaption vorwerfen lassen.
Selbst Targaryens sind machtlos gegen Drachen
Durch das tragische Staffelfinale bricht "House of the Dragon" nicht zuletzt mit einem hartnäckigen Mythos, der durch "Game of Thrones" entstanden war. Dieser besagte: Die Targaryens beherrschen ihre Drachen jederzeit. So waren Daenerys' drei Gefährten höriger als jeder Hund – wenn nicht gerade der Nachtkönig Besitz über einen von ihnen ergriffen hatte.
Daenerys legte mit ihrem Drachen eine ganze Stadt in Schutt und Asche.Bild: HBO
Jetzt aber macht die Prequel-Serie dem Publikum auf schmerzliche Weise klar, dass die Fantasiewesen am Ende des Tages auch nur Raubtiere sind, die ihren Impulsen folgen. Die Targaryens werden damit gewissermaßen als vermeintliche Halbgötter entzaubert.
Ein Drache als neuer Serien-Schurke
Bereits vor dem Staffelfinale waren die Fronten zwischen Rhaenyra und Alicent verhärtet, Episode zehn setzt noch einmal eins drauf. Als wäre die Krönung Aegons aufgrund eines Missverständnisses in der vorigen Folge nicht Provokation genug gewesen, kommt nunmehr eine Tötung dazu.
Die letzten Augenblicke zeigen Rhaenyra, in deren Gesicht sich Trauer und Wut vermischen. Eine fatale Kombination, wie die Fans dann sicherlich in Staffel zwei beobachten dürfen. Viele hoffen schon jetzt, dass sie dann ähnliche Kräfte wie Daenerys entfesselt – ob mit oder ohne Drachen.
2022 startete nach langer Vorbereitung die Sitcom "How I Met Your Father", die an den enormen Hype um "How I Met Your Mother" anschließen sollte. Das Spin-off folgt demselben Rezept wie das Original: Sophie (Hilary Duff) erzählt ihrem Sohn, wie sie dessen Vater in New York kennenlernte.
