Thomas Gottschalk teilt Krebsdiagnose: Experte geht von "geplantem Moment" aus
Seit Jahrzehnten steht Thomas Gottschalk für große Fernsehunterhaltung – zuletzt aber war er in die Kritik geraten. Nach seinem Auftritt beim Bambi im November warf man ihm nicht zuletzt fahriges Verhalten und irritierende Aussagen vor. Auch sein Auftritt bei der Romy-Gala am vergangenen Wochenende irritierte. Was zu diesem Zeitpunkt niemand wusste: Der 75-Jährige ist schwer krank.
Nun hat er öffentlich gemacht, dass er an Krebs leidet. "Ich glaube, es wird Zeit, dass wir die Karten auf den Tisch legen. Ich habe Krebs", sagte er im Interview mit "Bild". Gemeinsam mit Ehefrau Karina sprach er über die Diagnose eines epitheloiden Angiosarkoms – ein seltener, bösartiger Tumor, der von den Zellen der Blutgefäße ausgeht.
Bereits zwei Operationen liegen hinter ihm, er steht weiter unter starker Medikation. Trotz allem beabsichtigt Gottschalk, sich am kommenden Wochenende mit einer letzten Show von der Bühne zu verabschieden. Ein Medienexperte erklärt jetzt, wie die öffentliche Bekanntmachung seiner Diagnose damit im Zusammenhang gebracht werden kann.
Thomas Gottschalk macht schwere Diagnose öffentlich
Der Medienexperte Ferris Bühler erklärt gegenüber watson, wie er den Schritt des 75-jährigen Entertainers bewertet, seine schwere Erkrankung mit der Öffentlichkeit zu teilen. Vor allem der gewählte Zeitpunkt des "Bild"-Gesprächs sollte nicht außer Acht gelassen werden. Der Experte meint: "Das war alles andere als ein Zufall, sondern ein geplanter Moment."
So sei es womöglich ein persönliches Anliegen Gottschalks gewesen, sein Image der vergangenen Wochen und Monate wieder aufzupolieren. "Gottschalk ist Medienprofi durch und durch", meint Bühler.
Am 6. Dezember wird sich der Moderator bei "Denn sie wissen nicht, was passiert!" von dem Showbusiness verabschieden. Laut Ferris sei nun also "die richtige Zeit, um die Wahrheit auf den Tisch zu legen". Der Medienexperte führt aus:
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Die Krebserkrankung des Entertainers habe zweifelsohne Auswirkungen auf sein Ansehen in der Öffentlichkeit. "Viele, die ihn nach dem Bambi-Auftritt abgeschrieben hatten, sehen ihn jetzt in einem neuen Licht", erklärt der Experte und ergänzt: "Einige Kritikpunkte bleiben. Aber das dominante Bild wechselt von Häme zu Empathie."
Dass er trotz seiner schweren Diagnose auf die Bühne ging, seine TV-Jobs nicht absagte, dürften einige Menschen ihm daher hoch anrechnen, heißt es vom Experten.
Waren Thomas Gottschalks jüngste Auftritte ein Fehler?
Nach seinem Auftritt bei der diesjährigen Bambi-Verleihung hatte Thomas Gottschalk viel Kritik einstecken müssen. Vor allem die Medien reagierten damals schnell und hart – zu Unrecht, findet Ferris Bühler. So habe man vorschnell geurteilt und "den Holzhammer rausgeholt".
Der Medienexperte erkennt in dem Fall ein Muster: "In der Öffentlichkeit urteilt man schnell, manchmal schneller, als es der Mensch dahinter verdient hätte." Am Ende sei damit "das Mitgefühl etwas zu spät" gekommen.
Angesichts der neuesten Informationen zu Thomas Gottschalks Gesundheitszustand hält Bühler seine jüngsten TV-Auftritte "aus professioneller Sicht" dennoch für einen Fehler.
Wobei dieser nicht allein dem 75-Jährigen zuzuschreiben sei. "Der Fehler lag vielleicht weniger bei ihm selbst, sondern bei seinem Umfeld, das ihn nicht besser geschützt hat." Und dennoch liegt für ihn rückblickend auf der Hand: "Der Bambi-Auftritt war ein Risiko, und zwar eines, das leider schiefging."
