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Badmómzjay: Kindheit, Vogue-Cover, neues Album – warum sie so erfolgreich ist

Ribnitz-Damgarten, Deutschland 12. August 2023: About You Pangea Festival - 2023 Im Bild: Josy, Jordan Jordy Napieray beim Auftritt von Badmomzjay Portrait, Portr
Rapperin Badmómzjay hat gerade ihr neues Album "Survival Mode" veröffentlicht.Bild: imago images / Fotostand
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Die jüngste Nummer-1-Rapperin Deutschlands: Was macht Badmómzjay so erfolgreich?

24.11.2023, 14:00
Chiara Menner
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Sie gehört zu den meistgehörten Rapperinnen dieses Jahres und durfte als erste Rapperin das Cover der deutschen "Vogue" zieren: Badmómzjay. Die roten Haare und langen Fingernägel hat die Rapperin längst als ihre Markenzeichen etabliert – ebenso wie ihre Attitüde. Denn Jordy, wie sie sich meist selbst nennt, mischt die Deutschrap-Szene auf und nimmt kein Blatt vor den Mund. Damit stößt die 21-Jährige auf Anklang: Ihre Karriere wird mittlerweile von über 600.000 Instagram-Usern verfolgt.

Mobbing, fehlende Vater-Figur und Outing in der Jugend

Jordan Napieray a.k.a. Badmómzjay wuchs in einer Kleinstadt nahe Berlin auf – schon damals plagte sie das Gefühl, nicht in den kleinkarierten Ort und die dort herrschende Mentalität zu passen.

Zu ihrer Mutter pflegte Jordy, seit sie denken kann, ein enges Verhältnis. Durch sie geriet Badmómzjay schon in jungem Alter in Berührung mit amerikanischem Rap. Von Usher, über Missy Elliott bis hin zu Nelly – die amerikanische Musik der 2000er Jahre hat den heutigen Sound der Rapperin maßgeblich geprägt.

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Ihr Vater verließ die Familie so früh, dass Badmómzjay ihn nie wirklich kennenlernte. Die Rapperin und ihre Mutter mussten damals mit wenig Geld über die Runden kommen. Markenkleidung konnten sie sich nicht leisten – unter anderem deswegen sei Badmómzjay in ihrer Schulzeit gemobbt worden. Als Teenagerin setzte sie sich außerdem mit ihrer Sexualität auseinander: Mit 13 verliebte sie sich zum ersten Mal in ein Mädchen. Später outete sich die 21-Jährige auf Instagram und bekannte sich offen zu ihrer Bisexualität. Mittlerweile setzt sich Jordy für Akzeptanz und Toleranz der queeren Community in der Rapszene ein und bricht so Stigmata und Vorurteile im Deutschrap auf.

Badmómzjays Weg aus dem Kinderzimmer in die Charts

Schon im Alter von 15 Jahren machte Badmómzjay ihre ersten Schritte im Rap-Game. Spontan schrieb sie bei einem Kumpel ihren ersten Rap-Text, setzte das Ganze um und teilte den Clip anschließend auf Instagram. Ihre Freestyles fanden Anklang – dabei entstanden diese mehr aus einer Laune heraus und nicht aus der Motivation, tatsächlich eine Karriere als Rapperin anzustreben: "Ich hatte es gar nicht so ernst gemeint und dachte, die Leute übertreiben."

Übrigens wuchs Badmómzjay bilingual auf, ihre Sprachkenntnisse stellte sie vor allem mit den Freestyles zur Schau: Hier switchte die Rapperin fließend zwischen Deutsch und Englisch. Jordy geriet mit ihren Instagram-Videos auf den Radar von Rapper:innen – auch der Schweizer Rapper Monet192 wurde auf diesem Wege auf sie aufmerksam. So kam es im Jahr 2019 zu Jordys erster Kollabo "Papi":

Dabei gab die Rapperin zu, dass sie damals häufig überfordert mit dem plötzlichen Erfolg war. Ein Jahr später wurde Jordy dann von Universal gesignt. Damit hatte Badmómzjay noch vor ihrem 18. Lebensjahr einen Deal bei einem Major Label in der Tasche. Wenig später droppte sie ihre ersten Solo-Singles. Mit "Zirkus" machte die Rapperin direkt klar, was sie von der Deutschrap-Szene hält: "Alles voller Clowns, es ist wie im Zirkus / Alle haben Fame, aber niemand Rhythmus".

Direkt zu Beginn ihrer Karriere machte Badmómzjay Ansagen – ein gewagter Move als Newcomerin. Mit der deutschen Rapszene wollte sie zunächst nichts zu tun haben, umso deutlicher wurde Jordys eigentliche Inspiration: amerikanischer Rap. Ihre Flows erinnern an Cardi B., Nicki Minaj oder auch an Saweetie, in Musikvideos trug sie schon Lakers-Trikots oder Baseball Shirts. Der Einzug in die offiziellen Deutschen Charts gelang Badmómzjay 2020 mit ihrer Single "Move":

Ein Jahr später veröffentlichte die Rapperin ihr Debütalbum "badmomz", mit dem sie auf dem siebten Platz der offiziellen deutschen Charts landete. Zum Erfolg ihres ersten Albums trug auch ihr Feature mit dem Berliner Rapper Kasimir1441 "Ohne Dich" bei. Der Song chartete auf die 1 und hielt sich vier Wochen lang an der Spitze der Charts:

Rap mit Message: Badmómzjay steht für Female Empowerment

Badmómzjay legt mit ihrer Attitüde nicht nur eine ordentliche Portion Selbstbewusstsein an den Tag, sondern steht auch für Selbstbestimmung und Female Empowerment. Letztes Jahr ergatterte sie genau aus diesem Grund das Cover des deutschen "Vogue"-Magazins:

Ein großes Thema war in dem Interview auch die Kritik an gesellschaftlichen Schönheitsidealen, die auch in der Rap-Welt an der Tagesordnung stehen: "Ich will einfach, dass die Leute mal sehen, hier, so sieht ein normaler Körper aus."

Jordy setzt sich jedoch nicht nur für Body Positivity ein. In ihren Songs ermutigt die Rapperin ihre Hörerinnen zu selbstbestimmtem Handeln. So auch auf dem Intro zu ihrem neuen Album "Survival Mode": "Zeig' immer noch die T*tten, Leute sind am Trippen / Denkst, das ist 'n wichtiges Problem? Du kannst dich f*cken".

"Survival Mode": Badmómzjay releast ihr zweites Album

Jetzt releaste Badmómzjay ihr zweites Solo-Album "Survival Mode". Eigentlich sollte die Platte bereits vor rund einem Jahr erscheinen. Das gleichnamige Album-Intro veröffentlichte die Rapperin bereits im August 2022:

Der Release des Albums wurde mehrmals verschoben. In einer Instagram-Story klärte die 21-Jährige darüber auf, dass sie selbst an der Veröffentlichung ihrer Platte zweifelte. In besagter Story erzählt sie von ihren persönlichen Schwierigkeiten: "Es war so ein langer Weg und es ist so viel passiert. Und ich sag’ es so, und ich meine es auch so – ich dachte, ich packe das Album nicht. Ich dachte, dieses Album kommt einfach nicht."

Vor dem Release veröffentlichte die Rapperin acht von insgesamt 14 Tracks des Albums als Singles. Die Songs sind eine bunte Mischung: von Party-Hymnen wie dem gemeinsamen Song mit Domiziana "Auf die Party" bis zu tiefgründigen Singles wie "Keine Tränen". In der Single verarbeitet Badmómzjay scheinbar den Tod eines Freundes:

Jordys zweites Album glänzt zudem mit einigen namhaften Kollaborationen. Auf dem Album ist nicht nur Domiziana vertreten, sondern auch Juju, Kool Savas oder auch Takt32. Auf dem Duett mit Kool Savas "Airplanes" interpretieren die beiden den gleichnamigen Hit von Hayley Williams neu.

Von den bisher veröffentlichten Singleauskopplungen des Albums schaffte sie es bereits mit sieben von acht Tracks in die Charts – mehr als wahrscheinlich also, dass Badmómzjay mit ihrem zweiten Album "Survival Mode" den Erfolg ihres Debütalbums noch einmal toppen wird.

"Let's Dance"-Star Detlef Soost bekommt von Daniel Hartwich eine Lektion erteilt

In der achten Live-Show von "Let's Dance" schied Ann-Kathrin Bendixen aus. Neben ihr musste zum Schluss Detlef Soost ums Weiterkommen zittern. Er tanzte gemeinsam mit Ekaterina Leonova einen Quickstep zu "Friend Like Me". Die beiden bekamen 21 Punkte für ihre Performance. Im Einspieler betonte der 53-Jährige: "Das ist für mich ein Horrortanz." Er fühlte sich mit Blick auf seine Körpergröße und seines Gewichts "wie ein Presslufthammer, der durch die Gegend hüpfen muss".

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