Kurz vor dem Start der "Dschungelshow" hat RTL plötzlich verkündet, dass Kandidatin Nina Queer doch nicht Teil der Sendung sein wird, die coronabedingt zum ersten Mal von Köln aus an den Start geht. Stattdessen springt Sam Dylan ein, der einst "Prince Charming"-Kandidat war und stetig mit Freund und Ex-"Bachelorette"-Teilnehmer Rafi Rachek für Furore sorgt.
Nina Queer zählt zu den bekanntesten Drag-Queens Deutschlands, tauchte bereits in der erfolgreichen Daily-Soap "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" auf, versuchte sich bei "Frauentausch" und ist auch Moderatorin bei "TIER.TV". Vor allem ist sie auch als queere Partyveranstalterin für legendäre Nächte bekannt. Doch neben ihrem kreativen Schaffen gibt es auch Kritik und Rassismus-Vorwürfe gegen sie, die nun zum Rauswurf aus der RTL-Show führten.
Senderchef Jörg Graf gab zu der kurzfristigen Entscheidung ein eindeutiges Statement ab, das RTL veröffentlichte: "Vor dem Hintergrund aktueller Diskussionen und unserer Haltung, jegliche Form von Antisemitismus, Rassismus sowie Diskriminierung klar zu verurteilen, können und wollen wir jemanden, der sich selbst 'Hitler-Transe' nennt, keine Plattform in einer Unterhaltungssendung bieten."
Peer Kusmagk, Dschungelkönig von 2011, begrüßt diese Entscheidung, wie er gegenüber watson sagt.
Der Grund für die RTL-Reaktion geht unter anderem auf Rassismus-Vorwürfe aus dem Jahr 2017 zurück. Damals äußerte sich die heute 36-Jährige zu einem homophoben Angriff in Berlin-Kreuzberg und forderte in den sozialen Netzwerken die Abschiebung der Täter. In einem späteren Interview mit dem "Tagesspiegel" sagte sie zu ihren damaligen Aussagen: "Dann bin ich eben die erste Hitler-Transe."
Ex-Dschungelkönig Peer Kusmagk hat zu Nina Queers Äußerungen eine klare Meinung und sagt gegenüber watson: "Ich bin der Meinung, dass Menschen die öffentlich dazu aufrufen, ausländische Täter ohne Prozess und Verurteilung abzuschieben und sich als 'Hitler-Transe' bezeichnen, nichts im deutschen Fernsehen zu suchen haben. Da hilft es in meinen Augen auch nicht, im Nachhinein alles als Witz zu bezeichnen und sich hinter dem Deckmantel der Satire zu verstecken." Und weiter:
Nina Queer sagte übrigens nach der Bekanntgabe der Entscheidung zu "Bild": "Ich habe einen Witz gemacht. Ob der gut oder schlecht ist, sei dahingestellt. Er macht mich aber nicht zur Antisemitin und Rassistin. Dagegen werde ich mich wehren."