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Marvel-Star rechnet mit MCU ab: "Geht nur darum, Tickets zu verkaufen"

Nicht alle Stars aus "Black Widow" blicken gern auf die Erfahrung zurück.
Nicht alle Stars aus "Black Widow" blicken gern auf die Erfahrung zurück.Bild: Disney
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"Black Widow"-Star rechnet mit dem MCU ab: "Geht nur darum, Tickets zu verkaufen"

Marvel-Schauspieler Ray Winstone berichtet von umfassenden Nachdrehs bei "Black Widow" und schildert, wie sich die Änderungen auf die Arbeit der Beteiligten auswirken.
20.08.2025, 13:1720.08.2025, 13:17
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Seit dem Abschluss von "Avengers: Endgame" steht das Marvel Cinematic Universe (MCU) vor strukturellen Herausforderungen. Die Filmkritik bemängeln fehlende erzählerische Kohärenz und unübersichtliche Produktionsentscheidungen. Das Ergebnis ist eine sinkende Resonanz beim Publikum.

Die Prozesse hinter den Kulissen von Marvel-Produktionen waren für Schauspieler:innen schon immer herausfordernd. Ray Winstone, der in "Black Widow" die Rolle des Antagonisten Dreykov übernahm, liefert nun einen eindrucksvollen Einblick.

Ray Winstone verzweifelte an "Black Widow"-Nachdrehts

In einem Bericht von "Variety" kritisiert Winstone zunächst grundsätzlich die Auswirkungen großer Franchises auf die Branche: "Es geht nur noch darum, Tickets zu verkaufen", sagte er. "Man sieht, was in Hollywood mit Marvel und all dem passiert … Es hat seinen Platz, und es macht auch Spaß, aber es verhindert, dass kulturell relevante Filme entstehen."

Dann geht er ins Detail. Seine Dreharbeiten zu "Black Widow" beschreibt Winstone zunächst als positiv. Die Zusammenarbeit mit Regisseurin Cate Shortland sei eng gewesen:

"Ich habe mit dieser großartigen Regisseurin gearbeitet, Cate Shortland, und wir haben gemeinsam an meiner Figur gearbeitet. Er war wie ein Pädophiler, der all diese Mädchen kontrollierte, und sie wurden zu Black Widows. Am Set wurden wir damals noch mit Applaus empfangen. Es war wahrscheinlich das Beste, was ich seit Langem gemacht habe."

Doch nach Abschluss des Drehs wurde klar: umfassende Überarbeitungen seiner Szenen werden notwendig.

"Dann komme ich nach Hause, nachdem ich die Arbeit beendet habe, und bekomme einen Anruf: Wir müssen Nachdrehs machen", so der Schauspieler. "Ich frage: Wie viele Szenen? [Cate] sagt: 'Alle.' Da habe ich gesagt, sie sollen die Rolle neu besetzen. Aber ich war vertraglich gebunden, also musste ich es machen."

Diese Erfahrung habe ihn spürbar belastet: "Ich gehe also zurück, sie machen meine Haare schön, ziehen mir den Anzug an, und ich konnte es nicht mehr machen. Ich hatte es schon gemacht. Ich dachte: 'Ich mache das jetzt nicht. Ich habe es gemacht. So soll es bleiben.' Das ist Ablehnung, weißt du? Es gibt nichts Schlimmeres, als etwas zu tun, es auf den Boden zu legen, und dann gesagt zu bekommen: Es ist nicht richtig."

"Black Widow" war von Beginn an chaotisch

"Black Widow" wurde im Juli 2021 veröffentlicht – in einer Phase, in der das MCU mit pandemiebedingten Änderungen und rechtlichen Auseinandersetzungen konfrontiert war. Der Film erzählt die Geschichte zwischen "Captain America: Civil War" und "Avengers: Infinity War" – obwohl Natasha Romanoff zu diesem Zeitpunkt im MCU bereits tot ist.

Der gleichzeitige Start im Kino und auf Disney+ führte zu einem Rechtsstreit zwischen Scarlett Johansson und Disney, der außergerichtlich beigelegt wurde.

Trotz dieser Umstände erzielte der Film weltweit Einnahmen von 379 Millionen US-Dollar. Kritisch bewertet wurden dabei vor allem die Umstände der Veröffentlichung und die Produktionsentscheidungen im Nachgang – wie auch die von Winstone beschriebenen vollständigen Nachdrehs.

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