Diese harmonische Szene aus "It Ends with Us" hat mit der Realität nichts mehr zu tun.Bild: Sony Pictures / Nicole Rivelli
Filme und Serien
Im Streit zwischen Blake Lively und Justin Baldoni mischt plötzlich eine "Deadpool"-Figur mit. Auch daran lässt sich ablesen, mit welchen Mitteln die Auseinandersetzung bestritten wird.
Kurz erklärt: Worum geht es im Fall Blake Lively? Blake Lively verklagte Justin Baldoni im vergangenen Dezember wegen sexueller Belästigung, die sich beim Dreh des Films "It Ends with Us" zugetragen haben soll. Zudem soll Baldoni an einer Schmierenkampagne gegen Blake Lively beteiligt gewesen sein.
Der Regisseur und Darsteller antwortete zunächst mit einer Klage gegen die "New York Times", die über die Vorwürfe berichtet hatte. Er drohte zudem zuletzt eine Klage gegen seine Filmpartnerin selbst an.
Anwalt glaubt, "Deadpool"-Charakter basiert auf Justin Baldoni
Justin Baldoni und Blake Lively kämpfen also um die öffentliche Deutungshoheit. Die Baldoni-Seite streitet sämtliche Vorwürfe ab, die Lively-Seite beharrt auf dem Inhalt ihrer Klage.
Justin Baldoni hat ein Team auf seiner Seite, das sich mit Auseinandersetzungen dieser Art auskennt. Seine PR-Managerin Melissa Nathan war in selber Funktion für Johnny Depps Öffentlichkeitsarbeit während des Verleumdungsprozesses gegen Amber Heard verantwortlich.
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Die neueste Wendung ist deshalb überraschend, aber irgendwie auch nicht: Anwalt Bryan Freedman verteidigt seinen Mandanten Justin Baldoni mithilfe eines "Deadpool"-Charakters.
Genauer: Er glaubt, die Figur Nicepool aus "Deadpool and Wolverine" würde auf Justin Baldoni basieren, wie etwa "Entertainment Weekly" berichtet. In der "Megyn Kelly Show" wurde Freedman auf die Theorie angesprochen, die sich zuvor im Internet verbreitete.
Nicepool, der angebliche Baldoni-Charakter.Bild: Marvel/Disney
Nicepool ist, wie der Name schon verrät, eine extrem freundliche Variante der Marvel-Figur Deadpool, die genau wie das Original von Ryan Reynolds verkörpert wird – Blake Livelys Ehemann. Der Schauspieler arbeitete intensiv an der Gestaltung der Figuren und ihrer verschiedenen Versionen mit.
Nicepool ist eine Witzfigur und bildet in dem Marvel-Film ein Paar mit Ladypool – gespielt von, genau, Blake Lively. Aus dieser Zeichnung leitet der Anwalt eine im Blake-Lively-Fall schon jetzt denkwürdige Argumentationslinie ab:
"Wenn Ihre Frau sexuell belästigt wird, machen Sie sich nicht über Justin Baldoni lustig. [...] Es steht außer Frage, dass es mit Justin zu tun hat. Ich meine, jeder hat diesen Haarknoten gesehen. Wenn jemand ernsthaft sexuell belästigt wird, macht man sich nicht darüber lustig. Es ist ein ernstes Problem."
Belege, dass Ryan Reynolds Nicepool nach dem Vorbild Justin Baldonis zeichnete, gibt es natürlich nicht. Und um eine Verbindung zwischen Figur und realer Person herzustellen, braucht es mehr Fantasie, als der Anwalt hier suggeriert.
Also nein, lustig ist das alles, wie der Anwalt sagt, auf keinen Fall. Der Versuch, die öffentliche Betrachtung des Falls mithilfe einer Filmfigur zu steuern, wirkt selbst bei neutraler Betrachtung vielmehr skurril bis verzweifelt.
Sie zählen inzwischen seit Jahrzehnten zum festen Inventar im Programm des ZDF: die "Rosamunde Pilcher"-Filme. Seit 1993 sorgen sie als Kontrast zum beliebten "Tatort"-Krimi für die Extraportion Romantik bei den Öffentlich-Rechtlichen. So sind in mehr als 30 Jahren bereits über 170 Episoden entstanden, die dabei auch oft zu echten Publikumslieblingen avancierten.