Seit mittlerweile drei Staffeln verfolgen Zuschauer gebannt das Leben der britischen Königin auf Netflix. Es begann mit ihrer Hochzeit, ging über den Zweiten Weltkrieg und das Kennedy-Attentat bis hin zum Silbernen Jubiläum, auf das sie sich in der aktuellsten Folge vorbereitet.
Auch wenn es um echte Personen geht, fragen sich so manche Zuschauer, uns eingeschlossen, ob tatsächlich alles so passiert ist, wie die Serie es zeigt. Darum checken wir jetzt 10 Momente von "The Crown", in denen wir dachten: Wait, what?!
Ja, wie unter anderem der britische "Telegraph" berichtet, wurde 1969 tatsächlich eine Doku auf BBC und ITV ausgestrahlt, in der die königliche Familie nahbarer und menschlicher erscheinen sollte. Leider fand die Queen das Werk aber so furchtbar, dass es 1972 zum letzten Mal ausgestrahlt wurde. Einzelne Szenenfotos kursieren aber immer noch im Netz.
Hier wurde höchstwahrscheinlich das dramatische Potenzial für die Serie über die tatsächlichen Fakten gestellt. Philip kommt aus einer königlichen Familie, und weiß daher genau, wie er sich in der Öffentlichkeit verhalten sollte.
Der Kniefall ist ein etabliertes Ritual, es ist also unwahrscheinlich, dass er sich dabei querstellte. So lautet zumindest die These des Experten Christopher Wilson im Promi-Portal "Baby Gaga".
Wieder eine Geschichte, die alleine der Fantasie entspringt und über die die Queen so gar nicht amused sein wird. Ein royaler Insider sagte der "Glamour":
Das ist zwar nie passiert, aber es macht die besondere Beziehung der beiden deutlich. Churchill war laut Berichten eine Vaterfigur für die junge Königin und half ihr, ihre politische Rolle zu finden.
Insgesamt standen die beiden sich auch näher, als es in der Serie dargestellt wird. Der echte Politiker war nicht immer nur hart und pflichtbewusst wie sein gespieltes Pendant. Die Queen selber verriet der "Sunday Post", dass sie ihn sehr mochte, denn: "He was always such fun!" (dt. etwa: "Er war immer zu Scherzen aufgelegt!")
Tatsächlich scheint es so, als seien die beiden nicht gerade begeistert voneinander gewesen. So erlaubte die Queen beispielsweise nicht, dass Kennedys Schwester und Schwager zum Dinner durften, weil letzterer für ihren Geschmack ein bisschen zu oft geschieden war. Genauso wusste sie, dass die First Lady gerne Fotos mit Prinzessin Margaret gemacht hätte – und strich diese prompt von der Gästeliste.
Kennedy ihrerseits äußerte sich auch nicht gerade positiv über das Treffen, wie die "Vanity Fair" berichtet. Weiter heißt es, dass die Drogen, die in der Serie benutzt werden, um Jackies fiese Kommentare zu erklären, nicht konsumiert wurden.
Das mag romantisch klingen, aber hier wurde etwas übertrieben. Allerdings weiß man, dass Charles von seinem Onkel, Eduard VIII., fasziniert war, der 1936 aufgrund einer Beziehung zu einer geschiedenen Frau mehr oder weniger gezwungen wurde abzudanken. Vielleicht war er ein Vorbild für Charles.
Für den Autor Robert Lacey, der mit dem US-Magazin "People" sprach, sind die Parallelen zu Charles' Beziehungen, sowohl zu Camilla, als auch zu Diana, jedenfalls mehr als deutlich.
Die Mondlandung ist zwar ein schöner Aufhänger und wäre auch ein passender Moment für eine Krise, aber wieder gibt es hier laut dem Portal "Mashable" keine wirklichen Beweise. Philip hat nie öffentlich darum gebeten, mehr Zeit mit den Astronauten verbringen zu dürfen. Man weiß also nicht, was das Ereignis tatsächlich in ihm auslöste.
Kleiner ekliger Fakt am Rande: Auch wenn Prinz Philips innerer Konflikt übertrieben wurde, stimmt es, dass Neil Armstrong der Queen ins Gesicht gehustet hat, wie mehrere britische Medien übereinstimmend berichten.
Nein. Weil diese Sekretärin niemals existierte. Das Online-Portal "Express" hat Nachforschungen angestellt und festgestellt, dass die angebliche Sekretärin Venetia Scott ein reines Produkt der Fiktion ist. Die in der Serie dargestellte Smog-Katastrophe war 1952 aber tatsächlich ein sehr reales Problem, das tausende Todesopfer aufgrund von Atemproblemen forderte.
Übrigens: Selbst wenn es Scott gegeben hätte, hätte sie nicht vor einen Bus geraten können. Der Nebel war so dicht, dass der öffentliche Nahverkehr eingestellt wurde.
Das Gute zuerst: John Grigg aka Lord Atrincham gab es wirklich und er hat auch wirklich seine Sorgen, dass die Monarchie nicht mehr zeitgemäß sei, öffentlich geäußert. Unter anderem sagte er:
Auch wenn die Queen diese Beschreibung wahrscheinlich alles andere als gut fand, gibt es keine Beweise, dass sie das Gespräch mit Lord Atricham suchte oder sich überhaupt jemals mit ihm getroffen hat. Natürlich kann es sein, dass es eben keine Beweise gibt, da das Treffen, wie die Serie behauptet, "geheim" war. Aber mittlerweile dürfte über ein solches Treffen doch etwas bekannt geworden sein.
Sowohl in der Serie als auch im echten Leben wollte Prinz Philip tatsächlich, dass die Queen seinen Namen annimmt und dass ihn auch seine Kinder tragen werden.
In dem Buch "Philip and Elizabeth: Portrait of a Royal Marriage" wird sein bitterer Kommentar dazu zitiert:
Nur 3 von 10 Storylines haben sich in unserem Faktencheck als wahr herausgestellt – keine sonderlich gutes Ergebnis. Allerdings sind einige Geschichten eher als "halb-wahr" zu bezeichnen. Die wahren Gegebenheiten wurden stark dramatisiert.
Aber man darf eben nicht vergessen, dass es sich bei "The Crown" nicht um eine Dokumentation handelt, sondern um eine Serie, deren Hauptziel es ist, das Publikum zu unterhalten. Und das gelingt ihr bisher ziemlich gut.
(ks)