Disneys Filmheldinnen sind dafür bekannt, dem Schönheitsideal der westlichen Gesellschaft zu entsprechen. Auch wenn sich hinsichtlich der Diversität einiges geändert hat, blieb ein Merkmal in den vergangenen Jahrzehnten unverändert: die schlanke Körperstatur. Die Heldinnen (und Helden) waren in Filmen meist schlank. Ein Zeichentrick-Kurzfilm aus der Reihe "Short Circuit" (Kurzschluss) zeigt nun allerdings eine Hauptfigur, die dem bisherigen Schema nicht entspricht.
Auf Disney Plus gibt es die Folge mit dem Titel "Reflect" seit dem 14. September zu sehen. Die letzte Episode der zweiten Staffel handelt von einer Ballerina namens Bianca, die in ihrer Ballettschule heraussticht, weil sie kräftiger gebaut ist als die anderen Schüler:innen.
Wenn sie tanzt, ist sie glücklich. Doch wenn sie sich im Spiegel anschaut, ändert sich ihre Stimmung schlagartig und sie wird unsicher wegen ihrer Figur. Deshalb verliert sie in solchen Momenten das Vertrauen in ihr Können. Letztendlich überwindet Bianca diese Sorgen und findet die Freude am Tanzen wieder.
Vor Beginn der Geschichte erklärt die Regisseurin Hillary Bradfield, was sie mit dem Kurzfilm bezwecken will:
In den sozialen Medien gibt es komplett unterschiedliche Meinungen über den Film die Protagonistin. Manche fühlen sich verstanden und bestätigt. Zahlreiche Personen bringen zum Ausdruck, dass sie den Fokus auf das Thema schätzen.
"Ich empfehle 'Reflect' jedem, der mit dem Bild zu kämpfen hat, das er im Spiegel sieht. Also allen", schreibt eine Twitter-Nutzerin. "Das gilt besonders für diejenigen von uns, die von der Gesellschaft gemieden werden, weil sie einen Körper haben, der nicht dem angeblich 'perfekten' Bild entspricht."
Andere sehen in dem Kurzfilm eher ein Problem: Disney würde einen ungesunden Lebensstil unterstützen. Ein User findet etwa harte Worte: "Es ist nicht okay, Fettleibigkeit bei Kindern zu normalisieren. Disney und ihr neuer Kurzfilm 'Reflect' können zur Hölle fahren."
Auf solche Meinungen hat ein anderer Nutzer eine klare Antwort:
Einige merken in der Debatte an, dass es bei dem Film sowieso "wieder nur um Geld" gehe. Eine Userin auf Twitter schreibt etwa, dass es ein Irrglaube sei, dass große Unternehmen aufrichtig seien. Sie deutet an, dass Bewegungen wie die Body-Positivity-Bewegung für Konzerne nur dafür da sei, um daraus Kapital zu schlagen.