Ein Ensemble aus Antiheld:innen, psychologische Tiefe und kaum Erwartungen im Vorfeld und trotzdem ein voller Erfolg. Marvels neuester Film "Thunderbolts*" sorgt für Überraschung auf ganzer Linie.
Die erste Reaktion? Begeisterung, bei Fans wie Kritik. Dies war nicht unbedingt zu erwarten, da sich in den letzten Jahren im Kino mit wenigen Ausnahmen eine gewisse Sättigung eingestellt hat, was Comic-Verfilmungen betrifft.
Besonders bemerkenswert: Der Film überzeugt mit einer eigenständigen Handlung ohne große Multiversum-Verwicklungen – ein Konzept, das in der aktuellen Phase des MCU eher die Ausnahme darstellt.
Mit einer Kritikerwertung von 88 Prozent und einem noch stärkeren Publikumswert von 95 Prozent auf "Rotten Tomatoes" landet "Thunderbolts*" direkt nach Kinostart unter den bestbewerteten Filmen des Marvel Cinematic Universe (MCU).
Damit positioniert sich das von Jake Schreier inszenierte Werk nicht nur über dem Publikumserfolg "Deadpool & Wolverine" (94 Prozent), sondern auch auf Augenhöhe mit "Spider-Man: Far From Home".
Die einzigen Marvel-Highlights, die in Sachen Publikumsscore derzeit noch vor "Thunderbolts*" positioniert sind:
"Thunderbolts*" erzählt eine abgeschlossene Geschichte rund um sechs komplexe Figuren, die allesamt mit ihrer psychischen Belastung zu kämpfen haben.
Der Film setzt nicht auf überladene Action oder übertriebene Gags – eine Schwäche, die andere MCU-Titel zuletzt oft kritisiert bekamen –, sondern versucht sich an emotionaler Tiefe und legt den Fokus auf psychologische Entwicklung.
Kritik gibt es zwar für Figuren wie Taskmaster, die in der Geschichte wenig Gewicht bekommen, doch insgesamt zeigt sich das Publikum begeistert vom frischen Ton.
Die Auseinandersetzung mit mentaler Gesundheit gibt dem Film eine ungewohnte Ernsthaftigkeit, die ankommt.
Mit seinen Publikumswerten ist "Thunderbolts*" aktuell nicht zuletzt der am besten bewertete Film der fünften MCU-Phase – noch vor "Black Panther: Wakanda Forever" und "Guardians of the Galaxy Vol.3".
Ob eine Fortsetzung kommt, ist bislang nicht offiziell bestätigt. Doch das Ende von "Thunderbolts*" enthält klare Hinweise auf kommende Marvel-Projekte – allen voran eine Post-Credit-Szene, die Fans bereits als möglichen Vorboten für "Avengers: Doomsday" interpretieren.