Argentinien ist nicht gerade bekannt für große Science-Fiction-Produktionen, doch eine neue Netflix-Serie mischt gerade die weltweiten Charts auf und empfiehlt sich als Alternative zu "The Last of Us". Die Rede ist von "Eternauta".
Die Geschichte spielt in einem verschneiten Buenos Aires – aber statt Winteridylle bringt der Schnee hier den Tod. Nicht nur die Kritiken fallen positiv aus, auch das Netflix-Publikum ist begeistert.
Im Zentrum der Geschichte steht Juan Salvo, gespielt von dem international bekannten argentinischen Schauspieler Ricardo Darín ("1985 – Nie wieder").
Gemeinsam mit einer kleinen Gruppe Überlebender kämpft er sich durch ein verwüstetes Buenos Aires, nachdem ein tödlicher Schneesturm über die Stadt hereinbricht.
Der Kontakt mit den Schneeflocken endet sofort tödlich und bald wird klar: Es handelt sich nicht um ein Naturphänomen, sondern um den ersten Schritt einer außerirdischen Invasion.
Die Bedrohung wird zunehmend greifbarer – groteske Kreaturen, unsichtbare Gegner und eine alles kontrollierende Macht treiben die letzten Überlebenden in die Enge. Was wie ein klassisches Endzeit-Szenario beginnt, entwickelt sich zu einem vielschichtigen Kampf ums Überleben.
Seit dem 30. April ist "Eternauta" weltweit bei Netflix verfügbar und überrascht mit einem starken Start: Bereits einen Tag nach Veröffentlichung sicherte sich die Serie Platz drei der deutschen Netflix-Serien-Charts.
Am 2. Mai hat die Serie sogar die Spitze erklommen und "You" hinter sich gelassen. Das dürften nur die wenigsten erwartet haben.
Ob sich dieser Höhenflug langfristig halten kann, bleibt offen. Die Serie hat allerdings eine ungewöhnliche Herkunft, nämlich eine kultige Vorlage – und ein Setting, das sowohl spannend als auch bedrückend wirkt.
Die Serie basiert auf dem Comic "El Eternauta" von Héctor Germán Oesterheld und Francisco Solano López. Ursprünglich zwischen 1957 und 1959 veröffentlicht, gilt das Werk als Meilenstein der lateinamerikanischen Comicgeschichte.
Besonders tragisch: Autor Oesterheld verschwand während der argentinischen Militärdiktatur spurlos. Sein Schicksal ist bis heute nicht vollständig aufgeklärt.
Die düstere Atmosphäre und die existenzielle Bedrohung in "Eternauta" lassen sich auch als politisches Gleichnis lesen – ein Thema, das in Argentinien tief verwurzelt ist.
So kommt bei der Serie vieles zusammen. Das Resultat: Herausragende Wertungen bei "Rotten Tomatoes". Hier gibt es 92 Prozent Zustimmung von der Filmkritik, das Publikumsrating liegt aktuell sogar bei 94 Prozent.