Dass die Kombination "Erotik" und "Thriller" (nicht nur) bei Netflix funktioniert, weiß man natürlich. Das Genre hat Tradition, erlebte in den 90ern seine Blüte mit Klassikern wie "Basic Instinct".
Mit "Fall for Me" legte die deutsch-amerikanische Regisseurin Sherry Hormann ("Wüstenblume") zudem einen Film aus dem Subgenre des "Sommer-Erotik-Thrillers" vor, das in der auslaufenden heißen Jahreszeit Sehnsüchte stillt.
Seit Donnerstag ist der Film bei Netflix abrufbar, und es deutet sich ein weltweiter Mega-Erfolg an.
Im Zentrum der "Fall for Me"-Handlung steht Lilli (Svenja Jung), die nach Mallorca reist, um ihre Schwester Valeria (Tijan Marei) zu besuchen. Diese ist frisch mit dem charmanten Manu (Victor Meutelet) verlobt und plant mit ihm den Kauf eines luxuriösen Bed & Breakfast. Lilli traut der Sache nicht, zumal Valeria in einen glamourösen, aber zwielichtigen Nachtclub gerät.
Während ihrer Nachforschungen verfällt Lilli dem Clubmanager Tom (Theo Trebs), mit dem sie eine leidenschaftliche Affäre beginnt. Doch bald erkennt sie, dass hinter dem verlockenden Schein ein organisierter Betrugsring steckt, in den auch Figuren wie Nick (Thomas Kretschmann), Bea (Antje Traue) und Girasol (Lucía Barrado) verwickelt sind.
Bereits am Freitag, also 24 Stunden nach Start, stieg "Fall for me" auf Platz eins der deutschen Netflix-Charts ein. Dort rangiert er noch immer, vor "KPop Demon Hunters".
Wie Daten der in der Hinsicht verlässlichen Plattform "Flix Patrol" zeigen, ist "Fall for Me" auch weltweit extrem gefragt. Am Freitag wurde global auf Netflix kein Film häufiger gestreamt als der deutsche Erotik-Thriller. "Fall for Me" sortiert sich deutlich vor dem Animationsphänomen "KPop Demon Hunters" ein.
Der weltweit erfolgreichste deutsche Netflix-Film erschien ebenfalls dieses Jahr. Das Action-Projekt "Exterritorial" kam auf über 91 Millionen Views weltweit und belegt damit in der ewigen Bestenliste der erfolgreichsten nicht englischsprachigen Netflix-Filme Platz vier.
Nun ist die Frage, ob "Fall for Me" daran anknüpfen oder den Erfolg sogar übertreffen kann. Das hängt davon ab, ob das weltweite Interesse nachhaltig ist oder ein Leuchtfeuer bleibt.
Gute Kritiken wären da von Vorteil, die fallen allerdings gemischt aus. Positiv hervorgehoben wird, dass der Film eine weibliche Perspektive stark macht. Auch die stilvolle Inszenierung, die sommerlich-glitzernde Ästhetik und die Chemie der Hauptdarsteller:innen werden gelobt.
Weniger überzeugt sind viele Kritiker:innen vom Spannungsbogen: Erotik und Thrill erscheinen nur in Andeutungen, die Handlung bleibe oberflächlich und wirke stellenweise kalkuliert und glatt gebügelt. Die "Süddeutsche Zeitung" sprach von "Möbelhauskatalog-Erotik".
Internationale Reaktionen für "Fall for Me" sind bislang rar. Auch konkrete Abrufzahlen veröffentlicht Netflix erst am kommenden Dienstag. Dann wird sich zeigen, ob wir es wirklich mit dem nächsten deutschen Netflix-Hit zu tun haben.