James Gray ist dafür bekannt, Genrefilme zu drehen, die nicht wirklich welche sind. Das wohl prominenteste Beispiel ist die nachdenkliche Sci-Fi-Produktion "Ad Astra – Zu den Sternen" mit Brad Pitt.
Auch "Die versunkene Stadt Z" fällt in diese Kategorie, denn für einen Abenteuerfilm legt er ein sehr gemächliches Tempo vor. Entsprechend abgeschreckt war das Publikum. Heute läuft er im TV.
Der britische Offizier und Abenteurer Percy Fawcett (Charlie Hunnam) wird Anfang des 20. Jahrhunderts nach Südamerika geschickt, um Grenzgebiete zwischen Brasilien und Bolivien zu kartieren.
Dort stößt er auf Hinweise einer hoch entwickelten, jedoch untergegangenen Zivilisation – die sagenumwobene "Stadt Z".
Gegen Widerstände von Kolonialgesellschaft, Royal Geographical Society und sogar seiner eigenen Familie kehrt Fawcett mehrfach in den Dschungel zurück, besessen von der Idee, die verlorene Stadt zu finden.
Begleitet wird er unter anderem von Henry Costin (Robert Pattinson), während seine Frau Nina (Sienna Miller) in England für seine Anerkennung kämpft.
Obwohl der Titel und die Prämisse nach einem klassischen Abenteuerfilm à la "Indiana Jones2 klingen, ist James Grays Werk eigentlich ein langsam erzähltes, dialoglastiges Charakterdrama.
Statt Action und Spektakel gibt es philosophische Reflexionen über Kolonialismus, Obsession und Familienkonflikte. Für viele passte das offenbar nicht zur Erwartungshaltung. Die epische Länge (141 Minuten) sowie eine sehr ernste Tonalität erschwerten den Zugang wohl zusätzlich.
Der Film fand eher Anerkennung bei Filmfestivals sowie auch bei der Filmkritik. Ein breites Massenpublikum ließ sich jedoch nicht locken.
Dies spiegelt sich nicht zuletzt in den Werten bei Rotten Tomatoes wider. Mit 85 Prozent fällt der Kritiker-Wert sehr positiv aus, während das Publikum nur zu 58 Prozent von "Die versunkene Stadt Z" angetan ist.
Arte zeigt "Die versunkene Stadt Z" am 24. August zur Primetime um 20.15 Uhr. Gestreamt werden kann der Film über den Kanal Arthaus+ bei Amazon Prime.