Heute im TV: Packender Thriller nach einer wahren Geschichte, die bis heute fasziniert
Clint Eastwood konzentriert sich in seinem Spätwerk seit einigen Jahren auf die Geschichten amerikanischer Helden, inspiriert durch den Erfolg von "American Sniper". 2016 folgte auf den Kriegsfilm mit "Sully" ebenfalls die Verfilmung einer wahren (und vor allem sehr amerikanischen) Geschichte. Heute läuft der hochspannende Film, der eine überraschende Wendung nimmt, im TV.
Darum geht es in "Sully"
Der Film folgt Captain Chesley "Sully" Sullenberger, der 2009 ein Passagierflugzeug nach einem Triebwerksausfall auf dem Hudson River notlandete – alle 155 Menschen an Bord überlebten. Während ihn die Öffentlichkeit feiert, gerät Sully hinter den Kulissen ins Kreuzverhör der Flugbehörden.
Die großen Stärken von "Sully"
"Sully" ist kein klassischer Katastrophenfilm. Stattdessen rückt Clint Eastwood die psychologische Nachbearbeitung eines vermeintlichen Wunders in den Fokus, Tom Hanks bietet die perfekte besonnene Energie für diese Art Film.
"Sully" zeigt auf unbequeme Weise, wie schnell Heldentaten infrage gestellt werden können, wenn Algorithmen, Vorschriften und Kontrollgremien die Bewertung übernehmen. Eastwood lässt gesunden Menschenverstand gegen Bürokratie antreten.
Kritiker:innen lobten die ruhige, fast dokumentarische Erzählweise. Auf Rotten Tomatoes erreicht "Sully" sehr beachtliche 85 Prozent Zustimmung, auf Metacritic solide 74 von 100 Punkten.
Die wahren Hintergründe von "Sully"
Es folgen mögliche Spoiler: Am 15. Januar 2009 startete US-Airways-Flug 1549 vom New Yorker Flughafen LaGuardia in Richtung Charlotte, North Carolina. Kurz nach dem Start kollidierte das Flugzeug mit einem Schwarm kanadischer Wildgänse – beide Triebwerke fielen aus.
Kapitän Chesley B. "Sully" Sullenberger und Co-Pilot Jeffrey Skiles entschieden sich innerhalb von Sekunden für eine Notwasserung auf dem Hudson River, bei der alle Menschen an Bord überlebten.
Doch nach dem "Miracle on the Hudson" folgte ein monatelanges Ermittlungsverfahren der National Transportation Safety Board (NTSB). Die Prüfer zweifelten, ob Sully wirklich das einzig mögliche Manöver geflogen war – oder ob er nicht doch zu einem Flughafen hätte zurückkehren können.
Der Film zeigt diese Phase deutlich dramatischer, als sie in Wirklichkeit war: Zwar gab es eine Untersuchung, doch Sullenberger wurde nie offiziell beschuldigt. Heute gilt der Vorfall als Musterbeispiel für exzellentes menschliches Urteilsvermögen in einer Krisensituation.
"Sully" im TV und im Stream
Arte zeigt "Sully" am Sonntag (9. November) werbefrei im TV. Anschließend ist der Film gratis in der Mediathek abrufbar und zum Leihen bei den gängigen Anbietern.
