Mit "Amsterdam" inszenierte Star-Regisseur David O. Russell ein historisches Krimi-Drama, das fiktionale Elemente mit tatsächlichen politischen Ereignissen der 1930er-Jahre verknüpft.
Der Film ist aufwendig produziert und mit einem internationalen Star-Ensemble besetzt. Im Kino konnte "Amsterdam" allerdings überhaupt nicht überzeugen. Der Film geriet zu einem künstlerischen wie wirtschaftlichen Fiasko.
Drei langjährige Freund:innen – ein Arzt, eine Krankenschwester und ein Anwalt – geraten nach dem Tod eines ehemaligen Vorgesetzten unter Mordverdacht. Während sie versuchen, ihre Unschuld zu beweisen, stoßen sie auf eine weitreichende Verschwörung mit realhistorischem Hintergrund.
Der Film fällt vor allem durch seine hochkarätige Besetzung auf. Christian Bale übernimmt die Hauptrolle und bringt eine nuancierte, körperlich wie psychologisch präzise Performance ein. Margot Robbie und John David Washington ergänzen das Trio mit starker Präsenz.
In Nebenrollen treten unter anderem Robert De Niro, Zoe Saldaña, Michael Shannon, Chris Rock und Anya Taylor-Joy auf. Auch Popstar Taylor Swift verbuchte einen Mini-Auftritt, der allerdings zum Meme wurde.
Visuell überzeugt "Amsterdam" durch die Kameraarbeit von Emmanuel Lubezki ("The Revenant", "Birdman"). Auch das Setdesign und die Kostüme sind sorgfältig gestaltet und vermitteln ein atmosphärisches Bild der Zwischenkriegszeit.
"Amsterdam" wurde von der Fachpresse überwiegend negativ aufgenommen. Trotz (oder wegen) seines ambitionierten Anspruchs leidet der Film unter einer überladenen Struktur. Die Handlung verzweigt sich in zahlreiche Nebenstränge, was zu einem unklaren Erzählfokus führt. Die Tonalität schwankt zwischen Komödie, Krimi und politischem Drama, ohne klare Balance.
Auf der Plattform Rotten Tomatoes erreicht der Film lediglich 32 Prozent positive Kritiken, bei einem Publikumsscore von 62 Prozent. Metacritic listet den Film mit einem Score von 48/100.
Mit einem Produktionsbudget von rund 80 Millionen US-Dollar (exklusive Marketingkosten) zählt "Amsterdam" zu den teuersten Filmen ohne Franchise-Anbindung des Jahres 2022.
Das weltweite Einspielergebnis lag bei lediglich etwa 31 Millionen US-Dollar, was den Film zu einem deutlichen Misserfolg an den Kinokassen machte. Branchenmedien wie "Variety" und "Hollywood Reporter" führten den Film in Listen der finanziell größten Flops des Jahres. Der Verlust dürfte sich auf etwa 80 Millionen US-Dollar belaufen.
Der Streaming-Start bei Netflix wird "Amsterdam" nicht retten. Dennoch hat der Film genug zu bieten, um sich für einen Filmabend zu qualifizieren.