Wacken-Festival führt Safer Space Bus und barrierefreien Campingplatz ein
Festivals bieten Zerstreuung, ein Abtauchen in schweißnassen Körpern und lauter Musik. Ständig ist was los, es röhrt, kracht, grölt an jeder Ecke, Gesprächsfetzen fliegen einem um die Ohren. Ruhe gibt es nicht. Für ein paar Tage ziehen sich Besucher:innen aus allen gesellschaftlichen Zwängen und Konventionen.
Genau dieses Dauerfeuerwerk, das Synapsen-Geklatsche, kann zur Stressprobe werden. Rückzugsorte sind rar, Pausen eher selten möglich. Doch manche Festivals denken da um, richten entsprechende Safe Spaces ein. Jetzt zieht das Wacken-Festival nach. Doch da hört es mit den positiven Änderungen nicht auf.
Safer Space Bus beim Wacken-Festival
Direkt am Eingang zum Wacken Center wartet der Safer Space Bus, in dem Besucher:innen durchatmen können. Bei einem Festival, das sich besonders durch rohe Lautstärke auszeichnet, bei dem die Konzerte meist noch ekstatischer sind (Moshpit!), ist es eine kleine Lichtung inmitten der wummernden Umgebung.
Darüber hinaus gibt es noch zwei Seelsorge-Spots, beim Standort des Deutschen Roten Kreuzes und der Wheels of Steel Area. Ausgebildete Helfer:innen hören euch dort zu, stützen bei Problemen, etwa wenn alles zu viel wird.
Und wo wir schon bei Wheels of Steel sind: dabei handelt es sich um einen barrierefreien Campingplatz. Kostenfreie Begleitpersonen können mitkommen, ein barrierearmes Gelände, vernünftige Sanitäranlagen, ein kostenloser Shuttleservice.
Zudem gibt es buchbare Parzellen und Leih- sowie Reparaturangebote für Rollstühle und Rollatoren; darüber hinaus einen Spot zum Medikamente einlagern, zur Versorgung mit Flüssigsauerstoff und für Physiotherapie. Im Vergleich zu manch anderem Festival ist das ein Riesenfortschritt.
Wacken 2025: Die ein oder andere Rock-Größe schaut vorbei
Und der kommt gelegen. Auf dem diesjährigen Wacken gibt es einige interessante Acts zu sehen. So treten etwa Guns N' Roses, BAP, Clawfinger, Papa Roach (hier fließen Millenialtränen) und auch Graveyard auf, um ein paar Beispiele zu nennen.
Die Frage ist nur, ob das Wetter auch mitspielt. Das ein oder andere Mal versanken Besucher:innen im Schlamm. Tanzen war da eher Waten, mit schmatzenden Schritten. Für die Prognosen haben die Veranstalter in diesem Jahr zumindest einen eigenen Wetterfrosch angekarrt. Zauber:innen gibt es hingegen leider nicht. Schade!
