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Veronica Ferres Tochter Lilly Krug redet offen über Nacktszenen

Lilly Krug spielt neben US-Schauspieler Cameron Monaghan die Rolle der Sky in ihrem neuen Film "Shattered".
Lilly Krug spielt neben US-Schauspieler Cameron Monaghan die Rolle der Sky in ihrem neuen Film "Shattered".Bild: 2022 LEONINE Studios
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Ferres-Tochter Lilly Krug stellt klar: "Ich bin nie von irgendjemandem bevorzugt worden"

25.11.2022, 15:13
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Lilly Krug drehte bereits an der Seite von Hollywoodgrößen wie John Malkovich. Die Tochter von Veronica Ferres und Martin Krug weiß mittlerweile, was es bedeutet, in der Öffentlichkeit zu stehen. Kürzlich feierten Mutter und Tochter auch die Premiere von Lillys Kinofilm "Shattered – Gefährliche Affäre" zusammen, der am 24. November in den Kinos startet.

Im Interview mit watson offenbart Lilly, was es bedeutet, die Tochter von berühmten Eltern zu sein, verrät, welchen Weg sie selbst gehen möchte und wie sie mit Nacktszenen umgeht.

watson: Dein Part in "Shattered" ist nicht deine erste Rolle an der Seite von großen Stars. Bereits mit Gerard Butler hast du "The Plane" gedreht. Bist du noch nervös, mit Hollywood-Größen zusammenzuarbeiten?

Lilly Krug: Das Interessante für mich ist der Mensch hinter dem Namen – herauszufinden wie er eine Rolle erarbeitet und auch welche Persönlichkeit sich hinter all den faszinierenden Charakteren verbirgt. Jedes Mal, wenn du ans Set gehst, lernst du neue Leute kennen. Dadurch, dass manche davon den Job schon jahrelang machen, kann man sehr viel von deren Erfahrungen und Weisheiten mitnehmen: Was macht die Person so erfolgreich, so besonders? In meinen jungen Jahren durfte ich da schon sehr viel lernen.

John Malkovich ist bei "Shattered" Produzent …

John kenne ich, seitdem ich ein Kind bin. Er wollte einen Film mit mir in der Hauptrolle machen, als ich 14 war. Da war ich noch keine Schauspielerin und hatte abgesagt. Ich wollte ja auch die Schule in Ruhe beenden. Er ist immer drangeblieben, weil er etwas in mir gesehen hat, das ich damals selbst noch nicht sah. Dann kam er wieder mit der Chance.

Deine Mutter Veronica Ferres ist auch Produzentin des Films. Wie wichtig ist es dir, Berufliches und Privates am Set zu trennen?

Mir ist es wichtig, privat und beruflich komplett zu trennen – vor allem am Set. Auch, wenn Freunde oder die Familie da sind, spielt man jemand anderen. Das muss man auch trennen können und professionell bleiben. Man muss sich völlig in die Welt seiner Charaktere begeben.

"Ich weiß, sie hätten nie irgendwas gemacht, das mich verletzt hätte."

Du hantierst im Film mit Waffen. Wie gelassen drehst du solche Szenen?

Sicherheit ist immer das Wichtigste am Set. Deswegen habe ich sechs Wochen vor Drehbeginn mit einem Stunt-Training angefangen. Wir hatten alle Stunt-Doubles, die uns beigebracht haben, wie wir es machen und was wir dabei beachten müssen. Dabei schaust du, wie wohl du dich damit fühlst. Die Szenen habe ich dann selbst gespielt. Es gibt auch immer einen Sicherheitscheck, bevor Waffen ausgehändigt werden. Aber es ist auf jeden Fall etwas Neues, eine Waffe in der Hand zu haben. Das hatte ich so zuvor noch nicht.

Du bist in dem Film auch nackt zu sehen. Hast du damit Probleme?

Das Wichtigste bei Nacktszenen ist das Team, das um dich herum ist. Hätte ich einen Regisseur und einen Kameramann gehabt, der mir kein gutes Gefühl gibt, dem ich nicht vertraue und wo ich weiß, was ich gerade von mir gebe, ist nicht in guten Händen, würde ich das nie machen und auch nie irgendjemandem empfehlen. Aber ich kannte Luis Prieto, den Regisseur, der mein volles Vertrauen hat, genauso wie den Kameramann. Ich weiß, sie hätten nie irgendwas gemacht, das mich verletzt hätte.

Also hast du bei solchen expliziten Szenen keine Berührungsängste?

Es ist sehr schwer, im Voraus zu wissen, wie es für dich ist, aber man bekommt ein Gefühl für die richtigen Leute. Vor allem als Schauspielerin brauchst du das. Dadurch habe ich mich nicht unwohl gefühlt. Es wurde alles mit sehr viel Liebe und Fürsorge gemacht. Generell kommt es immer aufs Skript an: Braucht die Rolle das? Sky hat es gebraucht, um zu zeigen, was das für eine Liebesaffäre, Liebesflut war. Ich achte aber immer darauf: Passt es zu dem Projekt und passen die Leute dazu, mit denen ich das spielen würde?

"Es hätte keinen Unterschied gemacht, ob ich die Person kenne oder nicht."

In dem Thriller gibt es auch eine Szene, in der du eine Frau küsst. Wie näherst du dich solchen Szenen an?

Das war interessant, weil ich Ash Santos gut kenne. Sie ist eine unfassbare Schauspielerin, hat meinen größten Respekt und wir machen auch oft Castings zusammen. Wir haben uns davor natürlich noch nie geküsst, aber es ist genauso wie mit jeder anderen Beziehung am Set: Man geht rein und lässt Lilly oder Ash draußen vor der Tür. In dem Moment, wo die Szene vorbei ist, lacht man kurz und dann ist es auch wieder gut. Es hätte keinen Unterschied gemacht, ob ich die Person kenne oder nicht.

Gerade in Hollywood gehen Stars für ihre Rollen an ihre körperlichen Grenzen. Gibt es etwas, das du nicht für eine Filmrolle machen würdest?

Ich finde immer, es ist sehr leicht gesagt, wenn man nicht in so einer Situation ist. Hätte man mich vor drei Jahren gefragt: "Würdest du je die Sachen machen, die in 'Shattered' gefragt sind?", hätte ich gesagt: 'Puh, ich weiß es nicht.'"

"Wenn das der Fall ist, gebe ich alles für ein Projekt – aber natürlich gibt es persönliche Grenzen."

Meinst du damit die Nacktszenen?

Ja, die auch. Aber jetzt hat es für mich total gepasst. Generell kommt es auf das Skript und die Idee an. Für mich ist wichtig: Wühlt mich das Skript auf, was für Gefühle habe ich, möchte ich das machen, die Geschichte erzählen? Wenn das der Fall ist, gebe ich alles für ein Projekt.

Du studierst neben deinen schauspielerischen Tätigkeiten in Los Angeles Psychologie. Ist das dein zweites Standbein?

Ich wusste nach der Schule nicht, was ich machen wollte. Ich habe schnell gemerkt, dass ich ein großes Interesse an Menschen habe. Deswegen studiere ich Psychologie. Dadurch, dass ich die Schauspielerei für mich entdeckte, kam auch Theater dazu.

Hilft dein Psychologiestudium bei der Schauspielerei?

Dauerhaft könnte ich die Last nicht auf mir tragen, weil ich zu proaktiv wäre, aber es hilft für das Verständnis von Menschen. Ich habe gemerkt, wie sehr mir das Studium bei der Schauspielerei hilft, vor allem bei Charakteren wie Sky. Es geht darum, zu verstehen, was in der Psyche passiert und es macht die Figur greifbarer.

"Wir sind diesen Schritt bewusst gegangen."

Dieses Jahr hast du erstmals die Oscars besucht. Viele Stars in Deutschland träumen von einer Karriere in Hollywood. Wie ist es, die Karriere dort zu starten?

Ich war auf einer internationalen Schule und bin bilingual aufgewachsen. Dadurch hatte ich eine doppelte Chance, meine Karriere in Amerika und in Deutschland aufzubauen. Ich kann in Deutschland spielen, was mir unfassbar viel Spaß macht, weil es immer noch mein Zuhause ist und ich liebe es, dort zu sein. Aber die Chance zu bekommen, in Amerika Projekte umzusetzen, ist ein riesiges Glück.

2019 hat deine Mutter erstmals ein Foto von dir im Netz geteilt, als du volljährig wurdest. Hättest du schon früher den Schritt in die Öffentlichkeit gehen wollen?

Ich bin dankbar dafür, dass ich die ersten 18 Jahre für mich privat hatte. Vor allem als Teenager weißt du noch nicht genau, wer du bist, probierst dich aus, machst Fehler. Wäre ich da im Rampenlicht gewesen, wäre ich jetzt nicht die Lilly von heute. Ich musste all die Erfahrungen machen, um herauszufinden, wer ich bin, sodass ich in die Öffentlichkeit mit einer gestärkten Persönlichkeit gehen konnte. Ich habe die Zeit für mich gebraucht, um all die Fehler zu machen und mich zu finden. Wir sind diesen Schritt bewusst gegangen.

In Deutschland wissen viele, dass du die Tochter von bekannten Filmemachern bist. In den USA wird das anders sein, oder?

Ja, aber ich bin nie von irgendjemandem bevorzugt worden, weil ich "die Tochter von" bin. Ich war wirklich überrascht, wie viele, liebe Unterstützer ich um mich herum habe. Da habe ich ein wahnsinniges Glück.

Wie gehst du mit Neid und der Konkurrenz im Business um? Der Markt ist wahnsinnig umkämpft.

Neid empfinde ich nicht, weil ich zum Beispiel nach einer Absage merke, dass die Rolle nicht zu mir gepasst hat. Es ist nicht persönlich gemeint. Man bekommt viele Absagen, aber man muss selbstsicher sein und dranbleiben.

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