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"7 vs. Wild"-Star Fritz Meinecke geht seine Kritiker an

Fritz Meinecke zählt zu den größten Social-Media-Stars Deutschlands.
Fritz Meinecke zählt zu den größten Social-Media-Stars Deutschlands.Bild: digital dre media
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"7 vs. Wild"-Star Fritz Meinecke geht Kritiker an: "Wo einem das Wort im Mund verdreht wird"

04.05.2023, 07:14
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Fritz Meinecke hat sich mit Survival-Formaten eine große Fangemeinde. Allein auf Youtube folgen ihm über 2,7 Millionen Menschen. Besonders die Videos zu seinem Erfolgsformat "7 vs. Wild" werden millionenfach angeklickt. Derzeit läuft mit ihm die Serie "Fritz Meinecke – Facing the Unknown" bei discovery+.

Im Interview mit watson spricht der 33-Jährige über den Druck auf Social Media, offenbart, wie er auf Kritik an seiner Person reagiert und erklärt, was für ihn seine Survival-Show "7 vs. Wild" bedeutet.

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watson: Mittlerweile gibt es viele, die das Survival-Abenteuer für sich entdeckt haben. Was hältst du von Nachahmern?

Fritz Meinecke: Ich finde es super, dass der Outdoor-Bereich mehr Zuwachs erhält. Was ich nicht so cool finde, ist, wenn Leute Sachen kopieren. Es gab Momente, in denen manche Videotitel eins zu eins von mir übernommen wurden. Das reine, stumpfe Kopieren finde ich dumm. Das merkt auch jeder Zuschauer. Damit kommst du nicht an. Inspiriere dich, nimm mit deiner Würze von allem ein bisschen was, misch das durch und koche dein eigenes Süppchen draus.

Ist das auch deine Vorgehensweise?

Das mache ich nicht anders. Meine Sachen habe ich auch nicht aus dem Nichts erfunden. Auch "7 vs. Wild" ist nicht einfach so entstanden und ist mir nicht im Traum gekommen. Das ist ein Mix aus verschiedenen Sachen, die ich gesehen habe. Es ist keine komplette Eigenkreation, sondern inspiriert von vielen Dingen.

Spürst du einen Druck, dir immer wieder etwas Neues für die Community einfallen zu lassen?

Tatsächlich nicht. Wenn, dann habe ich Druck, mir etwas Neues zu erschließen: Was kitzelt mich noch? Wo habe ich selbst Lust drauf? Was langweilt mich? Den Punkt, es der Community recht zu machen, habe ich schon lange aufgegeben, weil das nicht mein Ziel ist. Die Leute, die lange dabei sind, wollen sehen, dass ich auf etwas Bock habe und das umsetze. Denen ist gar nicht wichtig, was es ist, aber es muss die Leidenschaft da sein. Es ist ungesund, auf Dauer permanent nur mit Blick auf die Community deine Projekte auszulegen.

"Wir wollen keine Sachen faken."

Ende vergangenen Jahres gab es wieder einen riesigen Hype um "7 vs. Wild". Es war noch heftiger als bei der ersten Staffel. Was war dabei die größte Herausforderung?

Vielen ist nicht klar, was für ein Druck dahintersteckt. Wir wollen keine Sachen faken. Wenn jetzt bei den meisten TV-Produktionen was schiefgeht, dann filmt man das noch mal, schneidet das zurecht. Aber ich will diesen Leuten, die aus diesem Heli springen, eine echte Erfahrung geben und nicht am nächsten Tag noch mal mit einem Boot rausfahren, weil wir etwas vergessen haben. Es war mir wichtig, dass der Ablauf mit dem Sicherheitssystem und dem Heli funktioniert. Was die Leute vor Ort daraus machen, habe ich nicht in der Hand.

Nicht jeder der "7 vs. Wild"-Kandidaten kam gleichermaßen beim Publikum an.

Der eine wächst über sich hinaus, performt mehr als der andere. Aber das ist auch "7 vs. Wild". Es ist keine Action-Serie, sondern es ist ein Selbstexperiment, das dokumentiert wird. Natürlich gibt es auch Teilnehmer, die dem Zuschauer nicht gefallen, weil sie ihn langweilig finden.

Du hast bereits verraten, dass du nach XXL-Projekten wie "7 vs. Wild" und "Facing the Unknown" lieber wieder kleine Oldschoolprojekte machen möchtest.

Ich bin immer ein unberechenbarer Typ, bei mir ist alles möglich. In einem Moment verfluche ich etwas, im nächsten bin ich wieder mit dabei. Eine dritte Staffel wäre definitiv anders als Staffel eins und Staffel zwei. Ich glaube, das ist jedem klar.

"Die Frage ist erstmal, wie sehr man Kritik an sich ranlässt."

Warum das?

Ich habe Spaß daran, alles über den Haufen zu werfen, weil ich selbst neue Sachen erleben möchte und wir auch neue Sachen sehen wollen. Wenn wir das Gleiche machen, dann sehen wir auch das Gleiche. Ich habe auf jeden Fall Lust darauf, eher solo mit einzelnen Oldschoolprojekten unterwegs zu sein. In den letzten sechs, sieben Monaten war ich dauerhaft mit Großprojekten beschäftigt. Jetzt bin ich an einem Punkt, wo ich mit meiner Kamera allein in den Wald gehen möchte, um mit den Zuschauern zu reden.

Mit deinen Ansichten und Aussagen stößt du auch immer mal wieder auf Kritik. Es gab den einen oder anderen Shitstorm. Zuletzt wurde dir ein Ego-Problem nachgesagt. Was sagst du solchen Kritikern?

Ich mache auf Instagram öfter eine Fragerunde und meistens verirrt sich so eine freche Frage. Ich lasse es mir nicht nehmen, darauf zu antworten. Ich nehme sehr viele Sachen mit Humor. Allein was Kritik angeht, aber auch andere Sachen im Leben. Es gibt Momente, wo man den Humor weglassen sollte, aber ich stehe da drüber, nehme das Leben nicht so ernst. Ich lache dann darüber. Ich bin jemand, der gern provoziert, der gern gemeiner ist, daran habe ich meinen Spaß. Manche Leute kommen damit nicht klar. Die Frage ist erstmal, wie sehr man Kritik an sich ranlässt.

Wie sieht das bei dir aus?

Das habe ich sehr eingedämmt, weil ich keine Energie und Zeit verschwenden will. Ich habe da keine Lust drauf. Natürlich gehen gewisse Sachen nicht an mir vorbei. Es gibt auf Social Media sowohl User, die keine Reichweite haben, als auch Creator, für die das gefundenes Fressen ist und die förmlich danach suchen. Die warten nur darauf, dass irgendwer mal wieder Mist baut, weil das deren Content ist. Die machen nur Videos darüber, dass andere Leute scheiße sind. Ich möchte nicht dieser Mensch sein, dessen Inhalt daraus besteht, mit dem Finger auf andere zu zeigen.

"Ich lasse die labern, sich auskotzen und dann ist gut."

Aber wie reagierst du darauf?

Sicherlich ist auch die eine oder andere Kritik berechtigt, ohne Frage. Ich muss trotzdem nicht darauf eingehen und öffentlich dazu Stellung beziehen. Das ist wieder ein gefundenes Fressen, dann geht die Diskussion los. Ich will in der Öffentlichkeit mit meinen Videos für Outdoor-Survival-Abenteuer stehen und es soll nicht heißen: Das ist der Typ mit seinem Statement und Shitstorms. Ich lasse die labern, sich auskotzen und dann ist gut.

Trotzdem fühlst du dich missverstanden.

Es gibt auch sehr viele Sachen, wo einem das Wort im Mund verdreht wird. Per Stille Post werden Sachen erzählt, bei denen ich mir denke: Leute, das sind komplette Lügen. Ihr schreibt wirklich Quatsch, das hat nichts mit der Realität zu tun. Ich war der Typ, der allein in der Situation war, ihr wisst es doch gar nicht. Aber so ist das Internet, so ist die Medienlandschaft. Das gehört dazu.

Dein Tipp für Survival-Anfänger?

Ein kleiner Appell an den Leser, Zuschauer: einfach starten. Wenn die Leute Bock haben und sie das inspiriert, wartet nicht, bis ihr mal einen Urlaub machen wollt, sondern geht in den Wald, riecht an einem Stück Holz, fasst Erde an und guckt, ob ihr dazu eine Verbindung spürt. Dann könnt ihr euch langsam rantasten. Bei vielen ist das Problem, dass sie zu sehr in ihrer Theoriewelt gefangen sind, sich monatelang mit Ausrüstungen beschäftigen, anstatt einfach mal rauszugehen, Tiere zu beobachten und Schritt für Schritt dem Ganzen folgen.

"Fritz Meinecke – Facing the Unknown" läuft seit dem 19. April immer mittwochs auf discovery+.

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