
"Wer stiehlt mir die Show?" zählt zu den erfolgreichsten TV-Shows – aber wie lange noch?bild: ProSieben / Claudius Pflug
Meinung
14.10.2024, 15:2614.10.2024, 15:26
"Jedes Jahr Dschungelcamp." "Jedes Jahr 'DSDS'." "Jedes Jahr 'GNTM'." "Den Sendern fällt nichts mehr ein." Lange war die Kritik am Privatfernsehen geradezu gebetsmühlenartig, und es stimmt ja auch: Viele Formate laufen seit gefühlt 300 Jahren. Teile des Publikums sind pappsatt, trotzdem kommen die Quoten immer noch irgendwie zusammen.
Doch dann, 2021, ein neuer Stern am Show-Himmel: "Wer stiehlt mir die Show?", fragt seitdem Joko Winterscheidt bei ProSieben. Das Quiz-Genre mag ein wenig angestaubt sein, doch dem wird hier ein gesundes Maß Anarchie entgegengesetzt. Und die Rechnung geht auf. Nicht nur überschlagen sich die TV-Kritiker:innen vor Euphorie, es schalten auch noch viele Menschen ein.
Mit Staffel acht, die nun frisch beendet ist, deuten sich aber erstmals Probleme an. "Wer stiehlt mir die Show?" hat insgesamt an Publikum verloren, und das nicht zu knapp. Woher kommt der plötzliche Abwärtstrend?
"WSMDS": Ist die Euphorie vorbei?
Immerhin: Das Finale der achten Staffel konnte überzeugen. 1,47 Millionen Menschen schauten zu, wie "quotenmeter.de" berichtet. Der Staffel-Bestwert. Dennoch wäre es vermessen, die Korken knallen zu lassen, denn zwischenzeitlich fiel die Gesamtreichweite unter eine Million Zuschauer:innen.
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Zum Vergleich: Noch Ende 2023 kam "WSMDS" zwischenzeitlich auf rund zwei Millionen Zuschauer:innen. Sogar die beste Folge der aktuellen Staffel bleibt recht deutlich darunter, sodass sich die Frage stellt: Warum ist die Sendung auf einmal weniger interessant?
Der erste Verdacht fällt auf den Abnutzungseffekt. Wie auch das Verliebtsein in einen Menschen nie ewig hält, verliert selbst die beste Show der Welt irgendwann ihren Zauber, wenn sich nichts an ihr ändert. Bei "Wer stiehlt mir die Show?" ist die Situation aber etwas komplexer.
"WSMDS" steht und fällt mit den Promi-Kandidaten
In jeder Staffel treten neue Promis und Wildcard-Kandidat:innen an. Das ist potenziell ein massiver Vorteil gegenüber anderen Shows, da Abwechslung garantiert wird. Zwar wechseln natürlich auch bei "Wer wird Millionär?" die Kandidat:innen, doch machen wir uns nichts vor: Da ist der Moderator der Star.
Bei "WSMDS" sind alle gleichauf – so zumindest die Wunschvorstellung. Tatsächlich aber gewinnt Joko immer noch zu oft. Bis zur fünften Staffel dauerte es, bis mal ein Wildcard-Kandidat den Sieg an sich riss. Viel zu lange!
Der Vorteil der Joko-Show ist außerdem zugleich ihr Nachteil, denn die Qualität schwankt proportional zu den teilnehmenden Promis. Und eben hier liegt wohl das Problem der achten Staffel. Tommi Schmitt und Nina Chuba sind für eine Primetime-Show womöglich zu nischig und ausgerechnet Kurt Krömer brachte es einfach nicht besonders weit.
"Wer stiehlt mir die Show?" setzt außerdem voraus, dass die prominenten Kandidat:innen eben auch selbst eine Show schmeißen können, wenn sie denn mal gewinnen. Und das ist kein Selbstläufer. Das Konzept ist nahezu perfekt, es braucht aber (kreative) Menschen, die damit arbeiten können. Dass mit Ausnahme einer Staffel die Männer in einem 3:1-Verhältnis immer klar in der Überzahl waren, sei hier nur am Rande eingeworfen.
Steht sich "Wer stiehlt mir die Show?" selbst im Weg?
Jedenfalls könnte die Luft für ProSieben langsam dünn werden. Nicht jeder Prominente kann einfach an der Sendung teilnehmen. Wer zu wenig weiß, hilft dem Format genauso wenig weiter wie jemand, der nicht schillernd genug ist, eine Primetime-Show zu moderieren und eine eigene Note einzubringen. Johannes B. Kerner oder Gigi Birofio bei "Wer stiehlt mir die Show"? Schwierig!
Doch gerade die achte Staffel hat gezeigt: Beim nächsten Mal braucht es wieder zugkräftigere Stars. Sonja Zietlow, Vanessa Mai oder Michael "Bully" Herbig hatten beispielsweise allesamt schon Gast-Auftritte und würden sicherlich auch den festen Cast bereichern. Wie realistisch das ist, steht natürlich auf einem anderen Blatt.
Sollte "WSMDS" langsam in der Versenkung verschwinden, wäre das jedenfalls schade. Und das Signal für ProSieben wäre auch fatal: Eine innovative und recht neue Show läuft plötzlich nicht mehr gut, also müssen es doch weiter die ollen Kamellen richten. Joko rettet uns zwar nicht vor Heidi Klum und Dieter Bohlen, aber bietet immerhin eine Alternative.
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