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"Squid Game: The Challenge": Kandidatin der Netflix-Show löst Eklat aus

Bei der Glasbrücke kommt es auf Glück an. Darum ist sie in "Squid Game: The Challenge" besonders gefürchtet.
Bei der Glasbrücke kommt es auf Glück an. Darum ist sie in "Squid Game: The Challenge" besonders gefürchtet.bild: Netflix
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Unfassbare Szene: "Squid Game: The Challenge" hat mich zur Weißglut getrieben

30.11.2023, 17:22
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Ich gestehe: Das Konzept hinter "Squid Game: The Challenge" hat mich zunächst nicht überzeugt. Die neue Serie wirkt auf den ersten Blick wie ein verzweifelter Versuch von Netflix, das extrem erfolgreiche Original aus Südkorea weiter auszuschlachten beziehungsweise ein Franchise aufzubauen.

Die Kinderspiele werden nun in einer Reality-Show ausgetragen. Diesmal ist der Kampf um den Millionen-Gewinn also echt, sterben wird natürlich niemand. Der Verdacht: "Squid Game" wird damit zu einer gewöhnlichen Game-Show, schließlich hat vor allem der Kampf um Leben und Tod den Reiz des Vorgängers ausgemacht.

Die mittlerweile neun veröffentlichten Episoden von "Squid: Game: The Challenge" jedoch haben mich eines Besseren belehrt. Die Aussicht auf 4,56 Millionen US-Dollar genügt offensichtlich, um das absolut Schlechteste in Menschen zutage zu fördern. Die Show erweist sich als fesselndes soziales Experiment. Und vor allem eine Kandidatin fällt negativ auf.

Achtung, es folgen Spoiler zu "Squid Game: The Challenge"! Wer die Episoden sechs, sieben, acht und neun noch nicht gesehen hat, sollte vorsichtig sein.

"Squid Game: The Challenge": Die Glasbrücke als Highlight

Mal braucht es Kraft, mal Geschicklichkeit, mal Intelligenz und mal soziale Kompetenz, um die Spiele aus der Sendung zu meistern. Manchmal aber spielt auch Glück eine entscheidende Rolle. Dann haben die Teilnehmenden ihr Weiterkommen nicht in der eigenen Hand, was besonders fies ist und unweigerlich für dramatische Momente sorgt.

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Eine sehr heikle Challenge ist damit die Glasbrücke. Hier haben die Teilnehmenden eine Doppelreihe aus Quadraten vor sich: das eine besteht aus festem Panzerglas, das andere zerbricht, sobald es mit dem Gewicht einer Person belastet wird. Wer es bis ans Ende schafft, kommt weiter. Man kann nur raten, welche Fläche die richtige ist.

Wer ganz vorne steht, hat bei der Glasbrücke schlechte Karten.
Wer ganz vorne steht, hat bei der Glasbrücke schlechte Karten.bild: Pete Dadds/Netflix

Entscheidend ist die Reihenfolge, in der die Teilnehmenden antreten: Person eins muss vorgehen und hat die höchste Wahrscheinlichkeit, eine Niete zu erwischen. Der oder die letzte in der Reihe hingegen muss nur den Weg nachlaufen, den die anderen schon vorgezeichnet haben. Bei "Squid Game: The Challenge" wird die Reihenfolge durch die Ziehung von Teddybären aus einem Automaten bestimmt, die Plüschtiere tragen jeweils eine Nummer in sich.

Eklat bei neuer neuer Netflix-Serie

In der Reality-Show einigen sich (fast) alle auf eine großartige Strategie: Die erste Person tritt auf das erste Feld vor sich. Liegt sie richtig, muss sie aber nicht weitergehen, sondern lässt sich vom Teilnehmenden Nummer zwei überholen.

Die zweite Person wagt dann den nächsten Schritt und wird im Anschluss ihrerseits vom nächsten überholt. Scheidet sie aus, ist damit zumindest klar, welche Kachel falsch war. So liegt die Verantwortung nicht allein auf der Person mit der niedrigsten Nummer, sondern jede:r absolviert nur einen Sprung.

Die Chancen stehen damit für alle 50:50. Erlaubt ist das Vorgehen deshalb, weil die Spielverantwortlichen keine Vorgaben machen, wie genau die Brücke überquert werden muss. Die Charaktere aus der originalen "Squid Game"-Serie waren auf diese Idee nicht gekommen. Wenig überraschend meistern in der Reality-Show deutlich mehr Personen die Challenge.

Eine Kandidatin jedoch stellt sich quer: Ashley mit der Nummer 278 befindet sich hinter Trey. Sie weigert sich, an ihrem Vordermann vorbeizuziehen.

Ashley tritt als Fünfte bei der Glasbrücke an.
Ashley tritt als Fünfte bei der Glasbrücke an.bild: Netflix

Trey übernimmt daraufhin die Verantwortung und springt letztlich dreimal, obwohl die Absprache eine andere war. Beim dritten Mal erwischt er die falsche Platte und scheidet aus. Erst dann springt auch Ashley, denn nun steht sie ganz vorne und hat keine andere Wahl. Sie hat Glück und schafft es über die Brücke.

Bei X (ehemals Twitter) sorgt die Ego-Show der Kandidatin für deutliche Kommentare – und das absolut zu Recht. Teamplay geht anders. Ein User schreibt sogar, er hätte Kandidatin 278 von der Brücke geworfen. Gerecht gewesen wäre das auf jeden Fall, doch die anderen Teilnehmenden der Show lassen Ashley gewähren.

Besonders dreist: Ashley verteidigt ihr Verhalten. Sie habe der Team-Strategie zur Glasbrücke schließlich nicht zugestimmt, meint sie. Daher gelten die Regeln angeblich nicht für sie. Unter den anderen Verbliebenen macht sie sich damit nicht wirklich Feinde, was noch mehr verwundert.

Nur von einer Kandidatin wird Ashley zur Rechenschaft gezogen: Mai. Sie nominiert ihre Konkurrentin beim nächsten Test und verstößt damit ihrerseits gegen eine Teamvereinbarung. Mais Gerechtigkeitsempfinden ist stärker. Und dafür verdient sie es, gefeiert zu werden.

Späte Gerechtigkeit bei "Squid Game: The Challenge"

Nach der Glasbrücke scheint die Mehrheit der verbleibenden Teilnehmenden Ashleys Aktion bereits vergessen zu haben. Sie wundern sich, welches Problem wohl Mai mit ihrer Konkurrentin haben könnte und plötzlich wird Mai sogar zur Antagonistin der Geschichte – eigentlich unfassbar nach den vorigen Szenen.

Man möchte Gegenstände gegen seinen Fernseher werfen, und das umso mehr, als Ashley darauf beharrt, sie sei sehr wohl gesprungen, als es mit Mai zu einer Aussprache kommt.

Mai stellt sich in der Show gegen Ashley.
Mai stellt sich in der Show gegen Ashley.bild: Netflix

Glücklicherweise aber bleibt es nicht bei diesem untragbaren Zustand: Im (Psycho-)Spiel unmittelbar vor dem Finale wird Ashley doch noch eliminiert, während Mai Menschenkenntnis beweist und es unter die letzten drei schafft. Für Wendungen wie diese wurde das Wort "Karma" erfunden.

Nun fragt sich, wie die letzte Folge der Staffel das alles noch toppen soll. Gegen "Squid Game: The Challenge" wetten würde ich jetzt jedenfalls nicht mehr.

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