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Wacken-Chaos: Wie ausgeschlossene Fans auf das Festival blicken

01.08.2023, Schleswig-Holstein, Wacken: Metal-Fans sind auf dem schlammigen Festivalgelände unterwegs. Das Wacken Open-Air (WOA) vom 2. bis 5. August gilt als größtes Heavy-Metal-Festival der Welt und ...
Anhaltender Regen stellt das W:O:A dieses Jahr vor massive Probleme.Bild: dpa / Christian Charisius
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Wacken 2023: Wie ausgeschlossene Fans auf das Festival blicken

04.08.2023, 15:13
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Der Start des Wacken-Open-Airs stand dieses Jahr unter keinem guten Stern. So hatten die Veranstalter von Anfang an mit massiven Unwettern zu kämpfen. Anhaltender Regen erschwerte den Einlass auf den "Holy Ground" ungemein, was Staus und alternative Parkplätze als Notlösungen zur Folge hatte.

Dann die trostlose Nachricht vom Veranstalter: "Jede weitere Reise muss mit sofortiger Wirkung eingestellt und storniert werden." Statt wie gewohnt 85.000 Metal-Fans auf dem Gelände zu begrüßen, haben es somit lediglich 50.000 Menschen dorthin geschafft. Der Rest konnte die Reise entweder nicht antreten oder musste sogar umkehren. Nicht eingelöste Tickets werden erstattet.

Aber ob das wirklich ein Trost ist?

Wacken-Veranstalter teilt großes Bedauern

Dass die Entscheidung des Einlass-Stopps dem Mitgründer des Festivals, Thomas Jensen, nicht leicht gefallen ist, stellte er in einem ersten Statement klar. Dort heißt es: "Wir haben alles versucht, was möglich ist, aber mehr geht nicht. Wir kriegen nicht mehr rauf. Deswegen schweren Herzens – das haben wir noch nie gehabt in unserer ganzen Geschichte: Wir müssen das Gelände jetzt zumachen." Außerdem fügte der Veranstalter hinzu:

"Ich weiß nicht, was schwerer ist: Die zwei Absagen in der Pandemie, oder Leuten, die auf dem Weg zu uns sind, sagen: Ihr könnt nicht mehr kommen."

Zumindest anfängliche Befürchtungen, das Festival müsste komplett ausfallen, haben sich nicht bewahrheitet: Mit den besagten rund 50.000 Fans konnte das Programm am Mittwoch doch noch starten. Dass es jedoch nur für zwei Drittel aller vorgesehenen Gäste stattfindet, und für den Rest nur über Livestream läuft, ist eine vollkommen neue Situation – mit der viele Fans wohl zu kämpfen haben.

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Nach Einlass-Stopp beim Wacken: So reagieren die Fans

Bisher ist das Wacken-Open-Air, so hört man jedenfalls oft, bekannt für seine soziale Fan-Gemeinschaft: So helfen sich die Metal-Heads gegenseitig hoch, wenn jemand im Publikum stürzt, Camping-Nachbar:innen unterstützten sich mit fehlenden Utensilien.

Doch die neuesten Fotos auf den Social-Media-Kanälen des Festivals scheinen die Community auf eine neue Probe zu stellen: Dort werden jetzt – natürlich, das gehört dazu – die euphorisch feiernden Fans gezeigt, die es aufs Gelände geschafft haben.

Die Metal-Heads, die Zuhause bleiben mussten, gehen mit dieser Situation ganz unterschiedlich um. Und verständlicherweise kommt dabei auch Frust zum Ausdruck. So schreibt ein betroffener Fan unter einen der neuesten Instagram-Beiträge:

"Es ist so hart. Der Kommentator im Stream sagte wörtlich: 'Was für ein Konzert, super Wetter, seit das Festival gestartet ist, hat es nicht mehr geregnet.' Ich sitze zu Hause. Seit Corona warte ich, endlich wieder zu fahren. Ich bin wirklich enttäuscht und traurig."

Jemand weiteres zeigt sich ähnlich frustriert: "Wir sind seit Samstag hier. Haben eine Ferienwohnung gemietet und wollten Mittwoch dann nach Wacken fahren. Haben uns an das Anreiseverbot gehalten, und jetzt besichtigen wir Schleswig-Holstein anstatt zu headbangen. Ein Jahr Vorfreude für nix."

Weitere User:innen, denen es offenbar ähnlich geht, benennen wiederum das übliche Wacken-Motto um: Wiederholt finden sich in den Kommentaren, anstelle des bekannten Slogans "rain or shine" die Worte "shine or stay home".

Wacken-Fans gespalten: Nicht nur Frust-Kommentare

Der genannten Enttäuschung stehen allerdings auch positivere Kommentare gegenüber. Viele Fans, die offenbar teils auch weite Wege auf sich genommen haben, teilen zwar den Frust, haben aber dennoch Verständnis für die Lage:

"Wir sind Montag früh gestartet – 1.200 Kilometer bis zum Ziel. Glücklicherweise hatten wir einen Zwischenstopp für eine Nacht eingeplant, 140 Kilometer vor Wacken. Dienstag haben wir dort um eine Nacht verlängert. Als dann die Info über den kompletten Anreise-Stopp kam, haben wir uns wieder auf den Weg nach Hause gemacht. Die Enttäuschung und Trauer sind groß. Trotzdem wünsche ich allen, die dort sind, ein tolles Festival!

Ähnlich sehen es auch solche Fans, die kurzfristig noch ihren Plan ändern konnten. So schreibt eine weitere Person: "Durften leider nicht mehr anreisen und sind jetzt in Dänemark auf einem Campingplatz. Genießt die Konzerte und kommt alle wieder gut heim."

Ein Instagram-Post des Rundfunksenders "Radio Bob" zeigt den Moment, in dem das Bühnengelände des Festivals eröffnet wurde und zahlreiche Metal-Fans den Platz stürmten. Auch unter diesem Video bringen betroffene Fans gleichermaßen Frust und Akzeptanz zum Ausdruck. Einer von ihnen schreibt:

"Ich wollte auch so, so gern. Aber Augen sind ausgeheult, Nase geputzt... nächstes Jahr."

Vonseiten derjenigen Fans, die es aufs Gelände geschafft haben, findet sich hingegen viel Solidarität den anderen gegenüber. Wie genau die Rückerstattung nun verlaufen soll, ist noch nicht abschließend geklärt. Alles, was darüber bereits bekannt ist, haben wir euch hier zusammengefasst.

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