Inmitten schwerer Vorwürfe gegen Sänger Till Lindemann tourten Rammstein 2023 durch Europa, am Rande mehrerer Konzerte kam es zu Protesten. Zeitweise ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen den Sänger, doch nach kurzer Zeit wurden die Ermittlungen eingestellt. Auch dieses Jahr ist die Band wieder auf Tour.
Am 15. Mai absolvierten die Musiker ihren ersten Deutschland-Auftritt des Jahres, nachdem zunächst zwei Shows in Prag über die Bühne gegangen waren. Till Lindemann brachte bei der Gelegenheit eine umstrittene Einlage zurück, die zuletzt aus dem Programm gestrichen worden war.
Für den Song "Pussy" greifen Rammstein auf eine riesige Kanone in Penis-Form zurück, die das Publikum mit Schaum vollspritzt. Wenig subtil wird damit eine Ejakulation simuliert. 2023 verschwand die Aktion aus dem Bühnen-Programm, ein Teaser zur aktuellen Tour deutete aber schon an, dass die Kanone 2024 zurückkehren könnte.
Und tatsächlich: In Dresden ritt Till Lindemann wieder auf einer Kanone, während er "Pussy" performte. Abseits dessen blieb alles beim Alten, nach wie vor setzen Rammstein auf eine Pyro-Show, die vor allem den Fans in den ersten Reihen (also in der sogenannten "Feuerzone") einheizt.
Insgesamt wurden für die Dresden-Konzerte über 200.000 Tickets verkauft, am Mittwochabend war laut "Bild"-Angaben zeitweise das Handynetz überlastet. Zu diesem Termin waren bereits 55.000 Fans vor Ort.
Um 22 Uhr war in der Rinne allerdings schon Feierabend. Eine von der Stadtverwaltung erstellte Schallimmissions-Prognose war nämlich zu dem Ergebnis gekommen, dass die Rammstein-Konzerte für den späten Abend schlicht zu laut sind. Die Band hielt sich an die Vorgabe und verließ die Bühne pünktlich.
Auf eine "Row Zero", also einen exklusiven schmalen Publikumsbereich zwischen der ersten Reihe und der Bühne, verzichten Rammstein, genau wie letztes Jahr, übrigens weiterhin.
Am 18. und 19. Mai folgen weitere Konzerte in Dresden, vom 11. bis zum 13. Juli ist Frankfurt an der Reihe. Mit fünf Shows in Gelsenkirchen ab dem 26. Juli endet die Stadion-Tour. Während die Auftritte in Deutschland alle ausverkauft sind, gibt es beispielsweise für die Shows in Belgrad, Athen und San Sebastian noch Karten.