K.I.Z polarisiert per definitionem. Die Berliner Hiphop-Band weicht zu gerne gesellschaftliche Tabus auf, für Aufsehen sorgte 2015 etwa der Song "Verrückt nach Dir", in dem auf detaillierte Weise beschrieben wird, wie ein Verrückter eine unbekannte Frau stalkt.
Nach dem Erfolg des zugehörigen Albums "Hurra die Welt geht unter" war es erstmal ruhig um Tarek, Maxim und Nico. 2020 ging die Band dann wieder an den Start und begeisterte kurze Zeit später bereits mit dem nächsten Studioalbum. Jetzt hat das umstrittene Trio aber offenbar ganz besondere Zukunftspläne.
In einem mittlerweile gelöschten Post auf Instagram machte K.I.Z zum Wochenbeginn eine Ankündigung, die ihren Einstieg ins heiß umkämpfte Podcastgeschäft verlauten lässt. "Kannibalen in Zivil. Der Podcast" stand dort in weißen Lettern über einem Bild der drei Musiker.
Text gibt es zu dem Post zunächst nicht, die Band postet lediglich zwei Augen-Emojis zu der Ankündigung. Das Bild erschien in üblich unkonventioneller Manier, die drei drücken darauf ihre Gesichter mit leeren Blicken gegen einen Badezimmerspiegel.
Die Reaktionen auf Social Media ließen nicht lange auf sich warten. Etliche Nutzer:innen freuten sich, dass die drei "endlich" diesen Schritt gehen würden und fragten, wann und auf welcher Plattform die erste Folge verfügbar sein wird.
"Omg. Endlich kann ich auch mal einen Podcast gut finden", jubelte ein Nutzer. Ein anderer verkündete, dass dies der einzige Podcast wäre, den er jemals hören werde.
Ganz so begeistert waren aber längst nicht alle. "Oh, another white boy with a podcast", kommentierte etwa ein Mann unter der Ankündigung. K.I.Z reagierte wie üblich bedacht: "Der Selbsthass MEINER Leute macht mich sehr betroffen", antwortet die Band auf den Kommentar.
Insgesamt herrschte ein extrem ironischer Ton, auch in der Kommentarspalte. Viele legten die Befürchtung nahe, dass das Ganze auch ein Fake sein könnte.
Und so sollte es wohl tatsächlich auch sein: In einem neuen Instagram-Post widerspricht K.I.Z der vorangegangenen Verkündung, einen Podcast zu planen. "Es gibt keinen Podcast, es wird nie einen geben", heißt es einer Texttafel, die am Dienstagabend auf dem Account veröffentlicht wurde. Der Post mit der Ankündigung ist verschwunden.
Die Band gibt zudem an, gehackt worden zu sein. Ironisch überspitzt ist die Rede von einer "Falschmeldung", für die man sich "im Namen der kompletten K.I.Z GmbH entschuldigen" wolle. Was genau hinter den Podcast-Plänen steckt, ein echter Hacker-Angriff oder ein einfacher Scherz, weiß zu diesem Zeitpunkt nur die Band selbst, die für satirische Aktionen bekannt ist.
Am Dienstagmorgen gaben K.I.Z noch erste Details zum geplanten Podcast preis. "Tarek hat ein paar spannende Musiktipps mitgebracht, Maxim erzählt, warum er mit Sabine zum Arzt musste. Nico berichtet von seinem Auslandsjahr in Tibet", beschreiben sie den vermeintlichen Inhalt der ersten Folge.
Erst vor zwei Wochen polarisierte die Band mit dem neuesten Track "Frieden". In dem zugehörigen Video sind Kinder dabei zu sehen, wie sie mit Waffen aus Pappe und Plastik vermeintlich Krieg spielen, im Hintergrund singt K.I.Z von dem Wunsch nach Frieden.
Auch in der Hiphop-Szene sorgen Tarek, Maxim und Nico immer wieder für Kritik. Bushido gab zuletzt wiederum in einem Podcast preis, dass er mit dem Trio "noch nie was anfangen" konnte und die Band "so sehr" hasse.