Nach ihrem Auftritt im vergangenen Jahr auf dem "Power Trip"-Festival in Kalifornien ließen sich AC/DC mit der Verkündung ihrer neuen Tour lange Zeit. Seit Montag steht jedoch fest, dass die Band im Sommer zunächst durch Europa tourt – Termine für die USA, Australien und Neuseeland dürften noch folgen.
Am 16. Februar startete der Vorverkauf für die ersten Shows der "Power Up"-Tour. Vor allem die deutschen Konzerte waren extrem gefragt. Wer ein Ticket ergattern wollte, musste nicht nur früh dran sein, sondern brauchte auch Glück.
Insgesamt neun Mal spielt die Band dieses Jahr in Deutschland. Gelsenkirchen und München mit jeweils zwei Shows sind am besten bedient. Wer sich am Freitag um Punkt 11 Uhr in die Warteschlange bei Eventim einreihte, war aber noch lange nicht am Ziel.
Als besonders gefragt erwiesen sich bei allen Shows die Tickets für den sogenannten "Golden Circe" – also den Bereich direkt vor der Bühne. Nach circa einer halben Stunde konnten die Fans aber in allen Kategorien zumeist nur auf Rückläufer-Karten hoffen – wer den Kauf nämlich nicht innerhalb eines gewissen Zeitfensters abschließt, verliert seine Tickets wieder.
Die Server bei Eventim gerieten dementsprechend an ihre Grenzen. Teils wurden Fans, die bereits zur Ticket-Auswahl gelangt waren, zurück in den Warteraum geschoben – "aufgrund einer Vielzahl zeitgleicher Anfragen".
Im Vergleich zu den Preisen, die für die kommenden Shows von Adele oder Taylor Swift in Deutschland anfielen, erwiesen sich die AC/DC-Tickets als vergleichsweise günstig. Für die meisten Auftritte wurden maximal Preise in Höhe von 180 Euro fällig, besonders teure VIP-Karten gibt es nicht. Bei X (ehemals Twitter) zieht ein Fan Bilanz:
Eine Rolle spielt dabei sicherlich auch die Befürchtung vieler Fans, es könnte sich um die letzte Tour der Band handeln. Zur Erinnerung: Sänger Brian Johnson ist 76 Jahre alt und tritt mit einer speziellen technischen Vorrichtung im Ohr auf, da ihm sonst permanente Taubheit droht.
Ein böses Erwachen erlebten allerdings einige, die auf Karten für die Konzerte im Londoner Wembley-Stadion hofften. Hier kam es zu einer regelrechten Preis-Explosion, die Stehplatzkarten für ganz vorne schlugen plötzlich mit 347 britischen Pfund inklusive Gebühren (umgerechnet etwa 405 Euro) zu Buche. "Wenn das keine Preistreiberei ist, was dann?", beschwert sich ein User bei X.
Wenig überraschend waren diese kostspieligeren Karten länger verfügbar als die "Golden Circle"-Tickets für andere Shows in Europa. Damit zeigt sich wieder einmal: Sogar bei ihrer Lieblingsband haben die meisten Fans eine finanzielle Schmerzgrenze.