Zu Beginn der weltweiten Pandemie war über das neuartige Coronavirus nicht viel bekannt. Um die Ausbreitung einzudämmen sind vielen Regierungen heute noch die meisten Mittel recht. Die Wirkung ist meist aber erst hinterher messbar und so kommt es nach wie vor gelegentlich zu willkürlich wirkenden Eingriffen in den Alltag der Menschen.
Eine sehr spezifische Maßnahme der südkoreanischen Regierung zur Linderung des Infektionsrisikos trifft bei vielen auf Unverständnis. So verkündeten die südkoreanischen Behörden eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes, die es verbietet den Welthit "Gangnam Style" des Musikers Psy in Fitnessstudios zu spielen.
Der kuriosen Regel liegt eine behördliche Auflage zugrunde, die den Studios in der Hauptstadt Seoul verbietet, bei Gruppen-Trainingseinheiten Musik zu spielen, dessen Metrum bei mehr als 120 Schlägen pro Minute liegt, berichtet "Bild". Unter diesen Songs befindet sich mit 132 Schlägen pro Minute auch Psys Megahit aus dem Jahr 2012.
Ziel der Auflagen ist, zu verhindern, dass die Besucher der Fitnessstudios zu sehr schwitzen beziehungsweise zu heftig atmen. Dies soll eine häufige Ursache für die Weiterverbreitung des Coronavirus sein.
Verschont von der Regel bleiben hingegen die erfolgreichen Songs der weltbekannten K-Pop-Band BTS, dessen Songs "Dynamite" und "Butter" mit 114 und 110 Schlägen pro Minute unter der Vorgabe liegen.
Die teils skurrilen neuen Auflagen gipfeln darin, dass die südkoreanischen Behörden sogar eine Maximalgeschwindigkeit von lediglich sechs km/h für Laufbänder festgelegt haben.
Seit Ende Juni steigt die Zahl der Neuinfektionen in Südkorea wieder leicht an. Wegen der neuen Delta-Variante des Coronavirus wird die Entwicklung der Fallzahlen genau beobachtet. Die Folge sind neue Corona-Verordnungen. Rund 30 Prozent der Gesamtbevölkerung ist mindestens einmal geimpft worden.
Zu den Verordnungen zählen außerdem Kürzungen der erlaubten Teilnehmerzahlen bei Großveranstaltungen sowie der Öffnungszeiten des Einzelhandels.
(vdv)