In der Vorweihnachtszeit stehen nicht nur Spekulatius, Glühwein und der jährliche "Harry Potter"-Marathon auf dem Programm, sondern auch zahlreiche Jahresrückblicke. Sei es auf dem Lieblingssender oder beim News-Portal des Vertrauens: Egal wohin man schaut, das sich dem Ende neigende Jahr passiert Revue.
Ein Jahresrückblick, der immer viel Aufmerksamkeit bekommt, ist Spotify Wrapped. Vor allem bei Instagram kann ihm kaum jemand entkommen. Die Storys vieler User:innen sind jedes Jahr aufs Neue voll von Screenshots aus dem eigenen musikalischen Jahresrückblick.
Neben etablierten Kategorien wie Top-Songs, Lieblingskünstler:innen oder liebstes Genre lässt sich man sich bei der Musikplattform regelmäßig auch neue Kategorien einfallen.
Dieses Jahr bekamen die User:innen unter anderem sogenannte Sound Towns zugewiesen. Das sind Städte, in denen viele Menschen einen gleichen Musikgeschmack haben. Für Erstaunen sorgte dabei vor allem das Abschneiden einer Kleinstadt.
Denn in diesem Jahr sind ungewöhnlich viele Nutzer:innen der amerikanischen Kleinstadt Burlington im Bundesstaat Vermont zugewiesen worden. In den vergangenen Tagen hatten sich darüber bereits viele Menschen bei Social Media gewundert. Spotify zufolge hören in Burlington viele Menschen die Musik von Grateful Dead, The Head and the Heart, Blood Orange, Vulfpeck, Father John Misty und Fiona Apple.
Jetzt hat "Business Insider" das Thema aufgegriffen – und bei Spotify wegen der kuriosen Häufung nachgefragt. Ein Sprecher des Streamingdienstes erklärte daraufhin, dass es über 1300 mögliche Sound Towns gebe. Dass 0,6 Prozent der rund 574 Millionen User:innen Burlington zugewiesen wurden – mehr als das 75-fache der Einwohnerzahl von Burlington, wo knapp 45.000 Menschen leben – sei kein Fehler, sondern das Ergebnis einer objektiven Auswertung.
"Die Sound Town, die für jeden infrage kommenden Nutzer ausgewählt wird, hat das ähnlichste Geschmacksprofil wie der Nutzer selbst", sagte der Spotify-Sprecher dem Bericht zufolge. "Sie basiert auf den am häufigsten gestreamten Künstlern des Jahres und darauf, wie diese Künstler in Städten auf der ganzen Welt gestreamt werden. Es ist objektiv und wird vollständig durch die Hörhistorie des Nutzers bestimmt", wird der Sprecher weiter zitiert.
Spotify selbst nahm bei X, dem früheren Twitter, Bezug auf das Phänomen. "Hey besties" schrieb der Streamingdienst dort und taggte die Konten von Burlington, dem kalifornischen Berkeley und Cambridge in Massachusetts.
Berkeley war für 0,3 Prozent der Spotify-User:innen die Sound Town, 0,1 Prozent der Nutzer:innen sind Cambridge zugewiesen worden. Dabei fällt auf, dass viele Sound Towns Städte sind, in denen es eine Uni oder eine Hochschule gibt.
So sind auch in Deutschland Orte wie zum Beispiel Münster unter den häufigsten Sound Towns. Laut "Business Insider" könnte das an der allgemein niedrigeren Altersspanne der Spotify-Nutzer:innen liegen.