Pamela Reif ist wohl eine der bekanntesten Fitness-Influencerinnen Deutschlands. Längst dreht sie nicht nur Workout- und Fitness-Videos. Sie hat sich auch ein Standbein mit ihrer Produktreihe Naturally Pam aufgebaut. Sie bewirbt die Produkte als gesund und natürlich, was in der Vergangenheit des Öfteren für Kritik sorgte. Etwa, weil die Produkte gar nicht so gesund seien wie beworben. Oder weil das Verpackungsmaterial fälschlicherweise als biologisch abbaubar bezeichnet wurde.
Als Influencerin mit über 9,2 Millionen Follower:innen auf Instagram und mehr als 9 Millionen Abos auf Youtube trägt die 27-Jährige große Verantwortung gegenüber der Community. Wer derzeit jedoch einen ihrer Proteinriegel erwirbt, könnte negativ verwundert sein. Denn die Verpackung ist viel größer als der darin enthaltene Riegel.
Was ist da los? Will Pamela Reif jetzt mit einer Mogelpackung mehr Profit aus ihrer Marke schlagen? Die Influencerin klärt auf Instagram auf.
Sie veröffentlichte am Sonntag in ihrer Story ein Video, in dem ein "Cake Bar" ihrer Marke zu sehen ist. Er weist eine erschreckende Menge an Verpackungsmaterial auf. Die gezeigte Verpackung erscheint in Relation zum tatsächlichen Inhalt und der Größe des Riegels überdimensioniert. Viel Platz für Luft.
Das erinnert stark an die von Herstellern oft angewandte Methode, mit Mogelpackungen über die wirkliche Menge oder Beschaffenheit von Produkten hinwegzutäuschen und so möglichst viel Profit damit zu machen. Auch aus Umweltschutz-Sicht ist zu viel Verpackungsmaterial fragwürdig.
Offenbar will sie mit dem geposteten Video der Skepsis ihrer Follower:innen und dem möglichen Verlust ihrer Glaubwürdigkeit zuvorkommen.
Pamela Reif kommentiert das Video mit den Worten "Oops" Dazu schreibt sie: "Die Verpackung war etwas zu motiviert und ist zu lang gewachsen. Wundert euch nicht, wir werden das so schnell wie möglich wieder beheben."
Offenbar hat sie aus der Vergangenheit gelernt. Sie hatte für ihre Marke Naturally Pam bereits heftige Kritik wegen falscher Werbeversprechen kassiert. Im Jahr 2021 war sie sogar für den Goldenen Windbeutel nominiert, eine Auszeichnung für die dreisteste Werbelüge. Der Grund: Sie hatte die Verpackung ihrer Protein-Riegel als "plastikfrei" und "biologisch abbaubar" bezeichnet. Unwahr, da sie aus dem Kunststoff PLA besteht und nicht kompostierbar ist.
In dem Jahr gewann allerdings Rewe den Goldenen Windbeutel. Das als klimaneutral beworbene Hähnchenbrustfilet der Rewe-Eigenmarke Wilhelm Brandenburg war wohl dreister als Pams Riegel-Verpackung. Rewe hatte das Fleisch laut foodwatch klimaneutral gerechnet, indem es falsche CO₂-Zertifikate nutzte und den Eindruck suggerierte, die Hähnchenfleischproduktion sei nicht schädlich für das Klima.