Tennis-Legende Boris Becker wurde Ende April zu zweieinhalb Jahren Gefängnis wegen verschiedener Insolvenzstraftaten verurteilt. Momentan sitzt er in einem Londoner Gefängnis, in dem er sich bis vor kurzem eine Zwei-Mann-Zelle mit einem anderen Insassen teilen musste. Jetzt wurde bekannt: Er wurde offenbar verlegt, innerhalb der gleichen Haftanstalt.
Boris Becker soll mittlerweile eine Einzelzelle in dem Wandsworth Gefängnis in London bekommen haben, berichtet die "Bild"-Zeitung. Dabei soll es sich um den angenehmeren Teil des Gefängnisses handeln.
Der sogenannte "Trinity Wing" des Gefängnisses soll auch als "Wohlfühl"-Trakt bekannt sein. Dort sollen die Inhaftierten mehr Freiheiten haben. Außerdem ginge es dort weniger streng zu.
Ein Journalist, der mehrere Monate im Wandsworth Gefängnis einsaß, Chris Atkins, äußert sich gegenüber "Bild" zu den Gepflogenheiten eines Zellenwechsels in einem der größten Gefängnisse in Großbritannien. Er sagt:
Außerdem berichtet er: "Trinity hat eine etwas entspanntere Aufsicht, hier haben Gefangene verstärkt Gelegenheiten, ihre Zellen zu verlassen. Etwa um zu arbeiten, sich weiterzubilden, Sport zu treiben und soziale Kontakte zu knüpfen."
Im "Trinity Wing" können wohl verschiedene Jobs absolviert werden. Dazu würden zum Beispiel das Führen der Kasse, oder auch das Ausgeben von Zetteln mit Besucherinformationen gehören. Möglich sei es aber auch, in der Wäscherei, in der Bibliothek oder bei der Essensausgabe zu arbeiten.
Laut der britischen Zeitung "The Sun" soll die Aufgabe von Boris Becker momentan sein, ausländischen Gefangenen Englisch beizubringen. Dabei habe er bei seinem eigenen Prozess letzten Monat selbst einen Dolmetscher benötigt.
In den entspannteren Teil des Gefängnisses ist Becker dadurch gekommen, weil er wohl von der sogenannten "Standard"-Stufe in eine höhere eingestuft wurde. Die "Standard"-Stufe bekommt jeder Häftling, der neu ankommt.
Zuletzt wurde berichtet, dass Becker in seiner vorherigen Zelle unzufrieden gewesen sei. Er habe sich über Gestank, kleine Essensportionen und Lärm beschwert. Die "Bild" berichtete außerdem, dass Becker unter Klaustrophobie leide und mit der Enge in seiner Zelle zu kämpfen hatte. Deshalb hätten einige Wärter ihm erlaubt, tagsüber die Zellentür geöffnet zu lassen.
(and)