In gut drei Wochen ist es so weit. Knapp zehn Monate, nachdem Taylor Swift die Daten ankündigte, kommt ihre "Eras"-Tour nach Europa. Los geht es am 9. Mai in Paris. Am 17. Juli steht in Gelsenkirchen das erste Deutschland-Konzert des Superstars an, auch in Hamburg und München tritt Taylor Swift auf.
Obwohl Fans sich das Konzert inzwischen beim Streamingdienst Disney Plus anschauen können, ist die Vorfreude ungebrochen. Swifties basteln schon Monate im Voraus Kostüme und Freundschaftsarmbänder, jedenfalls diejenigen, die Tickets bekommen haben.
Doch das war längst nicht bei allen Fans der Fall. Wegen der großen Nachfrage bekamen viele Swifties nicht einmal einen Presale-Code, um sich die Tickets im offiziellen Vorverkauf kaufen zu können.
Dass die Tickets so beliebt sind, zieht natürlich Betrüger:innen an. Schon seit Wochen kursieren auf Social Media dubiose Werbungen, in denen Karten für die Eras-Tour angeboten werden. Eine britische Bank enthüllt nun erschreckende Zahlen dazu, wie oft Taylor-Swift-Fans tatsächlich bereits auf Betrüger:innen hereingefallen sind. Das Unternehmen gibt Tipps, woran man unseriöse Ticketverkäufer:innen erkennt.
Die Lloyds Banking Group hat alarmierende Zahlen veröffentlicht, die zeigen, wie groß das Problem mit kriminellen Ticketverkäufer:innen wirklich ist. In einem offiziellen Statement warnt die Bank dringend davor, Tickets für die Eras-Tour von dubiosen Quellen auf Social-Media zu kaufen.
Der Bank zufolge werden aktuell vor allem Fans von Taylor Swift, Harry Styles, Coldplay und Beyoncé Opfer von Betrugsmaschen. Im Falle von Taylor Swift verzeichnete die Bank eine Zunahme an gemeldeten Betrugsfällen, seit dem die Eras-Tour-Tickets in den Verkauf gingen.
Der Meldung zufolge haben sich seit Juli mehr als 600 Kund:innen an die Bank gewandt, weil sie Opfer eines Betrugs geworden sind. Das sind mehr als bei allen anderen Musiker:innen, schreibt das Unternehmen in seiner Mitteilung.
Der Schaden ist groß: 332 Pfund hätte jedes Betrugsopfer im Schnitt verloren, berichtet die Bank. In manchen Fällen seien es sogar über 1.000 Pfund gewesen. Da die Bank aber nur die Daten ihrer eigenen Kund:innen auswerten konnte, geht man davon aus, dass im gesamten Vereinigten Königreich mindestens 3.000 Leute betroffen sind. Eine Million Pfund sei bisher an Betrüger:innen gezahlt worden.
Meistens findet dieser Betrug in zwei Phasen statt: Die erste beginnt, wenn die Tickets in den Verkauf gehen. Die zweite startet meist um die Zeit herum, wenn das Event wirklich stattfindet.
Die meisten Betrugsfälle, mehr als 90 Prozent, finden auf Facebook statt. Dort würden Fans, die verzweifelt nach "Eras"-Tour-Tickets suchen, mit falschen Werbeanzeigen und Posts, auch auf dem Facebook-Marketplace in die Irre geführt. In inoffiziellen Facebook-Gruppen mit teilweise zehntausenden Mitgliedern suchten Betrüger:innen gezielt nach Fans, die bereit sind, ihnen die Tickets abzukaufen.
Der Betrug startet Lloyds zufolge oft mit falschen Werbungen auf Social Media, in denen Tickets für eigentlich ausverkaufte Events angeboten werden. Die Scammer verlangen dabei, dass die Tickets im Voraus bezahlt werden. Ist das Geld überwiesen, melden sie sich nie wieder bei ihren Opfern.
Liz Ziegler, die Direktorin für Betrugsbekämpfung der Bank, gibt in der Meldung Tipps, wie man sich am effektivsten vor Betrug schützen kann. Es sei verständlich, dass man seine Gefühle das Urteilsvermögen trüben lassen würde, wenn es um die Lieblingskünstler:innen gehe. Dennoch rät sie: "Direkt von seriösen Firmen zu kaufen, ist der einzige Weg, wie man dafür sorgen kann, dass man für ein echtes Ticket zahlt. "
Laut der Expertin gibt es vor allem ein Indiz dafür, dass das Angebot nicht echt sein könne: "Wenn man aufgefordert wird, per Überweisung zu zahlen, vor allem bei einem Verkäufer, den man über Social Media gefunden hat, sollte das sofort die Alarmglocken zum Läuten bringen", sagt sie. Konkret rät die Expertin zu folgenden Maßnahmen: