Heidi Klum zählt zu den größten Stars überhaupt. Die heute 49-Jährige wurde einst bei einem Modelwettbewerb von Thomas Gottschalk entdeckt und startete danach vor allem in den USA durch. 1993 wanderte sie dorthin aus und wurde mit dem Cover der "Sports Illustrated" auf einen Schlag weltweit bekannt. Seit Langem ist sie nicht nur als Model aktiv, sondern moderiert auch abendfüllende Shows in Deutschland und Amerika.
Ihre erste Fernsehshow hatte sie mit "Project Runway". Von 2004 bis 2017 war Heidi das Gesicht der Sendung. Ab 2012 wurde diese von der Firma von Harvey Weinstein produziert, dem jetzt aktuell der Prozess gemacht wird. Nun war sie plötzlich Thema bei einer Zeugenaussage.
Seit Anfang Oktober findet in Kalifornien das Verfahren gegen den einstigen Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein statt. Damit muss sich der 70-Jährige erneut einem Verfahren wegen sexueller Übergriffe stellen. Es geht hierbei um elf Anklagepunkte, unter anderem wegen Vergewaltigung. Fünf Frauen werfen ihm im Zeitraum von 2004 bis 2013 Vergehen vor. Zuletzt nahm die Frau des kalifornischen Gouverneurs im Zeugenstuhl Platz.
Jennifer Siebel beschrieb, wie sie 2005 in einem Hotel in Beverly Hills Weinstein wegen potenzieller Projekte getroffen habe. Dabei soll er die heute 48-Jährige auf ein Bett gezerrt und sie vergewaltigt haben. Er sei eine mächtige Figur in Hollywood gewesen, aus diesem Grund habe sie danach noch weiter mit ihm Kontakt gehabt. Sie wollte im Filmgeschäft Fuß fassen. Die Verteidigung wollte damit ihre Glaubwürdigkeit infrage stellen.
Wie "Bild" berichtete, gab sie daraufhin an: "Das war alles nur Business und Networking. So läuft das nun mal in der Industrie." Und weiter: "Wenn sein Gehirn auf die Arbeit fokussiert war, war er wie ausgewechselt. Das heißt aber nicht, dass ich keine Angst mehr vor ihm hatte." Die Zeugin soll demnach in einer E-Mail Weinstein zum Beispiel nach den Kontaktdaten von Heidi Klum gefragt haben.
2017 sprach Heidi in einem Interview mit "People" bereits über die Vorwürfe gegen den Hollywoodmogul. Damals meinte sie: "Ich wünschte, ich könnte sagen, dass die schrecklichen Geschichten, die ich über Harvey Weinstein gelesen habe, in unserer Gesellschaft selten vorkommen, aber das ist einfach nicht der Fall. Wir wären naiv zu glauben, dass dieses Verhalten nur in Hollywood vorkommt."
Zudem merkte sie an: "Dies ist ein Beispiel für das allgegenwärtige Problem der Misshandlung von Frauen auf der ganzen Welt. Ich denke, es wäre schwer, eine Frau zu finden – mich eingeschlossen – die keine Erfahrung gemacht hat, bei der sie sich von einem Mann eingeschüchtert oder bedroht gefühlt hat, der seine Macht, Position oder seine körperliche Statur ausnutzt." Sie bewundere "wirklich diese mutigen Frauen, die sich melden, um ihre Geschichten zu teilen, denn ohne einen Dialog, ohne die Verantwortung kann es keine Veränderungen geben".