Günther Jauch hat auch eine wilde Seite. Die stellte der sonst so gediegene "Wer wird Millionär?"-Moderator am Samstagabend bei "Denn sie wissen nicht, was passiert" unter Beweis.
Dabei überraschte er nicht nur die Zuschauer, sondern auch Schiedsrichter Thorsten Schorn. Der ging sogar so weit, von einer Metarmorphose "vom Körperklaus zum athletischen Helden" zu sprechen. Aber der Reihe nach.
Zunächst waren da die sportlichen Erfolge, die Jauch ganz unerwartet verbuchen konnte. Obwohl er in einem Team mit der durchtrainierten Schauspielerin Sophia Thomalla spielte, war es Jauch, der bei den sportlich anspruchvollsten Spielen am stärksten abschnitt.
Als der Moderator des Abends, Thomas Gottschalk, zum "Quickstep" lud, war genau dieser Name Programm. Denn: Innerhalb einer Minute sollten alle Kandidaten so viele Schritte wie möglich auf der Stelle gehen.
Dafür standen sie auf einer Kontaktmatte, die – um dem Spielnamen "Tanz auf dem Tisch" gerecht zu werden – auf einem Esstisch platziert war. Und, wer hätte es gedacht, die meisten Schritte sammelte Jauch: Mit 415 Schritten hängte er sogar Thomalla ab, wenn auch knapp.
Das gegnerische Team, bestehend aus Moderatorin Barbara Schöneberger und Komiker Torsten Sträter, sah damit alt aus und verlor diesen Punkt. Sträter klagte:
Die nächste sportliche Überraschung hielt Jauch bereit, als es darum ging, mit einem sogenannten Überschlagfahrrad zu fahren. Das war so an einem Metallkonstrukt angebracht, dass der Fahrende einen 360 Grad Überschlag machen konnte.
Die Idee: Die Teamkollegen fahren 90 Sekunden lang gleichzeitig auf jeweils einem Fahrrad. Pro Überschlag dürfen sie eine Frage beantworten. Punkte gibt es sowohl für jede richtige Antwort als auch für jeden Überschlag.
Weil Thomallas Fuß sich nach nur wenigen Sekunden aus der Pedalschlaufe löste, war es Jauch, der für sein Team die Überschläge sammeln musste. Und das tat der Moderator auch!
Stolze elf Überschläge in nur anderthalb Minuten zählte Schorn. Damit stellte Jauch nicht nur Thomalla, sondern auch Schöneberger und Sträter in den Schatten.
Die nächste Überraschung ließ nicht lang auf sich warten, denn schon im nächsten Spiel stellte sich heraus, der Quiz-Master kann nicht nur Salto Mortale, er kann auch Feuer spucken.
Unter Anleitung eines Coaches sollte diesen Zirkus-Trick jeweils ein Promi aus jedem Team zum Besten geben. Der Sieg sollte an denjenigen gehen, der die voluminösere Flamme zustande bringt.
Während Sträter, der für sein Team antrat, scherzte: "Wer braucht schon Augenbrauen?", ging Jauch die Sache enthusiastisch an.
Nach zwei großen Schlucken Petroleum spuckte er die größeren Flammen und holte den Punkt für sich und Thomalla. Die Schauspielerin, die das Geschehen von der Seitenlinie beobachtete, scherzte, nachdem der Coach neben ihrem Gesicht einen besonders großen Feuerball gespuckt hatte:
Zur Erinnerung, Thomalla war bis 2015 in einer Beziehung mit "Rammstein"-Frontmann Till Lindemann.
Doch am Samstagabend ging es nicht nur um Thomallas Verflossenen. Auch ihr aktueller Partner, Tennis-Star Alexander Zverev, kam zur Sprache. Genauer gesagt rief er während der Sendung auf ihrem privaten Handy an. Was nach einer peinlichen Panne klingt, war von den Sendungsmachern genau so gewollt.
In dem Spiel "Stars am Telefon" sollte derjenige einen Punkt bekommen, der in der Live-Sendung als erster von einem prominenten Kontakt auf seinem Privathandy angerufen wird.
Bei Thomalla rief unter anderem Zverev an, der die Sendung während seines Abendessens live verfolgte. Den Punkt bescherte Thomallas Team aber TV-Koch Tim Mälzer, der dem Aufruf anzurufen als erster gefolgt war.
Was Zverev wohl vom großen Final-Spiel "Die Wand" hielt? Bei dem ging es dieses mal besonders kuschlig zu. Vor allem Jauch zeigte vollen Körpereinsatz, um einen Absturz von der Wand zu verhindern.
Und zwar nicht nur seinen eigenen, sondern auch den von Thomalla. So legte er, als es immer enger wurde, seinen Arm um die Schauspielerin, damit die nicht von der Wand fiel.
"Das hat der ja noch nie gemacht", kommentierte Schöneberger amüsiert, während sie selbst eng an Sträter gedrängt ausharrte.
Wenig später ging Jauch sogar noch einen Schritt weiter und legte seine Hand auf Thomallas Hintern, um sie zu stützen. "Dafür waren die Handschuhe gut", scherzte Gottschalk.
Ob es nun Jauchs Körpereinsatz, seinem Allgemeinwissen oder Thomallas Kletterkünsten zu verdanken ist, bleibt unklar, Fakt ist jedoch: Den Sieg nahmen am Ende die beiden mit nach Hause.
Nachdem erst Sträter und dann Schöneberger von der Wand gefallen waren, freuten sich die Zuschauer auf der Jauch-Thomalla-Tribüne über das Preisgeld von 20.000 Euro.