Am 21. Oktober ereignete sich das schreckliche Unglück am Set von der Low-Budget-Produktion "Rust". Schauspieler Alec Baldwin erschoss versehentlich mit einer Requisitenwaffe Kamerafrau Halyna Hutchins. Die 42-Jährige wurde für tot erklärt. Der Hollywoodstar traf neben Hutchins auch Regisseur Joel Souza ("Im Netz der Gewalt"), der in einem Krankenhaus behandelt wurde. Mittlerweile ist er glücklicherweise auf dem Weg der Besserung.
Baldwin ist bei dem Westernstreifen nicht nur der Hauptdarsteller, sondern auch Produzent. Am Samstag trat er erstmals im US-Bundestaat Vermont vor die Presse und sagte laut Videoaufnahmen von "TMZ" über die Ereignisse: "Sie war meine Freundin. An dem Tag, an dem ich in Santa Fe ankam, um mit den Dreharbeiten zu beginnen, habe ich sie mit Joel, dem Regisseur, zum Abendessen eingeladen." Die neuesten Aufnahmen zeigten ihn sichtlich mitgenommen.
Der 63-Jährige betonte, dass sie ein eingespieltes Team gewesen seien und dann "dieses schreckliche Ereignis" passiert wäre. Baldwin gab an, er sei "sehr interessiert" an der laufenden Kampagne für eine Beschränkung von Waffen an Filmsets. Zu den Ermittlungen dürfe sich der Schauspieler allerdings nicht äußern, bekräftigte er. Er hoffe, dass das dramatische Ereignis aufgeklärt werden könne. Einer, der ebenfalls im Fokus der Ermittlungen steht, ist Regieassistent David Halls. Er soll nämlich Baldwin die Waffe am Set überreicht haben. Nun äußerte sich Halls gegenüber der "New York Post" erstmals zu den Ereignissen.
"Ich bin schockiert und traurig über ihren Tod", hieß es in der veröffentlichten Erklärung. David Halls meinte weiter: "Halyna Hutchins war nicht nur einer der talentiertesten Menschen, mit denen ich gearbeitet habe, sondern auch eine Freundin." Zu der Rolle, die er bei dem dramatischen Vorfall einnahm, schwieg er.
Halls äußerte sich in seinem Statement allerdings über die Filmindustrie und rief zum Umdenken auf: "Ich hoffe, dass diese Tragödie die Branche dazu veranlasst, ihre Werte und Praktiken zu überdenken, um sicherzustellen, dass niemand erneut durch den kreativen Prozess zu Schaden kommt." Genaue Hintergründe dazu ließ er allerdings offen.
Laut eines Polizeiberichts rief der Regieassistent "kalte Waffe", als er Baldwin diese überreichte. Damit wurde dem Hollywoodstar signalisiert, dass in der Pistole keine scharfe Munition sei. In einer Befragung sagte der Assistent, er habe die Sicherheitsvorkehrungen nicht strikt befolgt und die Waffe unvollständig geprüft. Seine Anwältin meinte zu Fox News, es sei nicht klar, dass er tatsächlich derjenige war, der Baldwin die Waffe direkt übergab. Zudem sei es auch nicht seine Aufgabe gewesen, diese zu überprüfen. Die Waffenmeisterin habe die Pistole schließlich zum Set gebracht.
Hannah Guiterrez-Reed wies in den vergangenen Tagen über ihre Anwälte die Vorwürfe der Nachlässigkeit am Set zurück. Sie meinte, dass sie keine Ahnung habe, wo die gefundene scharfe Munition hergekommen sei. Sie beklagte darüber hinaus die unsicheren Arbeitsbedingungen. "Das gesamte Set wurde wegen verschiedener Faktoren unsicher, einschließlich fehlender Sicherheitsbesprechungen", so Guiterrez-Reed.
(iger)