Jimmy Kimmel kehrt heute ins TV zurück – doch nicht alle können ihn sehen
Late-Night-Fans müssen sich in weiten Teilen der USA auf eine Programmänderung einstellen. Obwohl Jimmy Kimmel nach einer kurzen Auszeit wieder auf Sendung geht, wird ein großer Teil des ABC-Publikums die Show nicht zu sehen bekommen.
Der Hintergrund ist politisch aufgeladen und dürfte dafür sorgen, dass das Thema auch in den kommenden Tagen heiß bleibt.
Jimmy Kimmel: Nicht alle können das TV-Comeback sehen
Kimmel gehört seit über 20 Jahren zur festen Größe der US-Late-Night-Landschaft. Seine Show "Jimmy Kimmel Live!" wird seit 2003 bei ABC ausgestrahlt. Nach einer vorübergehenden Suspendierung durch den Sender kehrt der Moderator am 23. September auf die Bildschirme zurück, jedoch nicht überall.
Die Sinclair Broadcast Group, Betreiberin zahlreicher lokaler ABC-Sender, will die Sendung vorerst aber nicht mehr zeigen. In einem Statement erklärte das Unternehmen am Montag, dass ab Dienstagabend auf allen ABC-Ablegern der Gruppe statt Kimmels Show lokale Nachrichtensendungen ausgestrahlt werden. Gespräche mit ABC über eine mögliche Rückkehr laufen noch.
Hintergrund der Entscheidung ist ein Vorfall, der die US-Öffentlichkeit in den vergangenen Tagen stark beschäftigt hat. Jimmy Kimmel hatte in einem Monolog über den tödlichen Angriff auf den konservativen Aktivisten Charlie Kirk gesprochen und dabei eine Formulierung verwendet, die in rechtskonservativen Kreisen Empörung auslöste.
Kimmel sprach in der Show davon, das Trump-Lager versuche "verzweifelt, diesen Jungen, der Charlie Kirk ermordet hat, als alles andere als einen von ihnen darzustellen".
Die Folge: Disney, Mutterkonzern von ABC, suspendierte den Moderator in der vergangenen Woche. In einem offiziellen Statement begründete das Unternehmen die Entscheidung damit, dass man "eine angespannte Situation in einem emotionalen Moment für das Land" nicht weiter verschärfen wollte. Einige seiner Aussagen seien "zeitlich unpassend und daher unsensibel" gewesen.
Sinclair ging noch einen Schritt weiter. Er forderte eine direkte Entschuldigung gegenüber der Familie Kirks sowie eine Spende an die von Kirk mitbegründete Organisation Turning Point USA.
Unklar ist bislang, wie andere große Sendergruppen mit der Situation umgehen. Besonders relevant ist dabei Nexstar, das wie Sinclair über zahlreiche ABC-Sender verfügt. Beide Gruppen zusammen machen laut "Deadline" rund ein Viertel der ABC-Reichweite in US-Haushalten aus.
Jimmy Kimmel wird sich wohl nicht entschuldigen
Nachdem die Show zunächst "auf unbestimmte Zeit" ausgesetzt wurde, kam es zu öffentlichen Reaktionen – von Demonstrationen vor dem Disney-Hauptsitz bis hin zu Wortmeldungen Prominenter. Darunter befanden sich auch Stars, die selbst für Disney vor der Kamera stehen.
Nun steigt die Spannung vor Jimmy Kimmels Rückkehr: Wie wird der Showmaster mit den Ereignissen der letzten Tage umgehen?
In seiner ersten Sendung seit dem Vorfall wird er das Thema wohl ansprechen. Eine konkrete Entschuldigung ist laut Quellen von "Deadline" aber nicht zu erwarten. "Jimmy wird sagen, was er sagen will", heißt es vielmehr.