In jeder Sendung von "Die Höhle der Löwen" werden die Investor:innen mit originellen Geschäftsideen und Erfindungen konfrontiert, doch damit wirklich ein Deal zustande kommt, müssen mehrere Faktoren passen. Dabei wird nicht zuletzt auch eine Risiko-Abwägung angestellt.
In der Ausgabe vom 28. Oktober soll ein Hoden-Erhitzer buchstäblich an den Mann gebracht werden – eine neue, angeblich risikofreie Verhütungsmethode. Ralf Dümmel und Co. ist die Sache am Ende aber zu heiß.
Der Medizintechniker Niklas Grohs und der promovierte Elektriker Rolf Tobisch stellen den sogenannten "Cocooner" vor. Das Gerät wird am Nebenhoden mit Klammern fixiert und auf 41,5 Grad erhitzt. Bei exakt dieser Temperatur werden Spermien unbeweglich.
Die beiden Gründer haben das Produkt an vier Probanden getestet und beanspruchen eine Erfolgsquote von 100 Prozent für sich. Bis zu einer Zulassung ist es aber noch ein weiter Weg. Grohs führt bei "Die Höhle der Löwen" aus:
Hinzukommt: Die Hürden für die Zulassung medizinischer Geräte sind vergleichsweise hoch und wer den "Cocooner" anwendet, braucht einiges an Know-How. Trotz der tollen Idee überwiegen daher die Risiken und Nachteile.
Auch im Hinblick darauf, dass die Gründer 1,2 Millionen Euro für 25 Prozent am "Cocooner" verlangen, machten alle Löwen einen Rückzug. Ralf Dümmel schätzt die mögliche Entwicklung wie folgt ein: "Variante eins: In fünf, sechs Jahren gibt’s euch nicht mehr. Variante zwei: Ihr seid hohe, dreistellige Millionenbeträge wert – oder sogar Milliarden."
Niklas Grohs' Fazit fällt trotz der Abfuhr positiv aus. "Ich fand das Feedback der Löwen so authentisch, das hatte ich gar nicht erwartet", freut er sich. Dass die Gründer ihr Projekt aufgeben, kommt außerdem wohl nicht in Betracht.
So ergänzt Niklas Grohs: "Das heißt für uns nicht, dass wir jetzt aufhören. Im Gegenteil: Mich spornt das eher an!" Inspiriert wurde der "Cocooner" übrigens durch Naturvölker, die verhüten, indem sie ihre Hoden in heißen Sand legen.