Mit kompromisslosen Texten, energiegeladenem Punkrock und einer klaren Haltung hat sich die Band Jennifer Rostock seit den Nullerjahren einen festen Platz in der deutschen Musikszene erarbeitet. Seit 2018 befinden sie sich in einer "Pause auf unbestimmte Zeit", 2021 startete Frontfrau Jennifer Weist ihre Solo-Karriere.
Doch steht die Sängerin längst nicht mehr nur auf Festivalbühnen – unter anderem gewann sie 2023 die neunte Staffel von "The Masked Singer". Außerdem nutzt sie seit Jahren ihre Reichweite auf Social Media für feministische Anliegen.
Nun spricht Jennifer Weist über ein sehr persönliches Trauma, das sie seit den Anfängen ihrer Karriere begleite.
Normalerweise finden sich auf dem Instagram-Profil der 38-Jährigen Beiträge, in denen sie sich ihren inzwischen 270.000 Follower:innen gut gelaunt präsentiert. Ob zu Hause, im Urlaub, allein oder mit Freunden: In den Aufnahmen steht meist vor allem ihre Musik als Solo-Künstlerin im Fokus.
Umso mehr überrascht sie mit ihrem aktuellen Posting: In einem Video kommt sie auf die Anfänge ihrer Karriere und einen Mann, den sie hier nur "Mike" nennt, zu sprechen. "Aus persönlichkeitsrechtlichen Gründen darf ich [...] seinen richtigen Namen nicht nennen", erklärt sie.
Er habe jedoch eine große Rolle in der "Bandgeschichte" gespielt. Er sei nämlich derjenige gewesen, der Weist selbst und ihren damaligen Bandkollegen Johannes "Joe" Walter "damals entdeckt" habe. Gute Erinnerungen habe sie an diese Zeit jedoch nicht.
Auch in ihrem Buch "Nackt: Mein Leben zwischen den Zeilen" berichtet sie von den damaligen Vorfällen. Auf Social Media offenbart sie dazu nun:
Laut ihrer Aussage sei sie nicht das einzige Opfer ihres Ex-Managers gewesen. Unter den anderen Frauen befindet sich auch eine ihrer heutigen besten Freundinnen, die damals als Sekretärin für "Mike" gearbeitet haben soll.
"Da sie zu diesem Zeitpunkt nicht in Berlin wohnte, bot Mike ihr an, in seiner Wohnung zu schlafen", berichtet Jennifer Weist und fährt daraufhin fort: "Als sie mir anvertraute, dass er nachts zu ihr ins Bett stieg, schlief sie von da an bei mir."
Erst kürzlich habe sich dann ein weiteres mutmaßliches Opfer per DM bei ihr gemeldet. Diese habe ihr von einer "versuchten Vergewaltigung" berichtet.
Um den angeblich jahrelangen Machenschaften ihres einstigen Vertrauten ein Ende zu setzen, wendet sich die 38-Jährige jetzt mit einem dringenden Appell an die Öffentlichkeit. Jennifer Weist sei "ziemlich sicher, dass es da draußen noch mehr Frauen gibt, die Mike kennen und Ähnliches mit diesem Stück Scheiße erlebt haben".
Sie hofft, dass seine möglichen anderen Opfer nicht länger schweigen und damit den Täter schützen: "Wenn du [...] bereit bist, darüber zu sprechen, was dir passiert ist, dann meld dich gerne bei mir."
In den Kommentaren bekommt sie derweil viel Zuspruch aus der Community. "Das ist so toll und unfassbar mutig, dass du das machst!", schreibt eine Userin. Eine weitere pflichtet dem mit "Nie mehr leise sein" bei. Auch Moderatorin Ruth Moschner äußert sich zu ähnlichen Fällen in der TV-Branche und merkt an: "Wir konnten dank toller ChefINNEN schon den einen oder anderen 'Mike' stellen."
