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Nach betrunkenem Auftritt: Wie Rapper T-Low immer wieder mit Eskapaden auffällt

08.12.2022, Nordrhein-Westfalen, Bochum: Der Musiker T-Low kommt über den Roten Teppich zur Verleihung der 1Live Krone in der Jahrhunderthalle. Der Musikpreis wird in insgesamt acht Kategorien vergebe ...
Rapper T-Low 2022 bei der 1Live Krone.Bild: dpa / Henning Kaiser
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Nach betrunkenem Festival-Auftritt: Die krassesten Eskapaden von T-Low

22.08.2023, 11:28
Michael Ebenger
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Wenige deutsche Rapper sind seit dem Beginn der 2020er-Jahre so erfolgreich wie T-Low. Dank Hits wie "Sehnsucht" und "We Made It" hat sich der junge Künstler aus Itzehoe zu einem der erfolgreichsten Rapper der deutschen Hiphop-Szene entwickelt. Doch der Ruhm hat auch seine Schattenseiten: T-Low macht kein Geheimnis aus seinen Drogenproblemen. Viele seiner Songs drehen sich um Drogen und auch in den sozialen Medien spricht der Rapper oft über seinen Konsum und dessen Folgen. Doch T-Lows Drogenkonsum hat ihm auch schon einige Schwierigkeiten eingebracht.

T-Lows viele Entzugs-Versuche

Im Sommer letzten Jahres sprach T-Low das erste Mal öffentlich davon, sich in einen Entzug begeben zu wollen. Zu der Zeit litt T-Low extrem unter den Folgen seiner Lean-Sucht. Lean ist eine Droge bestehend aus Codein, einem Promethazin-haltigem Hustensaft und einem Softgetränk, die ein angeheitertes Gefühl erzeugen kann. Lean ist vor allem in der Hiphop-Bubble als Party-Droge bekannt. Doch der Konsum birgt Risiken: Lean kann zu einer psychisch und physischen Abhängigkeit führen, ähnlich wie Heroin. Deshalb kann auch der Entzug von Codein und Promethazin schmerzhaft sein und Symptome von Ruhelosigkeit, Kälteschauer, Zittern, Schwitzen und Muskelkrämpfe hervorrufen.

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Auch T-Low musste das im Juni letzten Jahres durchmachen. Nachdem er die Folgen seines Lean-Konsums zu spüren bekommen hat, entschied sich T-Low für einen privaten Entzug. Dabei nahm er seine Follower stetig mit, indem er ihnen Updates zu seinem Zustand auf seinen Social-Media-Profilen gab. Er sei ständig "mit Kotzen beschäftigt" gewesen, aber habe den Entzug durchziehen wollen, erklärte er damals. Der letzte Entzug sollte es dennoch nicht gewesen sein für ihn.

Nachdem er wieder rückfällig wurde und sein Drogenkonsum eigenen Aussagen nach "so schlimm wie noch nie" war, versuchte T-Low im Februar 2023 erneut, den harten Drogen den Rücken zu kehren, diesmal dem Opiat Oxycodon, normalerweise ein starkes Schmerzmittel. Auch hier musste er die körperlichen Folgen eines Opiaten-Entzugs durchleben: Magenkrämpfe, Verstimmungen, Schwitzen und Erbrechen. Dieses Mal habe er, um nicht rückfällig zu werden, seine restlichen Pillen wegsperren lassen.

Den Konsum von Alkohol, Gras und Zigaretten allerdings wollte er nicht aufgeben.

T-Lows Probleme mit Live-Auftritten

Einen Höhepunkt fand das Ganze schließlich bei T-Lows viral gegangenen Auftritt beim Magdeburger Love Music Festival. T-Low erschien sichtlich betrunken und high mit einer Cognac-Flasche auf der Bühne. Taumelnd rappte er teilweise komplett unverständlich seine Songs auf der Bühne, was einige seiner Fans enttäuscht zurückließ. Ihren Frust machten sie mit Video-Posts des Auftritts auf Tiktok freien Lauf.

Im Anschluss entschuldigte sich T-Low auf Instagram für die misslungene Performance. Er habe es vor dem Auftritt mit Xanax und Alkohol übertrieben, an einen Großteil des Auftritts konnte er sich nicht erinnern. Er wollte Konsequenzen setzen und versprach, dass er auf seinen nächsten Shows nur Wasser konsumieren würde. Ein weiterer Festival-Auftritt sei laut T-Low aufgrund des Auftritts schon abgesagt worden, was er nachvollziehen könne.

T-Low scheint sowieso nicht viel Erfolg mit Live-Auftritten zu haben. Sein berühmt-berüchtigter Auftritt beim Splash-Festival 2022 war damals ebenfalls in aller Munde. Ob T-Low selbst, die Bühnentechnik oder beides bei dem Splash-Auftritt versagt haben, ist unklar. Der verkorkste Auftritt sorgte jedoch innerhalb der Szene für eine Diskussion über den Wert und das Fehlen von Live-Skills in der aktuellen Rap-Generation, zu der T-Low natürlich auch gehört. Der Rapper entschuldigte sich trotzdem bei seinen Fans und versprach Besserung.

Besser wird es trotzdem nicht: Im November 2022 bei einem Konzert in Osnabrück beschreiben Fans von T-Low das Verhalten einer "sehr respektlosen Crowd" in den sozialen Medien. Gegenstände wie Kleingeld und Popcorn seien von einzelnen Zuschauern auf den Rapper geworfen worden. T-Low pflichtet den Berichten bei, aber verneinte, dass solch ein Verhalten bei seinen Konzerten normal sei. "So eine respektlose Crowd wie gestern gab es noch nie bei einer meiner Shows", schrieb der Rapper auf der Plattform X, die derzeit Twitter hieß.

T-Low und die legalen Probleme

Dass T-Lows Eskapaden ihm also auch reale Probleme bereiten, zeigt sich nicht nur bei seinen verkorksten Live-Auftritten. Nach einem Tourstopp in Dortmund kontrollierte die Polizei T-Lows Tourbus samt Insassen. Dort hätten die Beamten laut einem Bericht der Polizei Dortmund "zahlreiche Drogen, Ampullen und Tabletten [...] sowie in der Schlafkabine des Musikers eine PTB-Waffe mitsamt Munition und Magazin" gefunden. Bei einer PTB-Waffe handelt es sich um eine Schreckschusspistole. Zudem konnten die Beamten Bargeld im Wert von 20.000 Euro beschlagnahmen, weil sie davon ausgegangen sind, dass der Rapper das Geld durch Drogenhandel erhalten habe.

Den Vorwurf kommentiert T-Low gegenüber der Bild als "Schikane", da er es als "Platin- und Nummer-Eins-Künstler" nicht nötig hätte, mit Drogen zu dealen. Wie die Bild-Zeitung außerdem berichtet, soll T-Low während der Polizeikontrolle vor allem wegen seines heißblütigen Temperamentes aufgefallen sein. Er soll die Polizisten während der Durchsuchung beleidigt, bedroht und "mit Schattenkämpfen verwunderte Blicke auf sich gezogen" haben.

Verwunderte Zuschauer hinterließ T-Low auch des Öfteren auf seinem X-Profil, wie zum Beispiel im Mai. Nach einem öffentlich ausgetragenen Streit mit einem Follower, der einen gelöschten Tweet des Rappers repostet hatte, veröffentlichte der Rapper die Adresse des Fans. Dabei forderte er seine Follower auf, den Fan aufzusuchen und zu überfallen. Dieser hatte Glück im Unglück, da es sich dabei nicht mehr um eine aktuelle Adresse handelte und T-Low seine Posts nach fünf Minuten schon wieder gelöscht hatte. Der Fan verzichtete auf rechtliche Schritte und im Anschluss sprachen sich die beiden Streitpartner sogar aus.

T-Low entschuldigte sich für sein Verhalten und kündigte danach an, eine Auszeit von der Öffentlichkeit vornehmen zu wollen. Reale Konsequenzen hatte sein Verhalten trotzdem: Das Augsburger Modular Festival strich den Rapper eine Woche später kurzfristig aus seinem Line-up, da sie dem Rapper wegen "der Schlagzeilen der letzten Tage" keine Bühne mehr bieten "können und wollen".

Wenn du oder jemand in deinem Umfeld an psychischen Problemen und/oder Suchtproblemen leidet, könnt ihr euch an diese Hotlines und Internetseiten wenden:

Hotline für Drogen- und Suchtberatung der BZgA: 01806/313031

Deutsches Rotes Kreuz: 06062/60776

www.telefonseelsorge.de: 0800 / 11 10 111

Herber Rückschlag für RTL: TV-Flop mit Dieter Könnes rutscht immer weiter ab

Im Februar 2023 gab es erstmals das neue RTL-Format "Achtung Verbrechen!" mit Moderator Dieter Könnes zur Primetime zu sehen. Der Sender teilte damals mit, dass "wahre Betrugsfälle mit nachgestellten Filmszenen und enthüllenden investigativen Reportagen genau unter die Lupe" genommen werden. Mit seinen Studiogästen spreche Könnes zudem ausführlich über die Betrugsdelikte und ihre Auswirkungen, hieß es.

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