Prinz Harry und Herzogin Meghan werden in wenigen Tagen zu den Invictus Games in die Niederlande reisen. Die Sportveranstaltung für kriegsversehrte Soldaten wurde 2014 vom Prinzen persönlich ins Leben gerufen. Das Paar wird während ihrer Reise im Rahmen einer Dokumentation von einer Filmcrew des Streaming-Giganten Netflix verfolgt werden.
Traditionell ist das niederländische Königshaus Gastgeber für royalen Besuch aus dem Ausland, doch den Sussexes soll keine Audienz beim Königspaar und keine Bleibe im Palast angeboten worden sein. Das bestätigte ein Sprecher des britischen Königshauses.
Stattdessen werden Harry und Meghan für die Spiele in einem Hotel in Den Haag übernachten müssen. Es wird Meghans erste Reise außerhalb der USA sein, seitdem sie vor zwei Jahren ihren Status als Senior Royal abgegeben hat.
Zusammen mit ihrem Rückzug aus dem britischen Königshaus verloren der Prinz und die Herzogin auch ihr Anrecht auf Polizeischutz. Wenn das Paar Ende dieser Woche also an der Sportveranstaltung teilnimmt, muss es höchstwahrscheinlich von seinem eigenen Team gesichert werden. Die niederländischen Behörden erklärten laut Angaben der britischen Zeitung "The Sun" jedoch, dass ihre privaten Bodyguards nicht bewaffnet sein dürften. "In den Niederlanden dürfen nur Regierungsbeamte, also Polizisten oder Militärbedienstete, Waffen bei sich tragen", erklärte eine Sprecherin der niederländischen Behörden.
Dai Davis, ein ehemaliger königlicher Sicherheitsleiter, geht laut der "Daily Mail" jedoch davon aus, dass Meghan und Harry von den niederländischen Autoritäten "eine Art VIP-Status" erhalten könnten. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass Harry beschützt werden wird", äußerte er zuversichtlich.
Wegen seiner geplanten Reise nach Den Haag steht Prinz Harry hart in der Kritik. Der 37-Jährige hatte sich in Anbetracht des fehlenden Polizeischutzes dazu entschieden, nicht an dem Gedenkgottesdienst für seinen vor rund einem Jahr verstorbenen Großvater Prinz Philip teilzunehmen. Er machte im Vorfeld deutlich, dass eine Reise nach England für ihn zu unsicher sei.
Seine Entscheidung traf in der Öffentlichkeit auf großes Unverständnis: "Ich bin verblüfft darüber, dass Harry glaubt, er wäre in den Niederlanden sicherer als in Großbritannien", äußerte Prinzessin Dianas einstiger Schutzbeauftragter Ken Wharfe gegenüber der "Daily Mail". "Meiner Ansicht nach ist es ein größeres Risiko, nach Holland zu gehen, um eine Wohltätigkeitsorganisation mit militärischen Verbindungen zu unterstützen, als nach London zu kommen."
(fw)