Am 19. September 2022 wurde Queen Elizabeth II. beerdigt. Sie bekam ein groß angelegtes Staatsbegräbnis, zu dem unter anderem ein Prozessionszug und ein Gottesdienst gehörten, bevor die Königin schließlich beigesetzt wurde.
Die Zeremonie wurde in die ganze Welt übertragen und natürlich war dabei alle Aufmerksamkeit auf die Königsfamilie gerichtet. Doch bevor die Royals sich so öffentlich ein letztes Mal von der Queen verabschieden konnten, musste jede Menge organisiert werden. In einem Interview packt nun Major Andrew Stokes aus.
Er ist schon lange für die Organisation von wichtigen Anlässen im britischen Königshaus zuständig und kümmerte sie auch um die Beerdigung der Queen. Nun, mehr als ein Jahr später enthüllt er, dass es rund um die Zeremonie jede Menge Pannen gab, von denen die Öffentlichkeit nie etwas mitbekommen hat.
In den letzten acht Jahren hat Stokes viele wichtige Veranstaltungen der Königsfamilie organisiert. Trooping the Colour, und den 90. Geburtstag von Queen Elizabeth II., genau so wie ihr Thronjubiläum und die Beerdigung von Prinz Philip.
Im Interview mit der "Sun" erklärt er nun, dass bei den Proben für die Beerdigung vieles nicht abgelaufen sei, wie geplant. Stokes bezeichnet sie sogar als ein "totales Desaster", eine Aneinanderreihung von Fehlern. Vor allem bei einer Probe sei nichts so verlaufen, wie vorgesehen. Sein bitteres Fazit lautet im Nachhinein:
Wie konkret das aussah, sagt er ebenfalls. Weil es zu dunkel gewesen sei, hätten die Musiker:innen ihre Noten nicht lesen können. "Sie haben alles gespielt, aber ich weiß nicht, in welcher Reihenfolge", erklärt Stokes.
Auch die Wachen, die den Wagen mit dem Sarg darauf begleiten sollten, machten offensichtlich ihren Job nicht wie vorgehsehen. Sie ignorierten seine Anweisungen, weswegen die Prozession zunächst den Wellington-Bogen nicht wie vorgesehen passieren konnte.
Und dann kam es auch noch zu einem Zwischenfall. "Einer stolperte und wurde von dem Wagen überfahren", erinnert Stokes sich. Auch wenn bei der Beerdigung der Queen selbst am Ende alles glattlief, bedeuteten die Tage zuvor für Stokes jede Menge Stress.
Denn zu seinen Aufgaben gehörte auch, die Königsfamilie immer auf den aktuellen Stand zu bringen, was die Planung der Beerdigung angeht. "Es war sehr düster. Am Ende hatten wir es mit einer Familie zu tun, die sich sehr nahestand und in Trauer war und wir mussten das respektieren", sagt er heute über seine Begegnung mit den Royals in dieser Zeit.
Eine Begebenheit zwischen ihm und König Charles III. ist ihm dabei besonders im Gedächtnis geblieben. Am Tag, als der Sarg der Queen in die Westmister Abbey gebracht wurde, informierte Stokes den König und die anderen Royals über den Plan.
Daraufhin habe Charles ihn gefragt, wo Stokes während der Beerdigung sein werde. "Ich sagte: 'Nun, Ihr werdet mich nicht unbedingt sehen, aber ich werde da sein und kann Hilfe anbieten und einspringen, falls etwas schiefgeht'", erklärt Stokes dem König.
Daraufhin habe Charles erwidert: "Wir haben darüber gesprochen und wir hätten gerne, dass Sie hinter dem Sarg Ihrer Majestät herlaufen, gleich vor uns und uns sagen, was wir machen müssen." Das sei dann auch genau so passiert, sagt Stokes heute.
Das Stokes seinen Job gut gemacht hat, weiß heute die ganze Welt. Denn größere Zwischenfälle gab es bei der Beerdigung von Queen Elizabeth bekanntermaßen nicht.