Vor nunmehr zwei Jahren gaben Prinz Harry und seine Frau Meghan bekannt, als Senior-Mitglieder des britischen Königshauses zurücktreten zu wollen. Mit dem Abschied von ihren Aufgaben ging auch ein Umzug einher: Das Paar verließ zusammen mit ihrem Sohn Archie Harrison das gerade erst frisch renovierte Frogmore Cottage und zog zunächst nach Kanada und später nach Kalifornien.
Beide schienen nach einigen Monaten außerhalb Großbritanniens mit dem Heimatland Harrys vollends abgeschlossen zu haben. Vor einem Jahr gaben die mittlerweile zweifachen Eltern Talkmasterin Oprah Winfrey ein Interview, in dem sie der royalen Familie schwere Vorwürfe machten. Nicht nur sei es zu rassistischen Aussagen vor der Geburt Archies gekommen, auch sei die Königsfamilie nicht mehr für ihre Sicherheit aufgekommen.
Doch so offensichtlich wie es scheint, sind die Zelte nach England für Harry aber nicht abgebrochen. Wie die Zeitung "The Telegraph" jetzt berichtet, behält er vorerst noch den Mietvertrag für das Frogmore Cottage.
Wie das Blatt schreibt, würde der Mietvertrag eigentlich zum 31. März auslaufen. Harry sei aber an der Anmietung des Cottages auch darüber hinaus interessiert, er soll den Vertrag verlängert haben. Ein Sprecher des Prinzen äußerte dazu:
Bedeutet das nun, dass Meghan und Harry auf absehbare Zeit wieder nach London zurückkehren? Die beiden haben sich bereits ein Leben mit etlichen Projekten in den USA aufgebaut: Sie setzen sich gegen Fake News und Hass im Netz mit ihrer Stiftung Archewell ein, haben neue Schirmherrschaften übernommen und einen Millionendeal mit Spotify und Netflix abgeschlossen.
Meghan war bereits seit zwei Jahren nicht mehr in Großbritannien, Harry besuchte London zuletzt zur Enthüllung einer Statue seiner verstorbenen Mutter Prinzessin Diana am 1. Juli letzten Jahres. Doch von heute auf morgen könnten Meghan und Harry auch gar nicht wieder ins Frogmore Cottage einziehen: Sie haben das Anwesen, dass sich nicht einmal einen Kilometer von Schloss Windsor entfernt befindet, Prinzessin Eugenie und ihrem Mann Jack Brooksbank samt ihrem Sohn August überlassen.
Harry dürfte aber weiterhin Wert darauf legen, Pächter des Hauses zu sein und zumindest auf dem Papier einen Wohnsitz in Großbritannien zu haben. Denn mitnichten bedeutet die Mietvertragsverlängerung, dass Harry und Meghan bald wieder nach Europa ziehen. Solange der Blaublüter aber einen britischen Pass und eine Adresse in Großbritannien hat, gehört er weiterhin zu den Counsellors of State.
Er gehört damit also weiterhin zu den vier Royals, die die Queen vertreten dürfen, falls diese unpässlich sein sollte. Wie die "Bild" zusammenfasst, seien das genau vier Thronfolger, die das 21. Lebensjahr vollendet haben, ausgewählt wurden Prinz Charles, Prinz William, Prinz Harry und Prinz Andrew. Interessant ist es, dass ihm dieses Recht weiterhin zusteht, auch wenn er im Zuge seines Rücktritts aus dem Königshaus von seinen royalen Pflichten entbunden ist.
Seine Aufgabe als Counsellor of State ist in den vergangenen Monaten wieder wichtiger geworden, immerhin ist Andrew derzeit noch in den Missbrauchsskandal um Virginia Giuffre verwickelt und die Queen an Corona erkrankt. Auch wenn im Palast derzeit laut Insidern keine Panik ausbreche, sei man dennoch um den Gesundheitszustand der Königin besorgt.
Auch könnte Harry mit der Verlängerung des Mietvertrages eine der letzten Verbindungen zu den Royals sichern wollen. Das nächste Event der Königsfamilie ist im kommenden Juni zudem kein unbedeutendes: Vom 2. bis zum 5. Juni wird Queen Elizabeth II. ihr 70. Thronjubiläum feiern.
Das wäre eine gute Gelegenheit für Harry und Meghan, um endlich wieder gemeinsam nach England zu reisen und auch ihre jüngste Tochter Lilibet mitzunehmen. Die meisten ihrer britischen Angehörigen, unter anderem die Queen, haben sie noch gar nicht persönlich kennengelernt.
Es bestehen vonseiten Harrys aber weiterhin Bedenken, nach Großbritannien zu reisen – der Grund ist die fehlende Finanzierung ihres Schutzes. Ob sie also dennoch die Reise nach London antreten oder auch diesen Termin verstreichen lassen, bleibt also noch abzuwarten.
(cfl)