Es gibt viele Wege, um Abschied von Verstorbenen zu nehmen. Denn manche Menschen haben genaue Vorstellungen davon, was nach ihrem Tod mit ihren sterblichen Überresten geschehen soll.
Einige wünschen sich – ganz klassisch – ein Grab in der Heimat, an dem die Hinterbliebenen Trost finden können. Andere wollen, dass ihre Asche im Meer oder im Wald verstreut wird, weil ihnen ein Sarg womöglich beengend vorkommt. Und so manch anderer möchte in einer Vase über dem Kamin oder auf der Fensterbank von Familienangehörigen enden.
Nicht so der Vater der amerikanischen Youtuberin Rosanna Pansino. Bereits vor fünf Jahren ist er an Leukämie gestorben, lange und intensiv trauerte die Familie. Jetzt aber war seine 39-jährige Tochter bereit, ihm seinen letzten Wunsch zu erfüllen.
Es sei der ausdrückliche Wunsch ihres Vaters gewesen, dass sie "seine Asche nimmt, sie mit etwas Erde vermischt, eine Marihuanapflanze anbaut und sie raucht", erzählt Pansino in der ersten Folge ihres neuen Podcasts "Rodiculous". Die Amerikanerin ist auf Youtube mit ihrer Backshow "Nerdy Nummies" berühmt geworden, jetzt erschließt sie auch andere Formate für sich.
Und für die Podcast-Premiere hat sie sich diese besondere Geschichte aufgehoben. Pansino berichtet auch von der Reaktion ihrer Mutter, die zunächst zurückhaltend war. "Sie dachte, das sei irgendwie hippiemäßig und die Leute würden uns verurteilen. Aber mit der Zeit haben wir gemerkt, dass es der richtige Zeitpunkt ist, das zu tun, was mein Vater wollte, und ihn so zu ehren, wie er es wollte."
In dem Video auf ihrem Instagram-Profil zeigt die Influencerin neben Szenen der Podcast-Aufnahme, Videos, wie sie die Asche unter die Erde mischt und die Pflanzen einsetzt. "Es war sehr emotional und besonders, und ich bin froh, dass wir diese Erinnerungen haben, wie wir Papa zusammen ehren. Wenn Papa das sehen könnte, würde er sich riesig darüber freuen."
Vor kurzem habe sie die Pflanzen geerntet, sagt Pansino. Dann hält sie vor laufender Kamera auch fest, wie sie einen der Joints mit dem selbst angebauten Marihuana raucht. Menschen aus ihrem Umfeld hätten ihr davon abgeraten, die Folge zu veröffentlichen. Doch ihr sei es egal, ob der Algorithmus sie abstrafe oder das Video dazu eine Altersbeschränkung bekomme.
Dann spricht die Influencerin über ihre Trauer. Sie habe das Gefühl, ein Teil von ihr sei mit ihrem Vater gestorben. "Ich dachte, mit der Zeit würde die Traurigkeit verschwinden. Aber sie ist immer bei mir. Es fühlt sich an, als wäre sie fest mit mir verbunden."
Sie wolle nun aber nach vorne blicken und sich ein Vorbild an ihrem Vater nehmen. "Mein Papa war ein kleiner Rebell, und ich werde in seine Fußstapfen treten", kündigt Pansino an.