Das Thema Live-Auftritte hat Elton John, der 1998 sogar zum Ritter geschlagen wurde, nach seiner Tour im Sommer 2023 bereits für immer ad acta gelegt.
Ein verständlicher Schritt, schließlich litt der Brite in den vergangenen Jahren immer wieder unter ernsthaften Krankheiten, darunter Krebs, Corona und eine leidige Entzündung, die ihn auf dem rechten Auge erblinden ließ.
Dennoch hat der 77-Jährige zumindest noch nicht damit abgeschlossen, Alben aufzunehmen – auch wenn ihn der Prozess dieses Mal mental belastet hat.
Am 4. April veröffentlicht die Poplegende ihr neues Album "Who Believes In Angels?" und hat nun Einblicke in die Arbeit daran gewährt.
So sprechen Elton John und US-Singer-Songwriterin Brandi Carlile, mit der er die Platte produziert hat, in der neuen Ausgabe des Magazins "Rolling Stone UK" über die in Teilen schmerzhafte Entstehung des Produkts. Dort gibt Elton John zu, dass der ganze Prozess einfach nicht in die Gänge kam, bis der Sänger schließlich einen "kompletten Zusammenbruch" hatte, wie die "Daily Mail" aus dem Interview zitiert.
Das erklärt er unter anderem damit, dass das befreundete Duo die Arbeiten am Album "völlig unvorbereitet" startete. Er sei infolgedessen "sehr angespannt", "sehr unglücklich" und "voller Selbstzweifel" gewesen. Weiter erzählt er:
Es ist zwar "immer gut, Angst zu haben, aber ich hatte eine Menge Angst", gab Elton John in dem Interview zu. Nach einem "wirklich holprigen Start" habe sich aber alles beruhigt. Und die Stimmung habe nicht nur negative Auswirkungen gehabt, im Gegenteil: "Die Anspannung, die Nervosität im Studio hat ohne Frage zur Elektrizität des Albums beigetragen."
Dadurch hätten "Mut", "Frische" und "Energie" in das Album gefunden und das Pop-Urgestein restlos zufrieden gestellt: "Es ist genau so, wie ich es haben wollte, und es ist genau so geworden, wie ich es mir vorgestellt habe."
Dass die Album-Aufnahme von einer großen Anspannung und negativer Energie gekennzeichnet war, zeigte zuletzt auch ein Trailer für eine begleitende Dokumentation. Darin zerreißt Elton John Liedtexte, wirft seine Kopfhörer vor sich oder schreit, es sei ein "verdammter Albtraum".
Auch Carlile erzählte kürzlich bereits dem "Guardian", dass Elton Johns Wutausbrüche während der Aufnahmen ihr das Gefühl gaben, er habe Grenzen überschritten. Unter anderem habe er sie zwischenzeitlich mit "Fuck off" angeherrscht, als er mit ihren Texten nicht zufrieden war.