Fast drei Wochen ist der tödliche Vorfall am Set des Low-Budget-Westerns "Rust" mittlerweile her – und noch immer gibt es tragische Neuigkeiten von der Filmproduktion. Am 21. Oktober erschoss der Hollywood-Schauspieler Alec Baldwin die 42-Jährige Kamerafrau Halyna Hutchins.
Der Regieassistent Dave Halls übergab dem Darsteller die betreffende Requisitenwaffe mit den Worten "cold gun", was eigentlich bedeuten soll, dass sie nicht geladen ist. Bei Übungen, die Baldwin vor dem Dreh der Szene mit der Pistole durchführte, löste sich plötzlich ein Schuss, der Hutchins tödlich verwundete und den Regisseur Joel Souza an der Schulter verletzte.
Momentan wird noch in alle Richtungen ermittelt, unter anderem stehen Halls, die erst 24-jährige Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed und Baldwin selbst im Fokus dessen, denn letzter war auch als Produzent an "Rust" beteiligt und somit für die Sicherheit am Set mitverantwortlich. Nun wurde allerdings ein neuer tragischer Zwischenfall bekannt, der sich nach dem Abbruch der Dreharbeiten abgespielt haben soll.
Das Crewmitglied Jason Miller, der als Beleuchter an der "Rust"-Produktion beteiligt gewesen ist, soll laut "Sky News" das Set nach dem Abbruch aufgeräumt haben und sei dabei von einer Spinne gebissen worden – es habe sich dabei laut des Berichts um eine braune Einsiedlerspinne gehandelt.
Innerhalb weniger Tage habe Miller infolge des Bisses heftige Symptome bekommen: Eine Nekrose, also absterbendes Gewebe, habe sich um die Bissstelle gebildet, zudem habe der Beleuchter eine Sepsis bekommen.
"Sky News" zitiert außerdem eine private Homepage Millers, in dem es heißt, dass er seit Tagen im Krankenhaus liege, etliche Operationen über sich ergehen lassen müsse und die Ärzte noch um den Erhalt seines Armes kämpfen: "Im schlimmsten Fall muss sein Arm amputiert werden, das wäre eine lebensverändernde, furchtbare Situation für Jason und seine Familie", heißt es weiter.
Ein Sprecher der "Rust"-Produktion wollte sich zu diesem Vorfall allerdings nicht weiter äußern: "Wir kommentieren keine privaten Angelegenheiten einzelner Mitglieder der Besetzung und Crew", verlautbarte er dazu lediglich.
Weitere Crewmitglieder hatten sich bereits vor den Unfällen intern über die Zustände am Set beschwert. Lane Luper, der als leitender Kameramann gearbeitet hatte, kündigte nur einen Tag vor dem tragischen Zwischenfall, bei dem seine Kollegin Halyna verstorben ist.
In einer E-Mail, die er dem Produktionsmanager Row Walters geschickt habe und die "Sky News" vorliegt, habe er Sicherheitsmängel beschrieben, wie beispielsweise zwei versehentliche Schusswaffenentladungen sowie die versehentliche Entladung von Special-Effect-Sprengstoff.
Luper sagte gegenüber "Sky News" zusätzlich in einem Intervew: "Halynas Tod war so vermeidbar, man hätte die jahrzehntelang geltenden Sicherheitsvorschriften der Branche befolgen müssen. Ich habe mich am Set und Off-Set noch nie so unsicher gefühlt. Ich hatte das Gefühl, dass ich am Set noch nie mehr in Lebensgefahr war, wie dort."
(cfl)