Richard Gadd als Donny und Jessica Gunning als Martha sind die Gesichter der Serie.Bild: Ed Miller/Netflix/dpa
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"Rentierbaby" avanciert im April dieses Jahres zum Überraschungserfolg bei Netflix. Schnell sicherte sich die Produktion den ersten Platz der Seriencharts. Die Geschichte dreht sich um einen Mann, der seine Stalkerin anzeigen will. In sieben Folgen wird das düstere Szenario, welches sich in der Realität so ähnlich abgespielt haben soll, nachgezeichnet.
Die Rolle von Opfer Richard Gadd ist hier besonders bezeichnend. Er ist nicht nur Autor und Hauptdarsteller, sondern in "Rentierbaby" erzählt er die Geschehnisse aus seinem angeblich echten Leben. Schnell meldete sich die echte Martha zu Wort und widersprach der gezeigten Darstellung.
In der "Daily Mail" bezeichnete sie sich als Opfer von Gadd. "Er benutzt 'Rentierbaby' jetzt, um mich zu stalken. Er hat eine verdammte Serie über mich geschrieben", sagte sie. Ende April gab sie an, eine Klage wegen Verleumdung in Erwägung zu ziehen. Nun setzte sie ihren Entschluss in die Tat um.
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Riesige Schadensersatzsumme wird von Netflix gefordert
Wie das Branchenmagazin "Variety" jetzt berichtete, hat Fiona Harvey, so lautet offenbar der richtige Name der Martha aus "Rentierbaby", den Streaming-Dienst Netflix verklagt. Als Schadensersatz fordert sie eine gigantische Summe von 170 Millionen US-Dollar (156 Millionen Euro). Die Klage wurde demnach im US-Bundesstaat Kalifornien eingereicht. Dabei geht es um Verleumdung, vorsätzliche Verursachung von seelischem Leid, Fahrlässigkeit und Verletzung ihres Persönlichkeitsrechts.
Aufgrund der Netflix-Produktion soll sie unter anderem emotionalen Stress erlitten haben und fühle sich diffamiert. Harvey betonte, die echte Martha zu sein, die in der Serie als Stalkerin dargestellt wird und einen Komiker mit einer Flut von Nachrichten drangsaliert. Durch die Serie würden über sie "brutale Lügen" erzählt werden. Als "die größte Lüge in der Geschichte des Fernsehens" sei angegeben, dass Netflix die Episoden als "wahre Geschichte" bezeichnet.
Schöpfer Richard Gadd habe die "Lüge" aus Habgier und Gier nach Ruhm erzählt. Der Handlungsstrang sei falsch erzählt, "um mehr Zuschauer anzulocken, mehr Aufmerksamkeit zu erregen, mehr Geld zu machen und um bösartig das Leben der Klägerin Fiona Harvey zu ruinieren", wurde in der Anklageschrift dargelegt. Dadurch sei ihr Ruf zerstört worden.
Netflix reagiert auf die schweren Vorwürfe
Konkret wurde dazu aufgeführt, es würde nicht stimmen, dass Harvey zweimal wegen Stalkings verurteilt wurde. Auch sei es nicht wahr, dass eine Haftstrafe von fünf Jahren gegen sie verhängt worden sei. Zudem soll sie Gadd nicht sexuell angegangen haben.
Netflix reagierte derweil auf die schweren Vorwürfe. "Variety" zitierte einen Sprecher, der sagte: "Wir beabsichtigen, diese Angelegenheit energisch zu verteidigen und Richard Gadds Recht zu unterstützen, seine Geschichte zu erzählen."
Taylor Swift beendete am 8. Dezember ihre "The Eras"-Tour in Vancouver. Die Sängerin tourte bereits seit März 2023 durch die ganze Welt. Auch in Deutschland legte sie gleich mehrere Stopps ein. Rund dreieinhalb Stunden sang die Künstlerin Abend für Abend ihre größten Hits. Dabei durften auch nicht die Songs "Shake It Off" oder "Anti Hero" fehlen.