Wer die neuen Folgen von "Stranger Things" auf Netflix guckt, braucht starke Nerven. So viel stand schon vor Staffel vier fest. Mit der Veröffentlichung des ersten Teils Ende Mai wurde klar: Die Serienmacher Matt und Ross Duffer haben die Erwartungen sogar noch übertroffen. Mehr Horror und Grusel, mehr Aufregung und Zittern als noch in Staffel eins bis drei sorgten dafür, dass weltweit allein am ersten Wochenende knapp 287 Millionen Stunden der Serie gestreamt wurden. Das ist Netflix-Rekord, sogar die bisherige Nummer eins, die zweite Staffel von "Bridgerton", stieß die 80er-Nostalgie-Show so vom Thron.
Und darum geht es bisher in "Stranger Things": Die Helden der Serie wurden getrennt, Dr. Brenner (Matthew Modine) lebt noch und treibt erneut sein Unwesen und Will (Noah Schnapp) befindet sich anscheinend in der Findungsphase seiner Sexualität. In Hawkins passiert in dieser Staffel viel. Aber den Duffer-Brüdern scheinen diese unzähligen Ereigenisse noch nicht genug zu sein und so teasern sie fleißig den zweiten Teil der vierten Staffel an.
Fast drei Jahre ist es her, dass "Stranger Things"-Fans Neuigkeiten aus Hawkins erhielten. Deshalb schlug bereits der erste Teil der vierten Staffel ein wie eine Bombe, der zweite Teil soll das Publikum sogar noch mehr in Angst und Schrecken versetzen. Wie Serien-Schöpfer Matt Duffer im Interview mit "Entertainment Weekly" erzählt, beschäftigen sich die neuen Episoden mit noch dunkleren Themen als die Vorgänger. Denn mit dem Älterwerden der Charaktere war für Matt Duffer klar, dass auch die Handlung erwachsener und gruseliger werden kann.
Die Middle School war für die Duffer-Brüder eine magische Zeit, das erkennt man auch in den ersten drei Staffeln "Stranger Things". Da Elfie und die anderen aber mittlerweile zu Teenagern herangewachsen sind, sind sie auch in der Lage, ganz neue Geschichten in die Handlung einzubringen. Denn, "zumindest für Ross und mich, und ich glaube, für die meisten Menschen, ist die High School eine herausfordernde Zeit." Und auch seine Figuren erleben viele dunkle Emotionen zum ersten Mal, erzählt Matt Duffer weiter.
Nun also, auf der High School angekommen, wird der Weg zum Erwachsenwerden mit all seinen Ängsten und Schrecken aufgegriffen. Wieso das genau jetzt passiert, erklärt Duffer auch gleich: "Ich hatte das Gefühl, dass man das nicht so gut machen konnte, als sie noch diese süßen kleinen Kinder waren."
Das scheint jetzt aber kein Problem mehr darzustellen. Das Team rund um die Brüder "wollte, dass sich die ganze Staffel anfühlt, als ob jeder in Gefahr ist", erklärt Duffer weiter. Was genau das bedeutet, stellt er auch gleich unmissverständlich klar:
Die sowieso schon bestehende Angst des Publikums, dass nicht jede Figur die Serie überlebt, wird somit ordentlich befeuert. Ob es Fan-Liebling Steve Harrington (Joe Keery) oder vielleicht die taffe Max Mayfield (Sadie Sink) trifft, bleibt also bloß abzuwarten. Die Duffer-Brüder scheinen jedenfalls keine Scheu davor zu haben, einen Publikums-Liebling aus dem Cast zu streichen.
Bis dahin gilt es aber zuallererst die letzten beiden Folgen der aktuellen Staffel anzuschauen. Diese werden in Spielfilmlänge am 1. Juli auf Netflix veröffentlicht.
(ckh)